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Blutwelt

Blutwelt

Titel: Blutwelt
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr am Boden lag, sondern auf seinen Beinen stand, wobei das auch nicht genau zutraf, denn er hätte sich aus eigener Kraft nicht halten können. Dazu war schon ein Hilfsmittel nötig.
    Er öffnete die Augen.
    Die Dunkelheit war nicht gewichen. Obwohl ihn kein helles Licht blendete, musste er die Augen schnell wieder schließen, weil ihn eine starke Schwäche überkam.
    Marek sackte in sich zusammen. Er bekam den Ruck nach unten sehr deutlich mit, aber er fiel nicht zu Boden, weil er gehalten wurde. Über seinem Kopf klemmte er plötzlich fest, nur nicht mit dem Kopf, sondern mit den Armen.
    Ich kann nicht fallen, schoss es durch seinen Kopf.
    Es ist einfach nicht möglich. Ich werde gehalten. Etwas tauchte wieder aus seiner Erinnerung auf. Gehalten werden. Nicht nur an den Händen, sondern auch an den Füßen, und das brachte ihn wieder zu Dunja.
    Auch sie hatte nicht fallen können, weil etwas sie gehalten hatte.
    Stricke!
    Es hatte eine Weile gedauert, nun aber wusste er Bescheid. Er wurde von Stricken gehalten, und das konnte nur bedeuten, dass man ihn an den aus dem Boden ragenden Pfahl gebunden hatte wie zuvor die nackte Dunja.
    Als Marek sich das vorgestellt hatte und auch wusste, dass er sich nicht irrte, schloss er die Augen. In seinem Kopf schmerzte und tuckerte es, so dass er Mühe hatte, seine Gedanken wieder ordnen zu können, aber etwas schwebte über allem. Er wusste jetzt, dass ihn die Blutsaugerin hilflos gemacht hatte.
    Im Rücken spürte er den Druck des harten Widerstands. Er war nur in der Mitte zu spüren und nicht an den Seiten. Also konnte es sich nur um den Pfahl handeln, und mit bitterer Ironie dachte er daran, dass ein Pfahl sogar zu seinem Kampfnamen passte. Er war schließlich der Pfähler. Er war der Mann, der durch seinen Eichenpfahl zahlreiche Blutsauger zur Hölle geschickt hatte. Nun sah es so aus, als sollte er das gleiche Schicksal erleiden.
    Seine Haltung am Pfahl war die Gleiche wie es die der schönen Dunja gewesen war. Auch seine Arme waren in die Höhe gereckt und zugleich angewinkelt worden. Um die Handgelenke hatten sich die Stricke gedreht, die eben mit dem verdammten Pfahl verbunden waren und die er aus eigener Kraft nicht würde lösen können.
    Auch seine Füße waren unbeweglich gemacht worden. Um sie spannten sich ebenfalls die verdammten Stricke, die er auch durch Zerren und Rucken nicht loswerden konnte.
    Ich bin hilflos!
    Er musste sich daran gewöhnen, so schwer es ihm auch fiel. Aber es stimmte. Man hatte ihn hilflos gemacht, und er war zu einem perfekten Opfer für die Blutsauger geworden. Wenn sie kamen und ihre Zähne in seinen Hals schlugen, würde er sich nicht mal wehren können, und das war verdammt schrecklich.
    Nicht nur die Schmerzen in seinem Kopf störten ihn. Er schwitzte und fror zugleich. Er bekam jeden Schlag seines Herzens mit. Die Echos waren sogar in seinem Kopf zu hören, als wollten sie dort etwas zertrümmern. Auf die Stiche und den Druck im Schädel wollte er nicht achten, aber er kam daran nicht vorbei.
    Seine Waffe lag irgendwo im Gras. Auch seinen Pfahl besaß er nicht mehr. Er war ebenfalls zu einer Beute der Blonden geworden.
    Aber es war trotzdem etwas vorhanden. Vor seiner Brust hing noch immer das Vampirpendel, und Marek spürte deutlich dessen Ausschläge. Immer ein kurzes Zucken und ständiges Vibrieren, als wollte ihm das Pendel mitteilen, dass es noch vorhanden und nicht alles verloren war.
    Ob es ihn wirklich vor der blonden Blutsaugerin schützte, war für ihn eine große Frage. Das Pendel warnte, aber es vernichtete nicht. So musste er das sehen.
    Besser fühlte Marek sich nicht. Er selbst sah sein Kinn nicht, aber er konnte sich vorstellen, dass dort eine Beule gewachsen war, denn da hatte ihn der letzte Schlag getroffen. Zuvor war er noch am Kopf erwischt worden, und auch dort bekam er den dumpfen Druck zu spüren, der sich verteilte wie kleine Schläge.
    Frantisek Marek gehörte nicht zu den Menschen, die sich in ihr Schicksal ergaben. Er konnte einfach nicht gegen sich selbst ankämpfen, und auch in dieser Lage versuchte er, das Beste daraus zu machen, auch wenn es sich nicht würde befreien können, aber er war zumindest in der Lage, die Augen zu öffnen, was er jetzt tat, auch wenn es mit Mühsal verbunden war.
    Vor ihm hatte sich die Szenerie verändert. Nicht gravierend. Ihm fiel nur auf, dass die unbekleidete Dunja nicht mehr auf dem Boden saß, sondern im Gras hockte.
    Dass sie Angst hatte, erkannte er auf den
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