Boba Fett 06 - Auf der Spur
gegeben.«
Der Gouverneur wartete, bis Boba bei ihnen war, drehte sich wieder zu der älteren Jedi um und senkte respektvoll den Kopf vor ihr. Er sah Boba an und deutete auf die große Frau.
»Das ist Luminara Unduli«, stellte Tarkin die Frau vor. »Ich habe schon früher einmal mit ihr zusammengearbeitet, als es um Verhandlungen mit den Separatisten ging.«
Luminara Unduli betrachtete Boba interessiert. Sie hatte dunkle Augen und eine glatte, bronzefarbene Haut mit den typischen, ins Gesicht tätowierten Ornamenten der Wüstenbewohner von Miral. Sie besaß auch deren überlegene Intelligenz. Selbst hinter seinem Helm konnte Boba die Intensität ihres prüfenden Blickes spüren.
»Dies ist also der Gesandte, von dem Skywalker sprach, Gouverneur Tarkin.« Ihr Blick wurde noch eindringlicher.
Bobas Hand zuckte instinktiv zu seinem Blaster, doch er hielt sich rechtzeitig zurück. Stattdessen neigte er schweigend den Kopf vor Luminara.
»Hat der Gesandte auch einen Namen?«, fragte Luminara spitz. »Wie ich bemerke, hat er ein Gesicht. Wenn auch keines, das ich sehen kann.«
»Der Gesandte hat Nachrichten, die allein für den Kanzler bestimmt sind«, sagte Tarkin freundlich. Er warf einen Blick auf Boba, der hätte schwören können, dass Tarkin ihm zuzwinkerte. »Und er möchte anonym bleiben. Seine Mission ist extrem heikel. Seine Reise war äußerst umständlich. Und er hat vielleicht Informationen, die unserer Sache dienlich sein können. Die Republik sagte ihm sicheres Geleit hierher zu. Das sollte doch genügen, um den hohen Rat der Jedi zufrieden zu stellen.«
»Und übernehmt Ihr auch die Verantwortung für ihn?«. fragte Luminara kühl. »Es sind gefährliche Zeiten für uns alle.«
»Zweifelsohne«, bestätigte Tarkin. Boba sah, wie die Augen des Gouverneurs gefährlich aufblitzen. »Ich habe für ihn gebürgt. Und mein Wort sollte genügen.«
Luminaras Blick flackerte bei Tarkins Worten kurz auf - ob vor Wut oder Zweifel, das konnte Boba nicht mit Sicherheit sagen. Schließlich nickte sie. »Also gut. Wie ich sehe, ist er unbewaffnet. Ich werde auf das Urteil des Kanzlers vertrauen, Gouverneur. Ihr könnt ihn zu seiner Unterkunft bringen.«
Sie wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. »Der Kanzler gab Eurer Bitte statt, diesen Gesandten zu empfangen. Er hat eingewilligt, dies heute Abend zu tun. Zuvor wird sich Kanzler Palpatine mit Mace Windu in seinen Räumlichkeiten treffen. Ihr könnt Euren Gesandten jetzt zu seiner Unterkunft führen. Danach muss ich eine Nachbesprechung in Sachen Xagobah mit Euch abhalten, Gouverneur.«
Tarkin verneigte sich. Boba senkte leicht den Kopf, als Luminara ging. Er war wirklich froh, dass sie sein Gesicht jetzt nicht sehen konnte.
Mace Windu!
Boba würde nie wieder eine solche Chance bekommen. Nicht einmal der Gedanke an Kanzler Palpatines Zorn konnte Bobas tief empfundene Freude angesichts der bevorstehenden Vernichtung seines Feindes dämpfen.
Ich muss allerdings erst Hat Lo aufsuchen, dachte er. Ich brauche neue Waffen und muss Tarkin abschütteln.
Der Gouverneur schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen.
»Hier entlang«, sagte er schließlich. Er bedeutete Boba, ihm zu folgen. »Ich werde Euch in Euer Quartier bringen. Dann muss ich mich um Senatsangelegenheiten kümmern.«
Sie gingen schweigend über den Landeplatz. Vor ihnen ragten die stolzen Turmspitzen des Jedi-Tempels auf. Als sie näher kamen, verspürte Boba den Wunsch, seinen nicht vorhandenen Blaster zu ziehen. Er sah Gestalten in dunklen Roben am Sockel des nächstliegenden Turmes hantieren. Ein paar von ihnen sahen zu ihm hinüber.
»Ich hoffe, die machen mir keine Schwierigkeiten«, murmelte Boba fast unhörbar.
»Das werden sie nicht«, antwortete Tarkin knapp.
Sie erreichten einen der Haupteingänge des Tempels. Tarkin verlangsamte seinen Schritt. Er sah den jungen Kopfgeldjäger neben sich an.
»Ich gehe ein gewaltiges Risiko mit Euch ein, Boba Fett«, sagte er leise. »Und ich bin mir nicht einmal sicher, weshalb. Aber ich habe enormes Vertrauen in jungen Skywalker.«
Tarkin gab Boba ein Zeichen, den Tempel zu betreten.
»Ich hoffe, Ihr erweist Euch dessen würdig«, fügte Tarkin hinzu. »Wir sind immer auf der Suche nach neuen Verbündeten.«
Boba sah Tarkin hinterher, als der seiner eigenen Zukunft entgegenging. Dann drehte er sich um und betrat lautlos die Festung der Jedi.
Kapitel 12
Im Innern des Tempels herrschte eine gedämpfte Atmosphäre, doch es
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