Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutwahn - Der Schrecken am See

Blutwahn - Der Schrecken am See

Titel: Blutwahn - Der Schrecken am See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Wegmann
Vom Netzwerk:
seiner Kampfstiefel Abdrücke auf dem roten Nass. Rechts von ihm führte eine steile Treppe nach oben. Gegenüber von dieser drang Licht aus einem Zimmer. Weiter vorne, nach etwa vier Metern, machte der enge Flur eine Biegung nach rechts. Noch immer war niemand zu sehen und keinerlei Geräusche waren zu vernehmen, die auf die unmittelbare Anwesenheit von jemand lebendigem schließen ließen.

Der Mann drehte sich kurz zu seinem Kollegen um und deutete auf das hellerleuchtete Zimmer. Sein Kamerad nickte. Leise pirschte sich der Mann noch näher an den offenstehenden Raum heran; dann drehte er sich blitzschnell nach links und richtete seine Waffe in das Zimmer. In diesem Moment erklang ein hohes, unmenschliches Kreischen. Bevor er zu einer Reaktion fähig war, schoss von unten aus dem Raum ein Kopf heraus und biss den Mann in den Unterschenkel. Dann überschlugen sich die Ereignisse: Der Gebissene schrie auf, senkte sein Maschinengewehr auf die Kreatur, die sein Bein malträtierte, und durchsiebte deren Körper mit Kugeln. Auch sein Kamerad eröffnete jetzt das Feuer. Das Geschöpf, das mit der grauen Haut und den entstellten Gesichtszügen wenig menschliches an sich hatte, zuckte am Boden im Takt der Schüsse. Plötzlich erklang ein furchteinflößendes Knurren und um die Ecke aus dem Gang kam eine weitere Kreatur herangeeilt. Sie stürzte sich mit roher Aggressivität auf den Mann, der bereits gebissen worden war. Dieser wurde zu Boden geworfen, wobei er seine Gasmaske verlor. Sein Kamerad wich entsetzt einige Schritte zurück und wollte schießen, konnte dies aber nicht tun, ohne Gefahr zu laufen, seinen Kollegen zu erwischen. Stattdessen musste er mit ansehen, wie der Zombie seine Zähne fletschte und diese dann von einem kehligen Grollen begleitet in den Hals des Mannes bohrte, der hilflos unter ihm zappelte. Als der Zombie aufschaute und den nachrückenden Mann aus blutunterlaufenen Augen anstarrte, schoss dieser doch und zerfetzte den Kopf der Kreatur. Hirnmasse und Blut spritzen in verschiedene Richtungen, dann kippte das Wesen zur Seite weg und  blieb reglos am Boden liegen.

 
    25
     
    Das Blut der drei Körper auf dem Boden floss in Rinnsalen auf die Fliesen und vergrößerte die bereits zuvor imposante rote Pfütze auf dem Boden. Der noch verbliebene Mann sah auf drei leblose Körper hinab. Mehrere Augenblicke blieb er einfach stehen – unschlüssig, was er nun tun sollte. Er war einfach zu entsetzt von dieser Szenerie des Grauens. Zwar hatte er in seinem Leben schon viel Schlimmes gesehen – mehr als die meisten anderen – aber das hier übertraf alles. Er fragte sich insbesondere, was das für grausam entstellte Kreaturen waren. Kein Erreger, von dem er gehört hatte, ließ Menschen zu solchen Monstern mutieren. Dieser Auftrag stellte alles in den Schatten, was er bisher während seiner beruflichen Laufbahn erlebt hatte. Er kannte keinerlei Skrupel und solange die Bezahlung stimmte, war er sich für kaum etwas zu schade, aber bis jetzt hatte er es bei seinen Aufträgen auch mit normalen Menschen zu tun gehabt. Er würde einen saftigen Bonus verlangen, soviel stand fest. Mit größter Vorsicht ging er auf die am Boden liegenden Körper zu und legte zwei Finger an die linke Halsseite seines Kameraden. Tot. Kein Wunder, dachte er, das Monster hatte direkt die Halsschlagader durchbissen. Dumm gelaufen für seinen Kollegen – er war noch jung gewesen, aber bei ihrem Job ging man halt ein hohes Risiko ein. Vorsichtig fasste er an den Hals des Zombies, dessen Haut sich anfühlte wie hartes Leder. Nachdem er nichts spürte, kontrollierte er auch noch das andere Geschöpf, das vom Boden aus angegriffen hatte. Dabei sah er, dass dieser Ausgeburt der Hölle die Eingeweide aus dem Bauch hingen. Er schüttelte den Kopf und fragte sich, in was für eine abgefuckte Sache er hier eigentlich hineingeraten war. Langsam richtete er sich wieder auf. Nun musste er noch die anderen Räume des Hauses durchkämmen und dann war er froh, von hier wegzukommen. Plötzlich erstarrte er, als aus dem Obergeschoss ein Poltern zu hören war.

 
    26
     
    Jana fühlte sich elend. Sie hatte eine ganze Weile apathisch auf dem Boden des Schlafzimmers gesessen, keine zwei Meter entfernt von der toten Kreatur, die einst ihr Freund gewesen war. In der Stille war ihr allmählich das ganze Ausmaß des Schreckens klar geworden. Sie hatte den Mann verloren, mit dem sie sich eine Zukunft aufbauen wollte. Letztlich war sie es sogar gewesen, die

Weitere Kostenlose Bücher