Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer
immer es auch war, das seine Aufmerksamkeit erregt hatte, musste als Zeichen gedeutet werden, aber er konnte noch nicht recht einschätzen, wieso, oder was es überhaupt war.
Bis es plötzlich Klick bei ihm machte.
Oben auf dem Baum war eine Kamera montiert. Auf den ersten Blick fiel sie gar nicht auf, da man sie als Nest eines Eichhörnchens getarnt hatte. Er trat näher an den Baum heran und bemerkte, dass er sie wohl niemals entdeckt hätte, wenn durch die Explosion nicht Trümmer dagegen geschleudert und Teile des Baus fortgerissen worden wären, sodass nun das wasserdichte Gehäuse mit einem Loch für die Linse zu erkennen war. Er drehte sich langsam im Kreis und suchte die Bäume um die Hütte herum ab, wobei er eine ungewöhnlich große Anzahl von Eichhörnchennestern entdeckte, die in genau derselben Höhe wie das erste hingen und ungefähr die gleiche Größe hatten. Sie waren so angeordnet, dass sie einen Kreis um die Hütte bildeten. Er untersuchte die glühenden Trümmer um sich herum und überquerte dabei den Pier, bis er einen Pfosten fand, auf dessen Spitze etwas steckte, das wie ein Nistkasten aussah. An der Stelle, wo das Schlupfloch für die Vögel sein sollte, befand sich allerdings eine Linse.
Ups.
Er ließ seinen Blick über die brennende Hütte schweifen, und ein Funken Hoffnung keimte wieder in ihm auf, milderte ein wenig die Wut, durch welche sein Puls und damit das Rauschen in seinen Ohren angestiegen war.
Nur ein Boot lag am Pier. Er meinte jedoch mindestens zwei oder drei Leute hinter Bobbie Faye und Cormier gesehen zu haben, wenn es nicht sogar mehr gewesen waren. Konnten so viele Personen in einem so kleinen Boot hierhergekommen sein? Völlig unmöglich war das zwar nicht, aber um die Hütte herum gab es neben denen von Bobbie Faye und ihrem Begleiter keine weiteren Fußabdrücke. Seltsam.
Wie waren dann die anderen Leute in die Hütte gekommen?
Aber vielleicht hatte er sich diese ja auch nur eingebildet. Vielleicht gab es in Wirklichkeit nur zwei weitere Personen, und für die wäre das Boot völlig ausreichend gewesen.
Und vielleicht sollte er auch einfach aufhören, sich den Kopf zu zerbrechen, und stattdessen endlich etwas unternehmen.
Er folgte den Fußspuren von Bobbie Faye und Cormier zurück zu dem Flussboot der beiden.
»Wonach suchen Sie?«, wollte Zeke wissen. »Wir wissen doch bereits, dass sie dort drin waren.«
Cam antwortete ihm nicht. Er wusste ja selbst nicht genau, wonach er suchte. Nur dass irgendetwas nicht stimmte und er herausfinden musste, was es war. Und bis dahin wollte er unbedingt diesen Zeke loswerden. Bei dem Gedanken daran war ihm offenbar sein Pokerface entglitten, und man hatte ihm seine Geringschätzung ansehen können.
»Ich werde nicht verschwinden«, erklärte dieser nämlich, »bis ich Cormier in einem Leichensack abtransportieren kann, sollte er überhaupt schon tot sein. Falls nicht, muss ich eben selbst dafür sorgen.«
Cam verkniff sich jede Gefühlsregung. Das widersprach den Informationen, über die der Captain verfügte. Aber es wäre auch nicht das erste Mal, dass die Feds in einer Angelegenheit ihre ganz eigenen Pläne verfolgten, von denen alle anderen nichts wussten. Wie auch immer, es machte Cam jedenfalls immer neugieriger auf diesen Cormier.
»Sie klingen, als wären Sie der Überzeugung, dass er noch am Leben ist.«
»Ich werde zumindest niemals den Fehler begehen, Cormier zu unterschätzen«, erwiderte Zeke. »Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft er schon für tot erklärt worden ist. Und ich werde es erst dann glauben, wenn zumindest Teile von ihm auf einem Seziertisch liegen.«
»Gesetzt den Fall, der Mann ist tatsächlich so gut in dem, was er tut. Wofür, glauben Sie, braucht er dann jemanden wie Bobbie Faye?«
Zeke schien abzuwägen, ob er mehr verraten sollte, doch schließlich zuckte er nur mit den Schultern, als spielte dies nun auch schon keine Rolle mehr. »Wir glauben, dass Bobbie Faye irgendetwas Wertvolles besitzt, das er haben will.«
Das passte zu dem, was Jason mitgeschnitten hatte, aber Cam musste Zeke dazu bringen, mit mehr rauszurücken.
»Bobbie Faye? Etwas Wertvolles?«, fragte er und gab sich ungläubig. »Sprechen wir von derselben Frau, die ihren Wagen mitten auf den Schienen angehalten hat und ausgestiegen ist, weil ein Scheck über zwölf Dollar und achtzehn Cents aus dem Autofenster auf das Eisenbahngleis geweht worden war. Von der Frau, die dann den Wagen nicht wieder in Gang bekommen
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