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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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dann aber an Andreas. »Ups, jetzt hab ich ihm doch gedroht, oder?«
    Andreas antwortete nicht. Er war zu sehr darauf bedacht, die Lippen aufeinanderzupressen, damit er nicht vor Lachen losprustete. Glücklicherweise hielt sein Pokerface so lange, bis Ben Wipperfürth einknickte.
    »Also gut, wir haben mit den Viechern mal nen bisschen was über die Grenze geschafft. Zufrieden?!«
    »Nein!«, widersprach Mick sofort. »Für den Fall, dass du’s vergessen hast: Dein Kumpel Thomas ist tot.«
    »Und da ihr beide zusammen in Drogengeschäfte verwickelt wart, kannst du dir wohl denken, wer in unserer Top-Ten-Verdächtigen-Liste gerade der Chartbreaker ist!«, ergänzte Andreas. Ben schüttelte nur verständnislos den Kopf. Seine Haarpracht wackelte hin und her.
    »Drogengeschäfte. Mann, das meiste von dem Zeug haben wir selbst geraucht.«
    »Und dann gab’s Streit ums Hasch in der Tasch, und zack hat Thomas die Eisenstange am Kopf!«, sagte Mick, und Andreas legte sofort nach »Oder gab’s Streit ums Geld?«
    Ben schwirrte der Kopf, und genau das war der Plan. Jetzt wurde Druck gemacht.
    »Wie viel habt ihr rübergeschmuggelt?«, bohrte Mick weiter.
    Ben überlegte. »Jede Taube hat so drei, vier Gramm geschafft. Zwischen sechs und sieben Tauben hatten wir jedes Mal dabei, also … ähm …«
    »Zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Gramm pro Flug«, nahm Andreas ihm die Kopfrechenarbeit ab.
    »Ja, das kann hinkommen. Aber noch mal. Das war echt mehr so ’n Spaß, zumindest bis …«
    »Bis was?« Mick sah Ben scharf an, damit der erst gar nicht auf den Gedanken kam, noch irgendwelche Informationen zurückzuhalten.
    »Na ja. Mit der ganzen Geschichte sollte eh Schluss sein«, rückte Ben mit der Sprache raus.
    »Sehr vernünftig. So wie’s aussieht, wirst du ja schließlich auch bald Papa, was?«
    Ben nickte, doch Mick hatte den Verdacht, dass das wohl nicht der einzige Grund war. Der Junge mauerte schon wieder. Mick beugte sich vor.
    »Hey, das Angebot mit der Zelle steht noch.«
    »Is ja gut!«, platzte es aus Ben heraus. »Thomas’ Opa ist vor ’ner Woche hinter die Sache gekommen, und dann gab’s wohl ordentlich Senge. Ab da war Schluss.«
    Mick sah zu Andreas rüber. Das war interessant. Andreas legte jedoch die Stirn in Falten. »Sie lügen uns an. Es war noch nicht Schluss. An dem Tag, als Thomas erschlagen wurde, haben wir eine Taube gefunden, die hatte noch so ein Federteil auf.«
    Während Mick seinem Partner für diese gute Beobachtung anerkennend zunickte, seufzte Ben.
    »Ja, aber das sollte dann wirklich die letzte Tour sein. Wir hatten da noch ’ne Lieferung offen. Bald ist Stufenfahrt, verstehen Sie? Und die Tauben waren für ’ne Hochzeit in Straelen gebucht. Das ist ja eh direkt neben der Grenze.«
    »Von nix ’ne Ahnung, aber in Geographie stehste glatt Eins, oder?« Ben blieb keine Zeit, auf Micks Vermutung zu reagieren, denn Mick beugte sich wieder zu ihm vor. »Du sagst uns jetzt den Namen von jedem Einzelnen, den ihr je mit dem Zeug versorgt habt.«
    Ben verstand zuerst nicht, was die Frage sollte, doch dann dämmerte es ihm. »Scheiße, meinen Sie, einer von denen könnte Thomas umgebracht haben?«
    »So blöd, sich wegen fünf Gramm Gras umzubringen, sind sie wahrscheinlich selbst in deinem Jahrgang nicht. Aber Eltern reagieren zuweilen ziemlich sensibel, wenn sie erfahren, wer ihren süßen Kleinen Drogen vertickt«, erklärte Mick leise und schlug dann donnernd auf den Tisch. Er wollte endlich Namen.
    Ben fuhr zusammen und ratterte los: »Na ja. Da ist Robert, aber dessen Eltern kiffen selbst, und Mark kommt aus dem Heim.« Mick musterte Ben kritisch.
    »’n bisschen dürftig, die Auflistung.«
    »Ich sach doch, das meiste hab ich selbst geraucht«, rechtfertigte sich Ben.
    »Ja, das glauben wir Ihnen aufs Wort«, bemerkte Andreas süffisant. »Und die beiden waren dann auch wirklich die Einzigen?«
    »Ja, gut. Luisa wollte ab und an halt auch was haben«, sagte Ben lapidar und wunderte sich, warum Mick und Andreas ihn anschauten, als ob er gerade verraten hätte, wer JFK wirklich erschossen hatte. »Was is’n?«, wollte er wissen.
    »Hast du Luisas Vater schon mal erlebt, wenn sein Blutdruck hochgeht?«, lautete Micks Gegenfrage, und langsam verstand auch Ben. »Oh!«
    Wieder einmal manövrierte Mick seinen Klassiker über den engen Kiesweg der Schrebergartenanlage. Andreas sah’s mit Sorge, war in Gedanken aber beim Fall.
    »Wenn Adolf Retz dahintergekommen ist, dass Thomas und

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