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Blutwelt

Blutwelt

Titel: Blutwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich ihm völlig neue Perspektiven. Da gab es nicht nur die Cavallo und Dracula II, sondern auch noch den Grusel-Star. Genau dieses Dreieck konnte einen Menschen erdrücken und ihn in den Tod schicken. Eine Allianz, wie man sie sich schlimmer nicht vorstellen konnte, in der jedoch die einzelnen Teile autark agierten, denn Marek erinnerte sich daran, dass van Akkeren mit den Vampiren nicht viel im Sinn gehabt hatte.
    Das sah nun anders aus.
    Er würde ebenfalls mitmischen. Er würde der blonden Bestie und auch Mallmann Rückendeckung geben, und noch nie in seinem Leben hatte Marek die Überlebenschancen so gering eingeschätzt wie jetzt.
    Justine hatte ihn in Ruhe gelassen und nur beobachtet. Es war auch äußerlich zu sehen gewesen, wie sich der Pfähler innerlich fühlte, und sie konnte sich die Frage einfach nicht verkneifen. »Siehst du jetzt noch eine Chance für dich?«
    »Die gibt es immer.«
    Die Wiedergängerin legte den Kopf zurück und lachte. »Was sagst du denn da für einen Mist, Marek? Glaubst du noch immer daran, dass Sinclair dich retten wird?«
    »Nein, nicht so richtig«, flüsterte der Pfähler ihr ins Gesicht. »Aber John wird mich rächen.«
    »Das wird er versuchen. Ich gebe es gern zu. Stell dir mal vor, wenn er hier erscheint und dich plötzlich an diesen Pfahl festgebunden findet. Was wird er sagen? Wie wird er sich verhalten? Wie wird er reagieren, wenn sein Freund Marek zu einem Blutsauger geworden ist! Dann wird er das tun müssen, was du immer getan hast. Er wird dich vernichten. Er wird einen seiner besten Freunde aus der Welt schaffen, denn das bist du ja, wie mir Van Akkeren gesagt hat.«
    Marek riss sich zusammen. Er wollte nicht an die Vorstellung denken, die Justine Cavallo ihm da nahegebracht hatte, und deshalb ging er zum Gegenangriff über.
    »Mein Blut wird dir nicht schmecken, Justine. Ich bin für Vampire unverdaulich.«
    »Das wird sich noch herausstellen«, gab sie flüsternd zurück. »Da brauchst du wirklich keine Sorge zu haben. Ich werde dir nicht dein gesamtes Blut sofort aussaugen. Ich lasse dich hier hängen, Marek, und du wirst so etwas wie ein Proviant für mich sein. Wenn ich wieder den großen Durst verspüre, beiße sich zu. Dann hole ich mir von dir das, was ich brauche. Nun? Ist das was?«
    »Geh zur Hölle.«
    »Nein, denn hier gefällt es mir besser.« Mit einer lockeren Drehung fuhr die Cavallo herum, denn seit diesem Zeitpunkt war Marek uninteressant geworden.
    Es gab noch jemanden, um den sie sich kümmern musste. Eine nackte Frau, die sich nicht von der Stelle gerührt hatte und frierend im Gras hockte. Sie war für Marek der Lockvogel gewesen so wie er es für John Sinclair sein würde.
    Marek war zum Zuschauen verdammt. Sie hätte auch nichts zu sagen brauchen, denn er wusste genau, was nun folgte, und er hatte sich nicht geirrt.
    Ein langer Schritt brachte sie bis in die Nähe der apathisch dasitzenden Dunja, die zwar ihre Augen bewegte, aber trotzdem ins Leere schaute, denn ihr Blick enthielt kein Feuer mehr. Sie schrak erst zusammen, als die Vampirin sie anfasste. Es sah aus, als wäre Dunja leicht wie ein Kleid, so locker wurde sie von Justine Cavallo in die Höhe gezogen, und der Zeuge Marek stellte fest, dass in diesem blonden Weib eine schon übermenschliche Kraft steckte.
    Er hatte es auch am eigenen Leib erleben können, wie schnell sie plötzlich über ihm gewesen war.
    Jetzt zog sie Dunja locker in die Höhe, stellte sie auf die Beine, musste sie allerdings halten, weil die Frau schwankte und sich noch immer nicht von der langen Fesselung erholt hatte.
    Mit einer Hand hielt Justine sie fest. Mit der anderen streichelte sie ihr die Wange, als wäre sie die Mutter, die ihr liebstes Kind beruhigen wollte.
    »Du bist für mich wichtig, Dunja. Ich werde dir gleich beweisen, wie man selig sein kann, wenn die neue Welt einen Menschen umschlungen hält. Du brauchst keine Angst vor deinem neuen Dasein zu haben. Es wird wunderbar werden. Du wirst nicht mehr sterben können. Du wirst unsterblich werden. Du wirst das sein, von dem die Menschen nur träumen. Ewig leben ohne zu altern.
    Dunja hatte zugehört. Aufgrund der Dunkelheit war es Marek nicht möglich, ihren Gesichtsausdruck zu erkennen, aber er glaubte schon, die Bewegung der Augen zu erkennen. Vielleicht suchte sie nach einem Ausweg, aber es gab für sie keinen. Sie blieb auch weiterhin auf eine gewisse Art und Weise apathisch, und er glaubte nicht, dass sie sich von allein würde bewegen

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