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Blutwelt

Blutwelt

Titel: Blutwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ersten Blick. Sie hielt die Arme vor ihren Brüsten gekreuzt, und ihr Blick glitt ängstlich hin und her, aber sie traute sich nicht, aufzustehen und wegzurennen, denn da gab es noch Justine Cavallo, die alles im Blick hatte.
    Sie kam mit lockeren Bewegungen näher. Sie wirkte wie eine Herrscherin in der Manege, und eine Peitsche in ihrer Hand hätte ihr gut gestanden.
    Sie sagte nichts und schaute nur. Ihre Blicke wechselten von Dunja zu Marek, und ihre gesamte Haltung drückte einen Triumph aus, der nur von einer Siegerin erwartet werden konnte.
    Die Cavallo konnte sich aussuchen, um wen sie sich zuerst kümmerte, und sie schien sich erst jetzt entschieden zu haben, denn ihr Blick blieb an Marek hängen.
    Er sah es ebenfalls. Eine Hitzewelle schoss durch seinen Körper und erreichte auch den Kopf. Er war hilflos, und wenn er sich vorstellte, dass dieses Blutweib seine Zähne in seinen Hals drückte, um sein Blut zu schlürfen, dann hatte er das Gefühl, vom Boden abzuheben und irgendwo hingetragen zu werden. In seinem Kopf rauschte es, die Schmerzen nahmen zu, und das Bild der Blonden verwischte vor seinen Augen.
    Als er wieder klarer sah, stand sie vor ihm.
    »Ich gewinne immer«, erklärte sie und streckte den rechten Arm aus. Sie musste ihn nicht weit nach vorn bringen, um sein Kinn zu erreichen, unter das sie ihre Finger legte.
    Frantisek wurde von ihr angefasst. Von einer Blutsaugerin, und er spürte den kalten Schauer, der über seinen Rücken rann. Die Finger selbst hinterließen keinen, es war einfach nur ein bestimmtes Wissen, das diese Reaktion ausgelöst hatte.
    Und das passierte ihm, dem Vampirjäger und auch Vampirhasser. Hatte es nicht mal so kommen müssen? War er in der Zwischenzeit nicht zu alt für seine Aufgabe geworden?
    Hin und wieder war ihm der Gedanke gekommen. Er hatte es stets geschafft, ihn weit von sich zu weisen. Jetzt allerdings war er sich nicht mehr sicher, denn er sah für sich keinen Ausweg mehr.
    Justine hob sein Kinn an. Er musste sie jetzt anschauen, es sei denn, er hätte die Augen geschlossen. Das wollte er auch nicht, denn es wäre für ihn einer Kapitulation gleichgekommen.
    So hielt er dem Blick stand, auch wenn es ihm schwer fiel und er zusätzlich noch diesen schweren Kopf besaß.
    Justine Cavallo lächelte ihn an. Das war kein Lächeln der Freude. Aus ihm wehte Marek der reine Triumph einer Person entgegen, die es endlich geschafft hatte.
    »Was willst du jetzt noch tun, Pfähler?«
    »Lass mich in Ruhe!«
    Justine musste lachen. »Ob ich dich in Ruhe lassen werde oder nicht, das bestimme ich. Du hast damit nichts zu tun. Du bist einfach nur hilflos. Du bist ein Opfer, du bist eine Beute, du bist die Nahrung für mich. Der Pfähler ist...«
    »Woher kennst du mich?«
    Sie legte den Kopf schief. Dann ließ sie sein Kinn los, und der Kopf sank zurück in die alte Lage. »Das weißt du nicht, Marek? Kannst du es dir nicht vorstellen?«
    »Nein.«
    »Dein Freund Sinclair hat mir davon nichts erzählt«, sagte sie und hob die Schultern. »Aber es gibt auch andere Personen, die gut über euch Bescheid wissen.«
    »Dracula II?«
    »Ja, auch er. Ich kenne ihn, du kennst ihn, und ich finde ihn toll und aufregend. Mallmann hat etwas an sich, dem man sich nicht entziehen kann. Er lebt in einer wunderbaren dunklen Welt, in der ich mich auch wohl fühle. Aber nicht jetzt. Hier ist es besser für mich. Hier habe ich die Gelegenheit, frisches Blut zu saugen, und genau deshalb bin ich erschienen.«
    Der Schweiß rann dem Pfähler an seinem Gesicht entlang. Seine Lippen zuckten. Er wollte etwas sagen, doch es fielen ihm nicht die richtigen Worte ein. Er war einfach durch die Erklärungen dieser Bestie geschockt worden. Schließlich brachte er mühsam zwei Worte hervor.
    »Mallmann also.«
    Die blonde Bestie schüttelte den Kopf. Ihre langen Haare flogen. »Nein, nicht nur er«, flüsterte sie ihm zu. »Es gibt noch einen dritten, der auf meiner Seite steht.
    »Wer ist das?«
    »Vincent van Akkeren.«
    »Der Grusel-Star?«
    »Ja.«
    Plötzlich riss der Vorhang, der das Denken des Pfählers bisher überschattet hatte.
    Van Akkeren, der Grusel-Star. Er erinnerte sich wieder, mit John darüber gesprochen zu haben. Dieser Baphomet-Stellvertreter war aus der Hölle zurückgekehrt, in der er all die Jahre geschmort hatte, und er war so schlimm wie zuvor, vielleicht sogar noch schlimmer. Marek war froh gewesen, so wenig wie möglich mit van Akkeren zu tun gehabt zu haben, jetzt aber eröffneten

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