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Blutwahn - Der Schrecken am See

Blutwahn - Der Schrecken am See

Titel: Blutwahn - Der Schrecken am See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Wegmann
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zusammen mit dem Autoschlüssel und dem Portemonnaie unten auf den Couchtisch gelegt. Und wo ist deines?“
„Auf der Ablage im Badezimmer“, sagte Jana und ärgerte sich, dass sie nicht sofort nachdem sie dieses Wesen gesehen hatte, zu ihrem Handy gelaufen war. Dann würde jetzt jeden Augenblick die Polizei hier eintreffen und sie aus ihrer Misere befreien.
„Und, hat der Herr einen Plan?“
Philipp starrte vor sich auf den Boden und ließ sich mit einer Antwort Zeit.
„Hier oben sind wir fürs erste sicher, nehme ich an. Wegen der steilen Treppe, der Tür und vor allem deiner Kettensäge. Wir könnten auch laut aus dem Fenster um Hilfe rufen, aber ich glaube uns wird aufgrund des Gewitters und der Abgeschiedenheit keiner hören. Oder wir springen runter, so hoch ist es ja nicht, und laufen dann weg. Aber wenn diese Kreatur dort unten lauert, sieht es schlecht aus.“
„Wir können aber auch nicht ewig hier bleiben, oder wie stellst du dir das vor? Und runter springe ich nicht.“
Philipp seufzte. „War die Säge in dem Raum?“
„Ja, da waren allerlei Werkzeuge drin und eine Waschmaschine“, sagte Jana, als auf einmal von unten ein lautes Poltern zu hören war. Sie lauschten gebannt, nun herrschte aber Stille.
„Uns wird nicht viel anderes übrig bleiben, als erst mal hier auszuharren“, sagte Philipp.
 
    Das sind ja tolle Aussichten, dachte Jana. Sie waren Beide erschöpft und hatten nichts zu trinken oder zu essen hier oben. Vor allem aber, was wäre wenn diese Kreatur hochkäme? Sie war sich keinesfalls sicher, dass es so einfach war sie daran zu hindern hier einzudringen, wie Philipp sich das vorstellte.
„Was meinst du, was ist das für ein Ding?“, fragte sie.
„Ich habe keine Ahnung. Im ersten Moment dachte ich an einen Menschen mit einer Halloween-Maske. Aber nein, das ist keine Verkleidung. Diese graue Haut mit den Löchern, die Zähne, die toten Augen, der Gestank und die Laute, die es ausstößt. Sieht echt aus wie ein deformierter Untoter, nur dass das nicht sein kann. Aber Körperbau, Gesichtsform, die kurzen Haare und so zeugen ja von menschlichem Ursprung.“
In Jana machte sich ein erneuter Schrecken breit.
„Was hast du gerade gesagt? Kurze Haare?“
„Ja, das Ding hatte fast ne Glatze.“
Jana senkte den Kopf und schüttelte ihn, während sie von Entsetzen erfüllt wurde.
„Was ist denn jetzt los?“, fragte Philipp.
„Die Kreatur auf der Terrasse hatte keine kurzen Haare, sondern lange, dunkle. Sie sah aus wie der böse Bruder des Sängers Rob Zombie.“
Erstaunt schaute Philipp sie an. „Das heißt...hier streunen mehrere von denen herum.“
„Wir sitzen ganz schön tief in der Scheiße“, sagte Jana.
Philipp setzte gerade zu einer Antwort an, als er plötzlich erstarrte. An seinen Augen erkannte Jana, dass er dasselbe hörte wie sie. Jemand kam die Treppe hoch.

 
    14
     
    Adrian Goldbach griff mit seiner leicht zittrigen und von Altersflecken bedeckten Hand in ein Behältnis, das aussah wie eine kleine Schatzkiste und holte behutsam eine Christo Zigarre daraus hervor. In der anderen Hand hielt er einen Zigarrenschneider, mit dem er nun einen kleinen Teil des Mundstücks abschnitt. Dann hielt er inne und schaute in sein Fernsehgerät, in dem gerade der Film „Der Mustergatte“, mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle, lief. Nachdem er eine Szene mit einer romantischen Gondelfahrt verfolgt hatte, legte Adrian den Zigarrenschneider aus der Hand und griff zu einem Gasfeuerzeug, das ebenfalls vor ihm auf dem Tisch lag. Fast senkrecht hielt er die Zigarre über die Flamme des Feuerzeugs und drehte sie dabei, bis die Außenseiten der Zigarrenspitze angezündet waren. Während er das offene Mundende der Zigarre zuhielt, damit kein Ruß der offenen Flamme in diese gelangen konnte, konzentrierte er sich nun darauf auch die Mitte zu entzünden. Als er fertig war nahm er einen tiefen Zug, schloss die Augen und genoss die nussige Würze und die feinen Aromen der Zigarre. Als plötzlich das Telefon klingelte, verfluchte Adrian den Anrufer innerlich, der ihn zu dieser späten Stunde und während er gerade entspannt rauchen wollte, störte. Er legte die Zigarre in einem dreieckigen Aschenbecher aus edlem Porzellan ab und bewegte sich mit seinem Rollstuhl auf eine antike Kommode aus Teakholz zu, auf der sein Telefon stand. Das Display des Apparates zeigte eine ihm unbekannte Nummer an.

„Ja?“
„Professor?“, entgegnete eine tiefe männliche Stimme.
Es war lange her, dass ihn jemand

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