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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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gelangen.
    Mick nickte, dabei huschte ein schon fast anerkennendes Lächeln über sein Gesicht. »Nicht schlecht. Karren das Federvieh nach Holland, besorgen sich Gras und lassen es von den Tauben bis direkt vor die Haustür liefern. Über die Köpfe der Zöllner hinweg. Wirklich nicht schlecht.«
    »Ja, aber vielleicht kannst du dich in deiner Begeisterung gleich etwas bremsen, wenn wir Ben Wipperfürth in die Mangel nehmen. Immerhin ist sein Kumpel unser Mordopfer. Auch wenn du ihm den Preis von ›Jugend forscht‹ verleihen willst, ist er immer noch ein Verdächtiger.« Eine junge Polizeianwärterin ging an ihnen vorbei und grüßte, nicht ohne mit den Augen an Micks verbeultem Gesicht hängenzubleiben.
    Mick blieb skeptisch. »Drogen sind immer für’n Motiv gut. Andererseits. Wie viel Zeug haben die mit den Tauben über die Grenze gekriegt, und taugt das bisschen Gras wirklich für ’n Mord?«
    »Tja, das kannst du ihn ja gleich selbst fragen.« Andreas wählte auf dem Handy eine Nummer. »Was machen wir? Bestellen wir ihn her, oder statten wir ihm einen Besuch ab?«, fragte er, während er auf das Freizeichen wartete.
    Mick wog die Möglichkeiten ab. »Bestell den mal her. Im Verhörraum wirke ich gleich doppelt einschüchternd.«
    »Ja, besonders heute!« Andreas schnitt eine Grimasse. Dann hatte er aber eine Verbindung. »Herr Wipperfürth …«
    Als ob es ansteckend wäre, ertönte in Micks Hosentasche die Bonanza-Melodie. Er kramte sein Handy hervor.
    »Brisgau. – Uschi! – Ach Mensch, Uschi, das ist jetzt nicht dein Ernst!« Mick legte auf. »Scheiße.«
    »Was?« Andreas steckte sein Handy wieder ein. Ben Wipperfürth war informiert, dass ihn eine Streife von der Schule abholen würde. Mick winkte genervt ab.
    »Ach! Uschi sollte sich ein wenig um Li-Zi kümmern. Shoppen und so. Und dabei hat sie sie verloren.«
    Andreas überlegte kurz. »Suchmeldung?«
    »Und Tanja damit gleich auf die Nase binden, dass ich nicht mal einen Tag auf Li-Zi aufpassen kann?« Mick beschleunigte seine Schritte. »Pass auf. Mit diesem Ben wirste auch allein fertig. Ich schwing mich ins Auto und fahr sie suchen.«
    »Mick, das bringt doch nichts. Die findest du nie.« Andreas wollte gerade ausholen, um Mick klarzumachen, wie hoch wohl die Wahrscheinlichkeit war, einen Menschen in einer 500 000-Einwohner-Stadt zu finden, als beide verwundert in der Tür zu ihrem Büro stehenblieben.
    »Li-Zi?!« Zu Micks Überraschung gesellte sich Erleichterung, als er begriff, dass er sich die Suche sparen konnte, weil seine Schutzbefohlene an Andreas’ Schreibtisch saß. »Was machst du denn hier?«
    »Und was macht sie da an meinem Computer?«, wollte Andreas wissen. Wie schon am Tag zuvor hatte Li-Zi das Mah-Jongg-Spiel geöffnet. Es war jedoch sofort vergessen. Eilig stand sie auf und fiel Mick um den Hals. Genau genommen fiel sie in seine Arme, da sie mit dem Fuß am Netzstecker des Computers hängen blieb. Zum Glück gab der Stecker in der Steckdose nach.
    »Hoppla, nicht so stürmisch!«, freute sich Mick. Andreas war nicht ganz so begeistert. »Toll! Der Bericht, den ich heut Morgen schon mal angefangen hatte, war nicht gesichert.«
    »Ach komm! Den findest du bestimmt noch in diesem fluffigen Wölkchen, von dem heut alle reden!«, versuchte Mick, seinen Partner aufzumuntern.
    Der Blick, den nun Li-Zi in Richtung Andreas warf, war jedoch weit weniger freundlich, und die aus ihr hervorsprudelnden Worte klangen fast so, als würde sie mit ihm schimpfen. Andreas blickte sie nur irritiert an. Mick glaubte jedoch zu wissen, was sie meinte.
    »Ist schon gut, Kleines. Hier, guck! Wir haben uns wieder vertragen.« Er legte demonstrativ den Arm um Andreas. Eine Geste, die Li-Zi auch tatsächlich zu verstehen schien. Dennoch deutete sie mahnend mit dem Finger in Andreas’ Richtung und sprach weiter. Mick übersetzte das Gesagte nach eigenem Gusto simultan. »Sei nicht immer so streng mit deinem Partner …« Er tat so, als müsse er etwas genauer hinhören, um sie auch wirklich zu »verstehen«.
    »Du weißt … er ist der größte Bulle, den Essen jemals hatte … und jemals haben wird.« Dann grinste er. »Tja, chinesische Weisheiten, was soll ich dazu sagen?«
    »Gar nichts«, erwiderte Andreas, der immer noch seinem mühsam getippten Bericht nachtrauerte. »Aber wo ihr euch schon so blendend versteht, kannst du deiner kleinen Freundin auch gleich sagen, dass sie die Finger von meinem Computer lassen soll.«
    »Hey, Andreas.«

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