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Blutwahn - Der Schrecken am See

Blutwahn - Der Schrecken am See

Titel: Blutwahn - Der Schrecken am See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Wegmann
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schoss, begleitet von einem Quieken, rasend schnell ein Schemen hervor und verschwand in einer Ecke des Dachbodens in der Dunkelheit. Jana brauchte einen Augenblick um dieses Geschöpf mit dem dunklen Fell als Ratte zu identifizieren. Sie gestattete sich ein leichtes Aufatmen. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, fand sie diese Tiere nicht ekelig, sondern irgendwie niedlich. Sie hatte sogar mal eine Ratte als Haustier gehabt. Philipp schmunzelte:
„Ganz schön unheimlich, das Kratzen klang fast, als wollte ein lebendig Begrabener in einem Sarg auf sich aufmerksam machen.“
„Ja, zumindest wissen wir nun was es war. Hoffentlich macht die Ratte nicht noch mehr Lärm heute Nacht.“
Jana beleuchtete das Innere des Kartons und erblickte eine kleine Öffnung an der Seite. Offenbar hatte sich das Tier dort einen Weg hinein genagt.
„Ich denke mal nicht. Lass uns wieder runter gehen“, meinte Philipp.
 
    Als sie den Dachboden wieder verlassen hatten und Philipp damit beschäftigt war, die Luke zu schließen, sagte Jana:
„Ich werde mal was trinken und eine rauchen.“
„Mach das Schatz, ich komme gleich nach.“
Jana kletterte die Steiltreppe hinunter, ging in die Küche, nahm ein Glas aus dem Schrank und ließ Leitungswasser hinein fließen. Sie leerte es mit wenigen Schlucken und gähnte. Ihre Müdigkeit machte sich jetzt so richtig bemerkbar. Eigentlich hätte sie nach dem Sex gerade sofort einschlafen können, aber das Geräusch hatte dafür gesorgt, dass sie ihre Erschöpfung vorübergehend vergessen hatte. Nun war die Aufregung verschwunden und sie sehnte sich nach erholsamen Schlaf. Vorher wollte sie sich aber noch eine Gute Nacht-Zigarette gönnen. Plötzlich ertönte wieder der schrille Schrei des Affen aus der Uhr. Nun war es wirklich Zeit die Batterien zu entfernen, dachte Jana. Der Krach ging ihr jetzt doch ziemlich auf den Zeiger, vor allem da das Geräusch so laut war. Wahrscheinlich würde sie es oben im Schlafzimmer auch ständig hören. Sie ging ins Wohnzimmer, machte das Licht an und schritt auf die Uhr zu, als ein Blitz die Terrasse in gleißendes Licht tauchte. Jana schrie auf und erschrak so sehr, dass sie hinfiel und unsanft auf ihrem Hintern landete. Vor der Terrassentür stand jemand, der jetzt anfing am Fenster zu kratzen und zu fauchen wie ein aggressives Tier.

 
    12
     
    Philipp hörte seine Freundin schreien, als hätte sie das leibhaftige Alien aus dem gleichnamigen Film von Ridley Scott gesehen. Er eilte die Treppe hinunter und sah sie vom Boden im Wohnzimmer aufstehen. Immer wieder rief sie „Oh mein Gott“. Was konnte nur passiert sein, fragte sich Philipp. Jana kam ihm entgegen und er sah blankes Entsetzen in ihren Augen. Sie zitterte.
„Was ist denn los?“, fragte er besorgt.
„Da...da draußen ist jemand“, sagte sie panisch.
„Was...wer denn?“ Philipp packte Jana an den Schultern und blickte sie eindringlich an.
„Ich habe keine Ahnung wer oder was das war, aber es war kein normaler Mensch.“
Sie löste sich von Philipp, stürmte in die Küche und riss die Schubladen auf. Philipp schaute ihr entgeistert hinterher und blickte dann zum Wohnzimmerfenster. Er wusste nicht, was er machen sollte. Immerhin hatte er vorhin selbst jemanden ums Haus schleichen sehen, aber was meinte sie denn bitteschön mit „kein normaler Mensch“.
„Wie meinst du das?“, fragte er nur und sah, wie sie ein langes Küchenmesser in die Hand nahm. „Mein Gott Philipp, ich weiß es klingt verrückt. Aber da war jemand mit grauer Haut und einer aufgedunsenen Fratze, der die Zähne bleckte und ins Haus kommen wollte“, sagte sie aufgeregt. „Such dir irgendeine Waffe, womit wir uns verteidigen können.“
Sie ging an ihm vorbei zu der Tür im Flur, die sie bisher noch nicht geöffnet hatten, und riss sie auf. Philipp war verwirrt. Er betrat das Wohnzimmer und löschte das Licht, um besser nach draußen sehen zu können. Gerade zuckten wieder Blitze am Himmel und er sah, dass niemand auf der Terrasse war.
„Schatz, nun beruhige dich erst mal. Da ist niemand. Und wenn da jemand war, dann wird er hier nicht reinkommen.“
„Glaubst du mir etwa nicht? Da war jemand und er hatte wenig menschliches an sich“, rief sie ihm wütend entgegen, während Philipp sie in dem Raum herum kramen hörte.
Er überlegte: Vielleicht war es an der Zeit, die Polizei zu alarmieren. Zumindest sollte er gleich mal raus gehen und sich dort umschauen, das würde Jana sicher auch von ihm erwarten – immerhin war

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