Boardwalk Empire
die neuen Wirtschaftsbosse von Atlantic City erfahrene Geschäftsleute mit Hochschulausbildung waren. Viele verfügten über einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre, Jura, Hotelmanagement oder Buchhaltung. Um ein Geschäftsführer in Atlantic City zu werden, besuchte man die Hotel Management School der Cornell University oder die Wharton Business School der University of Pennsylvania . Einer der Absolventen der Wharton-Wirtschaftsschule sollte schon bald zur Schlüsselfigur in der Stadt werden.
111 Aus einem Interview mit Ralph Palmieri.
112 Aus einem Interview mit Harold Finkle.
113 Informationen aus dem »Opening Statement of the Division of Gaming Enforcement (DGE)« bei der Anhörung zur Lizenzvergabe an Caesar’s World im September 1980.
114 Aus Unterlagen der Casino Control Commission.
115 Aus Unterlagen der Casino Control Commission.
116 Die Informationen über Catena sind einem Bericht der Division Of Gaming Enforcement vom 4. April 1980 entnommen.
117 Aus dem Bericht der Division of Gaming Enforcement an die Casino Control Commission bezüglich der Lizenzvergabe an Bally’s Park Place, Inc.
118 Atlantic City Press, 20. September 1986.
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Donald Trump legt an
Donald Trump stand triumphierend auf der Brücke seiner 30-Millionen-Dollar-Yacht, der »Trump Princess«. Der Himmel war grau, und es regnete in Strömen, aber das hatte die zahlreichen Politiker, Reporter, Paparazzi und Trump-Fans nicht davon abgehalten, sich im Frank-Farley-Yachthafen zu versammeln. Sie wollten den neuen Kasino-König sehen, den Immobilien-Tycoon und Milliardär Donald Trump, wie er mit seinem neuesten Spielzeug auf Absecon Island landete.
The Donald , wie man ihn nannte, und seine Vorzeigefrau Ivana, schenkten den Leuten ihr breitestes Lächeln und winkten wie siegreiche Feldherren, als ihre 85 Meter lange Yacht langsam in Atlantic City einlief. Fernsehbilder und Zeitungsfotos ließen es später so aussehen, als drängten sich die Menschenmassen um das Schiff, aber in Wirklichkeit hielten sowohl der Regen als auch Trumps Sicherheitspersonal die Schaulustigen von der Yacht fern. Trump hatte sogar noch ein zweites Schiff mit Journalisten und Kameraleuten beladen lassen, um seine Ankunft entsprechend zu dokumentieren. Die große Show wurde mehr für die Kameras als fürs Publikum inszeniert. Der starke Regen hatte die Piers von Atlantic City leer gefegt, und der offizielle Empfang musste ins Trump Castle (mittlerweile: Trump Marina ) verlegt werden.
Die »Princess« war Donald Trumps neuester Zeitvertreib, und sie entsprach seinem Hang zur Übertreibung. Sie war ein schwimmender Palast, bei dessen Anblick selbst Nucky Johnson vor Neid erblasst wäre. Auf den sechs Decks fand man jeden nur erdenklichen Luxus, egal, ob man gerade auf See war oder in einem Mittelmeerhafen vor Anker lag. Die Princess verfügte über acht Prunkgemächer, sechs »normale« Suiten und zwei extragroße Luxussuiten. Die Armaturen in den Badezimmern waren aus orientalischem Alabaster handgefertigt, und die Spülbecken mit Gold verkleidet. Während der letzten 8,5 Millionen Dollar teuren Renovierung hatte man in den öffentlichen Bereichen jede Schraube durch eine vergoldete ersetzt. Es gab Dutzende von Satellitentelefonen auf dem Schiff, die Trump auf der ganzen Welt die Korrespondenz mit seinem Imperium gestatteten. Ein paar Schnellboote begleiteten die Yacht, um Leute an Land zu bringen, falls ein Hafenbecken nicht tief genug für die »Prinzessin« war. Und wem das noch nicht schnell genug ging, für den stand ein Hubschrauber auf dem Oberdeck bereit.
Die »Princess« sollte beweisen, dass ihr Besitzer zu den reichsten Menschen der Welt gehörte. Ursprünglich war sie für den saudi-arabischen Waffenhändler Adnan Khashoggi gebaut worden und zu Ehren seiner Tochter »Nabila« getauft worden. Khashoggi war unter anderem ein Mittelsmann für Oliver North in der Iran-Contra-Affäre gewesen.
Wenn man die Crew der Princess auf die angeblichen Geheimgänge zwischen Khashoggis Suite und den Kabinen seiner Liebschaften ansprach, lächelten sie nur und taten ahnungslos. Geliebte kosten Geld, das wusste der hoch verschuldete Waffenhändler, und er verpfändete seine Yacht an den Sultan von Brunei. Khashoggi konnte seine Schulden allerdings nie bezahlen, und die Yacht blieb beim Sultan. Sie hatte 85 Millionen Dollar gekostet und galt als eins der teuersten Schiffe der Welt. Der Sultan konnte keine Yacht gebrauchen, er besaß schon eine, die er kaum
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