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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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wären nicht der erste Vater, der sich in seinem Sohn täuscht«, gab Mick ihm noch mit auf den Weg, ging dann aber geradewegs in Tanjas Büro. Zaho Tian blickte ihm nach.
    Mick biss die Zähne zusammen, als er durch die Glastür von Tanjas Büro mit ansehen musste, wie Akuma von zwei Streifenpolizisten zu seinem Vater gebracht wurde. Anders als sein Vater unternahm Akuma keinerlei Anstrengung, seine Gefühle zu verbergen. Im Gegenteil. Er schien ziemlich erregt. Durch die geschlossene Tür konnte Mick den Wortwechsel zwischen Vater und Sohn nicht verstehen, aber vieles ließ sich allein an den aufgeregten Gesten Akumas ablesen. Der deutete nämlich wütend auf Tanjas Büro und schließlich auch direkt auf Mick, der auf dem Besucherstuhl vor Tanjas Schreibtisch saß. Offenbar war Akuma nicht gewillt, die Sache auf sich beruhen zu lassen, und wollte in Tanjas Büro stürmen. Da legte sich jedoch die Hand seines Vaters auf seine Schulter. Zaho Tian trat ganz nah an seinen Sohn heran und redete leise auf ihn ein.
    Mick schaute zu Tanja, die von alldem nichts mitbekommen hatte. Sie studierte endlich die rote Aktenmappe, und Mick war mehr als gespannt, wie ihre Reaktion ausfallen würde. In kurzen Zügen hatte er umrissen, was passiert war. Tanja hatte ihm staunend zugehört, aber immerhin hielt sie den Beweis jetzt ja in Händen. In den fein säuberlich angelegten Excel-Tabellen war explizit aufgeführt, welches Mädchen unter welcher Adresse zu welchen Konditionen ihrer Fronarbeit nachging. Auch wenn Micks und Li-Zis kleiner Bruch reichlich schiefgegangen war, die Beweislage musste Tanja doch überzeugen.
    Tatsächlich legte Tanja die Akte weg und griff zum Telefonhörer, ohne Mick überhaupt anzusehen. Sie wählte die Nummer der Zentrale. Aus der Hörmuschel konnte Mick zweimal ein leises Freizeichen vernehmen, bevor sich jemand meldete.
    »Haffner hier. Schaffen Sie mir bitte mal den Bereichsleiter FKS ans Telefon und stellen Sie dann durch.« Sie legte auf. Mick war zufrieden. Tanja ließ Taten sprechen. FKS stand für »Finanzkontrolle Schwarzarbeit«, eine Unterabteilung des Zolls. Das hieß, den Haushalten, die illegal die Mädchen für sich schuften ließen, ging es schon mal an den Kragen.
    »Okay, das war der erste Streich.« Mick beugte sich zu Tanja vor. »Was machen wir jetzt mit Akuma?«
    Tanja faltete die Hände. Trotz Faktenlage und Erklärungen hatte er sie wohl doch nicht so ganz auf seine Seite ziehen können.
    »Mick, geh mir einfach aus den Augen, ja?«
    »Tanja, nun lass uns die Sache doch noch mal in Ruhe bereden, wir …«
    Tanja erhob sich, ging zur Tür und öffnete sie. »Ich würde liebend gern in Ruhe mit dir reden, aber nur, wenn ich Grund zu der Annahme hätte, dass in deinem Erbsenhirn vielleicht auch mal zwei Worte von dem, was ich sage, ankommen. Das ist aber ganz offensichtlich nicht der Fall!«
    Tanja sprach leise und ruhig, und das war schlecht. Denn es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Doch auch Mick ärgerte sich. Immer noch war er der Buhmann, obwohl sein Plan doch fast aufg…
    »Aber was soll’s. Sei doch froh. Du und dein Ego, ihr konntet eindeutig beweisen, dass Zaho Akuma ein in Menschenhandel verstricktes Schwein ist, das junge chinesische Frauen schamlos ausnutzt.«
    Mick nickte. So sah er das auch. Nur verstand er nicht, wieso Tanja dann so geladen war. Die Antwort folgte auf dem Fuße.
    »Nur leider ist das Einzige, was du damit erreicht hast, dass jetzt ein paar deutschen Familien einmal kurz auf die Finger geklopft wird und die Mädchen ausgewiesen werden. Und wenn das alles stimmt, was Li-Zi dir über Akuma erzählt hat, dürfen die Mädchen ihre Schulden in China wohl in der Horizontalen abarbeiten.«
    »Richtig! Und genau dieser Sache wollte ich ein Ende machen. Okay, es ist anders gelaufen als geplant, aber wenn Li-Zi die Beweise der chinesischen Staatsanwaltschaft …«
    Tanja schüttelte den Kopf. »Bist du wirklich so naiv? Glaubst du ernsthaft, die Chinesen lassen sich derart vorführen, dass sie Beweise akzeptieren, die du im Rahmen eines Einbruchs bei einem Diplomatensohn zutage bringst?«
    Mick wollte antworten, doch Tanja war noch nicht fertig. »Wenn es Li-Zi gelungen wäre, Informationen zu sammeln, bevor du sie in deiner Ritterlichkeit ›befreit‹ hast. Und wenn sie damit an die richtigen Ansprechpartner in China geraten wäre , dann hätte es vielleicht eine Chance gegeben, Akuma beizukommen. Aber jetzt sieht’s wohl eher danach aus, dass auch ihre

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