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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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›zwei‹ holen Sie tief Luft. Das Wasser wird sehr schnell hereinkommen.«
    Er zählte und zeigte die Ziffern gleichzeitig mit den Fingern an. Eins, dann zwei (sie holten tief Luft), danach drei und Bumm, Bumm, Bumm, Bumm . Vier Schüsse trafen das Heckfenster. Das laute Krachen in dem geschlossenen Raum erschreckte Bobbie Faye, und beinahe hätte sie vergessen, die Luft anzuhalten, als das Wasser hereinstürzte.
    Während sie sich ihre Handtasche umhängte, schlug Trevor mit der Taschenlampe die Reste des Heckfensters aus dem Rahmen. Dann schwamm er als Erster nach draußen. Panik erfasste Bobbie Faye, als sie seine Füße in der Dunkelheit verschwinden sah. Sie gab es zwar nicht gern zu, war jedoch ziemlich erleichtert, als er sich auf die Ladefläche des Pick-ups hockte und ihr eine Hand entgegenstreckte, um ihr durch das Fenster zu helfen. Gemeinsam stießen sie sich schließlich von der Röhre ab und tauchten auf ein Ziel zu, von dem Bobbie Faye hoffte, dass es sich als das gegenüberliegende Ufer zu jener Stelle herausstellen würde, an der ohne Zweifel bereits die Polizei auf sie wartete.
    Während sie durch die kalte, dunkle Ursuppe strampelte, die sich Lake Prien schimpfte, empfand sie den Weg bis zur Oberfläche als extrem lang und fragte sich, ob Trevor aus reiner Boshaftigkeit eine längere Strecke gewählt hatte. Am Grund des Sees wurde sie von riesigen, unheimlichen Welsen gestreift, und etwas höher flohen die Brassen und Barsche vor ihr. Langsam schien das Wasser über ihr etwas heller zu werden, als versuche das Tageslicht (wenn auch nahezu vergeblich), in diese trübe Welt vorzudringen. Bobbie Faye biss die Zähne zusammen und kämpfte darum, weiter den Atem anzuhalten.
    Wie zum Teufel hatte sie es geschafft, in diesen ganzen Schlamassel hineinzugeraten? Als sie am Morgen aufgewacht war, hatte sie einen ganz normalen Tag erwartet. Nun ja, einen Tag mit viel Spaß, an dem man die Bänder für die Eröffnungszeremonie des Piraten-Festivals zurechtschnitt und flocht sowie Fotos von einer Milliarde Babys und Kindern mit klebrigen Fingern in Piratenkostümen machte, die sich von dem coolsten Fest der Welt immer ganz begeistert zeigten.
    Ihre Lungen schmerzten. Und da war es wieder, dieses seltsame Gefühl der Enge in ihrer Brust. Sie musste sich ermahnen, dagegen anzukämpfen und nicht zu atmen. Verteufeltes Wasser. Hinzu kam, dass sie Trevor in der Dunkelheit kaum sehen konnte. Was, wenn sie in die falsche Richtung schwammen?
    Sie brauchte Sauerstoff. Sie musste atmen. Das Wasser um sie herum schien sie regelrecht zu erdrücken wie eine schwere Decke aus Kälte und Schwärze. Bobbie Faye versuchte Trevor zu folgen, verlor jedoch zusehends an Tempo. Sie fühlte sich benommen und wie von Watte umgeben. Wieso war die Welt plötzlich so wattiert? Und was sollte sie noch mal mit ihren Armen machen?
    Sie wurde von einer Unterwasserwelle getroffen. Trevor stoppte, packte sie bei der Hand und zog fest daran, um Bobbie Faye möglichst schnell durch die letzten Meter ihres nassen Gefängnisses zu zerren. Hinter einem der vielen umgestürzten und verrotteten Bäume, die ihnen gute Deckung boten, tauchten sie endlich auf.
    Bobbie Faye rang keuchend nach Atem, hustete und sog gierig die Luft ein. Trevor half ihr, über Wasser zu bleiben, bis sie wieder normal atmen konnte, was sie überraschte und gleichzeitig auch ärgerte. Er sollte nun wirklich nicht nett zu ihr sein, bedachte man, dass sein Pick-up am Grund dieses Sees lag. Es machte sie immer misstrauisch, wenn jemand unerwartet freundlich zu ihr war. Deshalb musterte sie ihn und fragte sich, ob er ihr nur noch half, um sich später das Vergnügen zu gönnen, sie der Polizei auszuliefern.
    Als sie durch die Äste des toten Baumes spähte, entdeckte sie auf der anderen Seite des Sees auch gleich die Cops sowie etliche Schaulustige und Journalisten. Sie bemerkte auch Cam. Seine schlaksige Figur, der schwarze Haarschopf, der für ihren Geschmack zu kurz geschnitten war, und der fließende Gang eines Athleten waren unverkennbar.
    Ihr zog sich der Magen zusammen. Er machte seinen Job einfach zu gut, der Bastard. Bedachte man die kleine Tatsache, dass sie einander ziemlich hassten, sodass es ihm unsägliches Vergnügen bereiten würde, sie zu verhaften, dann konnte dieser Tag eigentlich nicht mehr schlimmer werden.
    Sie trat auf der Stelle – und das auch noch im Wasser, schon wieder, zum zweiten Mal an diesem Tag.
    »Toll, einfach toll«, schimpfte sie, während

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