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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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hab das Zeug einmal probiert, aber das war nichts für mich.«
    Andreas glaubte ihr nicht. »Sie haben aber regelmäßig welches gekauft. Wie geht das zusammen?«
    Luisa schwieg.
    »Mädchen!« Mick versuchte, Luisa wachzurütteln. »Dein Vater steht unter Mordverdacht, und wenn du was zu sagen hast, was ihn entlasten kann, dann ist jetzt der Zeitpunkt, die Zähne auseinanderzukriegen.«
    »Mann! Das Gras, mit dem Sie meinem Vater ein Motiv andichten wollen, das war nicht für mich, sondern für ihn!« Luisas Blick deutete in Richtung ihres Vaters, der immer noch kopfüber im Buchsbaum hing.
    »Dein Vater ist nen Kiffer?!«, entfuhr es Mick überrascht. »Das musst du uns jetzt schon nen bisschen genauer erklären.« Er machte Luisa ein Zeichen, dass sie sich wieder setzen sollte.
    »Ne, er ist kein Kiffer. Aber ich hab mal Kekse für ’ne Party gebacken. Dummerweise hat sich mein Vater welche davon genommen. Na ja. Erst hab ich nur ›O Gott‹ gedacht, aber dann …«
    »Ich komm noch nicht ganz mit«, mahnte Mick.
    Andreas hingegen hatte aufgehört zu kauen und starrte mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck auf die Keksdose in Luisas Hand.
    »Na, das waren keine normalen Kekse. Sondern Haschkekse. Ja, und mein Vater hat das halbe Backblech verdrückt, ohne zu wissen, was das war. Und wissen Sie was?«
    »Ähm …« Andreas versuchte, sich einzuschalten, wurde aber von Luisa ignoriert. Ihre Augen begannen zu leuchten.
    »An dem Abend hatte ich zum ersten Mal, seit ich ein kleines Mädchen war, wieder eine richtig tolle Zeit mit meinem Vater. Wir haben geredet, und anstatt gleich rumzuschreien, hat er auch endlich mal zugehört. Er war so … offen und … lustig.«
    »Und seitdem heißt es im Hause Retz immer: Lach mal, nimm dir ’n Keks?« Mick konnte kaum glauben, was er da gerade hörte. Andreas auch nicht, ihm machte allerdings etwas ganz anderes Sorgen, er kam jedoch nicht zu Wort.
    »Sie haben meinen Vater doch das letzte Mal erlebt!«, rechtfertigte sich Luisa. »Er ist kein schlechter Mann. Aber nachdem meine Mutter einfach abgehauen war und er dann ganz allein für mich da sein musste, das hat ihn verändert, gestresst.« Luisa pausierte kurz und blickte mit einem wehmütigen Lächeln in Richtung Busch. »Ist schon irgendwie traurig. Er reißt sich ein Bein aus, um für mich da zu sein. Gleichzeitig macht ihn das so dermaßen fertig, dass ich’s am Ende ausbaden darf.«
    »Kommen wir noch mal kurz auf die Kekse zurück.« Endlich gelang es Andreas, sich ins Gespräch einzuklinken. »Die Kekse, um die es hier geht, sind aber nicht diese Kekse, oder?« Er deutete auf die Dose in Luisas Hand.
    Sie verzog peinlich berührt das Gesicht.
    »O Gott!« Andreas versuchte umgehend, sich die letzten Krümel aus dem Mund zu pulen.
    »Ich hab Ihnen doch gesagt, dass Sie …«
    Andreas unterbrach Luisa, da sein Blick auf den Buchsbaumtaucher fiel. »Wie viele haben Sie denn an Ihren Vater verfüttert?«
    Luisa wurde nun selbst etwas unsicher. »Zwei.«
    »O Gott, o Gott, o Gott!« Andreas fühlte Panik in sich aufsteigen, zwang sich dann aber selbst zur Ruhe. »Wie lange habe ich noch?« Er meinte natürlich, wann die Kekse anfangen würden zu wirken, aber seine Stimme klang wie die eines Patienten, der gerade von einem bösartigen Krebsgeschwür erfahren hatte.
    Luisa zuckte mit den Schultern. »Na ja. Bei meinem Vater braucht’s immer so zwischen ’ner halben und ’ner ganzen Stunde.«
    Mick, der das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekam, blickte auf die Uhr. »’ne halbe Stunde, hm? Na, dann machen wir uns besser mal auf den Weg, was?«
    Andreas sprang auf und nickte. Wenigstens schien sein Partner die Situation ernst zu nehmen. »Und darüber …«, sagte er in strengem Ton und deutete auf die Haschkekse, »… reden wir noch!«
    »Mick, was soll’n wir denn jetzt hier, zum Teufel?!« Andreas schaute fassungslos zu seinem Partner, als der Wagen in der Zechensiedlung vor dem Weserberg 6 zum Stehen kam.
    »Was ist? Du hast doch selbst gesagt, dass sich aus Bens Aussage auch Verdachtsmomente gegen Willi Albrecht ergeben.«
    »Die Verdachtsmomente interessieren mich grad ’nen Scheiß! Ich muss ins Krankenhaus, verdammt!«
    »Du musst nicht ins Krankenhaus, du musst … einfach nur die Welle surfen. Außerdem. Was regst du dich so auf? Mit dem Zeug kennste dich doch aus.« Mick grinste seinen Partner an und stieg aus. Andreas verzog das Gesicht. Natürlich packte Mick jetzt wieder die Geschichte

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