Blutwahn - Der Schrecken am See
über den Kopf und stand dann mit nacktem Oberkörper vor dem Mann. Dieser fing an zu lachen.
„Beeindruckender und netter Anblick, Süße. Aber was willst Du damit bezwecken?“
„Nun. Wenn ich eh sterben muss, könnten wir doch vorher noch etwas Spaß haben oder? Ich stehe auf harte, kahlrasierte Kerle.“
Der Mann lachte nach wie vor und taxierte dabei ihre Brüste.
“Du bist echt gut, Süße, das muss ich dir lassen. So was habe ich bislang noch nicht erlebt. Wahrscheinlich erhoffst du dir mich dadurch umstimmen zu können, aber da muss ich dich leider enttäuschen. Ich bin Profi.“
„Niemand sagt etwas von umstimmen. Aber einer zum Tode verurteilten, schlägt man doch den letzten Wunsch nicht ab“, entgegnete Jana und schaute den Mann herausfordernd an.
„Also nochmal nur für dich. Du wirst mich nicht umstimmen und wenn du hoffst Zeit zu schinden, um fliehen oder mich überwältigen zu können, dann schlag dir das schnellstens aus deinem hübschen Köpfchen. Denn das wird dir nicht gelingen.“
„Ich will nur noch einen letzten Fick, bevor ich abkratze, das ist alles“, sagte Jana.
„Du bist echt der Hit. Und weißt Du was? Warum eigentlich nicht? Ich habe mir sowieso einen kleinen Bonus verdient und auf ein paar Minuten mehr oder weniger kommt es gerade eh nicht an. Ich sag Dir nur eins: Wenn du irgendwas versuchst, wird dein Tod schmerzvoll werden. Töten werde ich Dich so oder so. Zunächst mal wasch Dich. Du siehst aus, als hättest Du in Blut gebadet.“
27
Jana stemmte die Hände in die Hüften.
„Wie heißt du eigentlich?“
„Was interessiert es dich, wie ich heiße? Du bist hier nicht in der Position Fragen zu stellen.“
„Na ja, ich hatte noch nie Sex mit ´nem Kerl, dessen Name ich nicht kannte.“ Jana räusperte sich. „Übrigens sitzen meine Augen ein Stück weit höher.“
Wieder lachte der Mann. „Du bist echt ein Früchtchen. Ich heiße Mark und nun los.“
Er zeigte mit der Waffe in Richtung Flur. Jana ging an ihm vorbei zum Badezimmer.
„Wow, was hast du denn da auf dem Rücken? Bist du ein Fan von Spiderman, oder was?“
Jana stellte den Wasserhahn an und begann sich zu waschen. Mark stand im Türrahmen, hielt die Maschinenpistole auf sie gerichtet und glotzte ihr dabei zu.
„Das ist eine Schwarze Witwe. Ich mag Spinnen, sie stehen für die Schöpferkraft und zeigen uns, dass alles was wir heute tun quasi in das eingewoben wird, was wir in der Zukunft erleben. Außerdem stehen sie für starke weibliche Energie.“
„So ein Quatsch. Für mich sind das nur ekelhafte Krabbelviecher.“
„Wie du meinst.“ Jana trocknete sich Gesicht und Arme ab.
„Du solltest dir übrigens mal Gedanken um deinen toten Kumpel machen. Sieht ja so aus, als wäre er gebissen worden. Würde mich also nicht wundern, wenn er in Kürze zu einem dieser Zombies wird.“
Mark schaute sie entgeistert an. „Was redest du denn da? Der ist mausetot.“
„Das war mein Freund auch, bevor er zu einem dieser Monster wurde“, sagte Jana mit Verbitterung in der Stimme und erwiderte den Blick.
„Du verarscht mich doch!“
„Ich würde lieber auf Nummer sicher gehen, an deiner Stelle.“
Marks Augen wanderten von Jana zu seinem Kameraden auf den Boden des Flurs hinunter. „Komm mal raus hier.“
Jana verließ das Bad und trat in den Flur. Mark beobachtete sie sehr genau und hielt die Waffe auf sie gerichtet. Jetzt machte er ein paar Schritte nach hinten und öffnete die Tür zur Abstellkammer. Nachdem er in den Raum hineingespäht hatte, sagte er:
„Hilf mir ihn hier rein zu tragen. Ich glaub zwar nicht, dass er tatsächlich von den Toten aufersteht, aber falls doch leg ich ihn später um. Und dann für immer.“
Mit einer Hand hielt Mark die Waffe und mit der anderen griff er nach einem Bein des Toten. Jana überlegte fieberhaft, ob sie irgendetwas machen konnte, um dieser Situation zu entkommen, aber Mark war einfach zu aufmerksam. Also musste sie wohl oder übel auf ihren ursprünglichen Plan vertrauen, auch wenn ihr jetzt bereits bei dem Gedanken daran schlecht wurde. Sie griff unter die Schultern des Typen und gemeinsam hievten sie ihn in das Zimmer. Sie ließen ihn auf den Boden plumpsen, wie einen Sack Mehl. Mark machte die Tür zu, schloss ab und steckte sich den Schlüssel in die Hosentasche. Er zeigte ins Wohnzimmer. „So Süße, deine Henkersmahlzeit wartet“, sagte er mit einem anzüglichen Grinsen im Gesicht.
Jana entgegnete nichts und ging zur Couch, griff nach einem großen
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