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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schrotts zu ziehen, die sich zwischen den Kränen als düstere Silhouetten gegen die untergehende Sonne abhoben.
    Doch dieses kleine Täuschungsmanöver würde ihr nicht genug Zeit verschaffen. Sie musste also den Tatsachen ins Auge sehen.
    Der ganze Hof schien menschenleer zu sein.
    Keine Wachleute, keine Arbeiter waren zu sehen. Stille lag über dem Platz, ließ ihn unheimlich und düster wirken.
    Und auch Trevor konnte sie nicht entdecken. Dieser Mistkerl! Natürlich war er nicht aufgetaucht. Er hatte sie von Anfang an getäuscht.
    Sie war sich nicht sicher, wo sie hingehen sollte, also lief sie erst einmal geradeaus, bis sie den sanften Bariton vernahm, den sie bereits aus den kurzen Telefonaten kannte.
    »Bleib dort stehen, meine Liebe«, sagte der Mann. »Wo ist das Diadem?«
    »An einem sicheren Ort. Wo ist Roy?« Sie versuchte zu orten, woher die Stimme kam, aber der Bariton schien durch sämtliche Schluchten zwischen den Bergen aus geschreddertem Metall zu hallen.
    »Zuerst das Diadem.«
    »Viel Spaß beim Suchen, sollte ich Roy nicht sofort zu sehen bekommen.«
    Der größte Mann, den Bobbie Faye jemals gesehen hatte, trat hinter einem Haufen Schrott hervor und zerrte ihren Bruder neben sich her. Roys Augen waren fast zugeschwollen. Er sah ziemlich zerschrammt aus, hatte mehrere Platzwunden und eine blutende Lippe. Bobbie Faye stürzte auf ihn zu, aber der Berg von einem Mann richtete eine Waffe auf sie.
    »Nicht so eilig«, meldete sich wieder der Mann mit dem tiefen Bariton zu Wort und trat hinter einem weiteren Schrotthaufen hervor. Er sah, wenn so etwas überhaupt möglich war, schon von Natur aus hinterhältig und fies aus, besaß ein kantiges Gesicht und stellte ein schmieriges Lächeln zur Schau, das die Selbstzufriedenheit eines Mannes ausstrahlte, der immer bekam, was er wollte. »Wo ist das Diadem?«
    Bobbie Faye griff hinter sich, um an die Pistole zu gelangen, wurde aber stattdessen von jemandem am Arm gepackt, der diesen in den Polizeigriff drehte und sich gleichzeitig geschickt ihre Waffe schnappte.
    »Na, na, na«, sagte der Mann, der sie festhielt. »Das wäre keine gute Entscheidung.« Sie verrenkte sich den Hals, um zu erkennen, wer sie da festhielt, und zuckte unwillkürlich zusammen, als sie seine entstellten Gesichtszüge bemerkte. Er sah aus, als hätte man ihn mit einem Baseballschläger bearbeitet – und das gleich mehrere Male.
    »Das Diadem, Bobbie Faye. Sofort!«, verlangte der Mann mit der tiefen Stimme und gab dem Berg ein Zeichen, eine Waffe an Roys Kopf zu halten.
    »Ich kann eine Kopie für Sie herstellen.«
    »Warum sollte ich die haben wollen? Wo ist das echte Diadem?«
    »Gestohlen worden. Schon wieder.«
    Der Bariton nickte seinem Untergebenen zu, der Roy daraufhin ein Stück zurückzog, als wolle er vermeiden, dass sein Boss mit Gehirnmasse bespritzt würde, und Bobbie Faye versuchte einen neuen Anlauf.
    »Ich weiß, wo der Schatz ist. Aber Sie werden ihn niemals bekommen, sollten Sie Roy etwas antun.«
    »Ach, mein liebes Mädchen, ich werde ihn auch so bekommen. Wenn der Tod deines Bruders dich nicht zum Sprechen bringt, und wir dich auch nicht durch Folter dazu motivieren können, werde ich mich vielleicht deiner Schwester, deiner Nichte oder deiner besten Freundin zuwenden. Ich bin mir ganz sicher, dass du am Ende schon nachgeben wirst.«
    »Lassen Sie Roy am Leben, und Sie kommen sehr viel schneller an das Gold. Ich werde mit Ihnen gehen und Ihnen ohne Gegenwehr geben, was immer Sie auch wollen.«
    »Nein!«, rief Roy, und der Berg zog ihn brutal auf die Knie, sodass scharfe Metallstücke in sein Fleisch schnitten.
    »Du, Bobbie Faye, bist vielleicht das Interessanteste an dieser ganzen Schatzjagd«, meinte der Mann mit der tiefen Stimme und lächelte verschlagen wie eine Schlange. »Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen Menschen kennengelernt, der so entschlossen ist. Du und dein Bruder wärt zu einem anderen Zeitpunkt bestimmt gute Schüler gewesen, meine Liebe. Es ist wirklich eine Schande, dass wir euch umbringen müssen.«
    »Würde das hier vielleicht helfen, Vincent?«, hallte auf einmal Trevors Stimme über das Gelände, und Bobbie Faye bekam weiche Knie, als er hinter einem der Schrotthaufen hervorgeschlendert kam und das Diadem um seinen rechten Zeigefinger kreisen ließ. »Was genau ist es nun eigentlich wert? Ein paar hundert Millionen? Mindestens, oder?«
    Er war blutverschmiert und musste, soweit sie es erkennen konnte, mehr als zwei

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