Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
ankamen. Ein bewaffneter Bewacher folgte ihnen.
»Er hat gedroht, diverse Bomben hochgehen zu lassen, wenn er nicht bekommt, was er verlangt.«
Er konnte sie nicht mal ansehen. Die Knöchel an seinen geballten Fäusten traten weiß hervor, und es brauchte so viel Selbstbeherrschung, um seine Wut zu kontrollieren, dass er wahrscheinlich gleich explodieren würde.
»Was will er denn?«, fragte sie, würgte den Kloß, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, herunter, verschränkte die Arme und machte sich auf etwas Schlimmes gefasst.
»Dich.«
Riles wartete an der Tür zum Konferenzraum auf sie. »Da willst du bestimmt noch nicht reingehen, Lieutenant.«
Trevor wurde langsamer und beobachtete mit geschärften Sinnen jede Bewegung auf dem Gang: die bewaffneten Wachleute, die FBI -Beamten, die mit Aktenkisten auf sie zukamen, und Bobbie Faye, die vor Anspannung nur noch ganz flach atmete. Riles, der Bobbie Faye niemals von den Sicherheitsteams hätte erzählen sollen (damit würde er sich später noch auseinandersetzen), irrte sich. Er wollte unbedingt in diesen Raum gehen. Er wollte sehen, was um alles in der Welt MacGreggor geschickt hatte, das ASAC Brennan dermaßen aus der Fassung gebracht hatte, dass er fast wortwörtlich vor Aufregung durchs Telefon gekrochen war.
Im selben Augenblick, als Bobbie Faye die Tür aufstoßen wollte, kam Moreau aus dem Saal, und sie wäre direkt in seine Arme gefallen, wenn Trevor nicht im selben Moment, in dem die Tür aufgegangen war, vor sie gesprungen wäre und sie selbst aufgefangen hätte.
»Wird auch Zeit«, knurrte Moreau, packte ihre Hand und zerrte sie hinein. Wäre der ganze Raum nicht voller potenzieller Zeugen für den Mordprozess gewesen, Trevor hätte das Arschloch durch die Wand gehauen.
Trevor wusste, dass sich Moreau um Bobbie Faye sorgte, doch bei all dem, was sie gemeinsam durchgemacht hatten, hatte ihn Trevor noch nicht so erlebt wie jetzt. Der Cop war ein einziges Nervenbündel.
»Moreau.« Der Polizist hatte seine Hände vertraulich auf Bobbie Fayes Schultern gelegt. Sie selbst unternahm nichts, um ihren Ex abzuschütteln, sondern starrte einfach nur an ihm vorbei. Moreau zog eine Grimasse, war jedoch so vernünftig nachzugeben und nahm seine Hände weg.
Bobbie Faye stand wie erstarrt, über ihr Gesicht flackerte ein schockierter Ausdruck, und sie tastete unbewusst nach Trevor. Moreau nickte in Richtung des großen Flachbildfernsehers, der auf der anderen Seite des Raumes aufgestellt worden war, und die Zeit schien sich auf einmal zu verlangsamen, denn Trevor konnte zumindest einen Teil des Fernsehbildes sehen, das ASAC Brennan nicht blockierte.
Dann trat ASAC Brennan zur Seite, und Trevor konnte nun den ganzen Bildschirm erkennen.
Bobbie Faye, die neben ihm stand, keuchte: »Oh mein Gott, nein .«
Trevor schob sie vor sich und schlang seine Arme um sie.
Auf dem Bildschirm: Sean. Lieber Gott, er grinste in die Kamera. Seine unverwechselbare gezackte Narbe war ebenfalls im Bild, und irgendwie wurde sein scheußliches Aussehen von seinem Lächeln etwas gemildert. Er wirkte beinahe charmant . Und sein Charisma hätte auch sicherlich eine gewisse Wirkung auf sie alle ausgeübt, wäre er der Einzige im Bild gewesen. Aber dem war nicht so.
Hinter ihm saß Nina. Sie war an einen Stuhl gefesselt, offenbar hatte man sie grob angefasst, und sie ließ schlaff den Kopf hängen. Bewusstlos.
Bobbie Faye zitterte am ganzen Leib. Vor Wut. Vor ungebremster, himmelschreiender Wut.
»Willkommen im Spiel, Cormier«, sagte Sean und beugte sich etwas näher zur Linse. Er hatte wohl eine billige Kamera benutzt, denn auf dem großen Bildschirm erkannte man deutlich die miese, grobkörnige Qualität der Aufnahme. »Ich will das Mädchen. Und du wirst sie mir mit einer beschissenen Kusshand übergeben, oder du wirst für die Bomben verantwortlich sein. Es gibt mehr als eine, und du kannst nichts dagegen tun. Es sei denn, du gibst sie mir auf der Stelle, dann verrate ich dir, wie du zumindest die Größte entschärfen kannst. Und dein Geld interessiert mich nicht. Selbst deine dreißig Millionen, oder wie viel auch immer du hast, würden nicht reichen, um mich auszubezahlen. Du kannst nicht all ihre Lieben für immer und ewig beschützen. Außerdem, du Scheißkerl, sind deine armseligen dreißig Millionen ein Dreck gegen das Geld, dass ich bereits verdient habe und das ich noch verdienen werde. Entweder gibst du mir das Mädchen, oder du wirst für den Tod von vielen
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