Boba Fett 01 - Kampf ums Überleben
und die Sterbenden. Die, die noch am Leben waren - und sogar ein paar von denen, die es nicht mehr waren - schossen noch immer wie wild mit ihren Blastem.
Boba ging an einem rotierenden Droiden vorüber, dem das rechte Bein weggeschossen worden war. Er schoss in der Drehung ziellos um sich herum und bedeckte damit die Zuschauerränge und die panische Menge der Geonosianer.
Blasterschüsse schlugen in den Boden um ihn herum ein und schleuderten Sandwolken auf. Boba war das alles gleichgültig. Boba ging einfach weiter.
Soldaten in ihren Kampfpanzerungen liefen geduckt vorbei und feuerten im Laufen. Einer packte Boba am Arm und warf ihn zu Boden. „Runter!" Bawoooooommmm!
Eine Explosion erschütterte an der Stelle die Luft, an der Boba gerade noch gestanden hatte. Er fiel flach auf den Bauch. Bawoooooommmm!
Noch eine Explosion - und Boba spürte, wie der raue Sand an seinen Wangen schmerzte. Er vergrub sein Gesicht in den Armen, neben dem leeren Helm. Und als er die Augen wieder öffnete, sah er...
Dad! Es war sein Vater, Jango Fett, der zu ihm herunter sah! Boba griff nach seiner Hand und ...
... musste plötzlich feststellen, wie furchtbar er sich geirrt hatte. Es war nicht sein Vater. Es war der Soldat, der sein Leben gerettet hatte. Oder vielleicht war es auch ein anderer, denn sie sahen alle gleich aus (auch unter der Panzerung). Es war sein Zwillingsbruder, nur älter. Es war sein Vater, nur jünger. Es war einer der Klone.
Als Boba zitternd wieder auf die Beine kam, stellte er voller Schrecken fest, dass die Truppen, die aus den Kanonenbooten gekommen waren, zur Klonarmee gehörten, die sein Vater auf Kamino trainiert hatte. Hier auf Geonosis waren sie zum ersten Mal im Einsatz. Und sie waren unschlagbar, genau wie sein Vater es vorausgesagt hatte. Sie kämpften lediglich für die falsche Seite - sie kämpften für die verhassten Jedi!
Nein!, dachte Boba und ballte die Fäuste zusammen. Hass und das Gefühl verraten zu sein, verdrängten seine Enttäuschung.
„Nur ein Kind!", sagte der Soldat. „Ich dachte, du wärst einer von uns." Er lief mit den anderen auf das abhebende Kanonenboot zu.
„Ich bin keiner von euch!", murmelte Boba ärgerlich. „Und ich werde es auch niemals sein. Ich bin Jango Fetts echter Sohn." Die Arena war beinahe leer. Der Erzherzog war nirgendwo zu sehen. Count Tyranus war nirgends zu sehen. Der Kampf war beinahe vorbei. Das letzte Kanonenboot hob ab und donnerte auf die Dachöffnung der Arena zu.
Boba bekam kaum etwas davon mit. Er sah zu Boden, nicht zum Himmel. Die Klone interessierten ihn nicht mehr. Er musste eine Aufgabe erledigen. Die letzte Aufgabe, die er für Jango Fett erledigen musste.
Es wurde schon dunkel. Die Ringe von Geonosis bedeckten mit ihrem orangefarbenen Leuchten schon den halben Himmel. Boba lief mit dem Helm unter dem Arm im Kreis durch den blutgetränkten Sand. Und irgendwann fand er, was er suchte. Eigentlich stolperte er darüber.
Es war der Leichnam seines Vaters, noch immer in den restlichen Teilen der Mandalorianischen Kampfpanzerung, die verbeult und blutig war.
Boba legte seinem Vater den Helm auf die Brust und setzte sich neben ihm auf den Boden. Er war müde und es war an der Zeit, sich etwas auszuruhen. Er spürte, wie eine Träne langsam durch den festgeklebten Sand auf seiner Wange nach unten rollte. Er wischte sie mit der Faust ab.
Es war zu früh, um zu weinen. Boba musste noch etwas erledigen.
Es war dunkel - so dunkel, wie es auf einem Planeten mit Ringen werden konnte. Der Kampf war aus der Arena verlagert und fand jetzt draußen auf dem Land statt.
Die Geonosianer - die jetzt unter Kontrolle der siegreichen Jedi waren - schickten Scharen von Arbeitern los, um die Toten zu bergen, Sie wurden einfach auf ein Feuer geworfen. Den zerstörten Droiden erging es besser. Sie wurden von einem Scoop eingesammelt und außerhalb der Stadt auf einen Schrottplatz gebracht, um recycelt zu werden.
Boba saß neben seinem toten Vater, als der Scoop auf seiner zweiten Runde durch die Arena an ihm vorbei schwebte.
Boba wusste, was er tun musste. Er war nicht wie die Klone. Er war Jango Fetts echter Sohn. Es war seine Aufgabe, sich um den Leichnam seines Vaters zu kümmern. Und so lange er mit dieser Aufgabe beschäftigt war, würde er nichts von den furchtbaren Gefühlen spüren, die in ihm rumorten.
Der Scoop heulte und sprotzte, als er sich voranschob und den Sand blind nach Trümmerteilen absuchte. Boba schleppte den Leichnam seines
Weitere Kostenlose Bücher