Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
Menschen verantwortlich sein. Ich werde dich anrufen und dir die genauen Anweisungen durchgeben, Kumpel. Das wär’s dann.«
Den letzten Satz hatte Sean an denjenigen gerichtet, der die Kamera hielt. Es folgte ein kurzes Standbild seines Gesichts, und dann wurde derBildschirm schwarz.
Sie wusste nicht, auf was sie sich zuerst konzentrieren sollte. Ihre Gedanken torkelten in ihrem Gehirn umher wie eine Horde betrunkener Kätzchen, stießen gegen ihren Schädel und versicherten ihr dabei die ganze Zeit: »Wir arbeiten dran! Wir arbeiten dran!«
Während das Video gelaufen war, hatte Trevor nicht einen Muskel gerührt, und nun machte sie sich von ihm los. Sie musste sich kurz sammeln, Sauerstoff in ihren Stoffwechsel pumpen und wieder herauslassen, denn ihr gesamter Körper drohte, vor Schock über Seans Video, einfach abzuschalten.
»Dreißig verfluchte Millionen?«, fragte Cam. Dabei sah er nicht Trevor, sondern Bobbie Faye an, um herauszufinden, ob sie davon gewusst hatte.
Sein brüskes Nicken verriet ihr, dass ihr die Wahrheit ins Gesicht geschrieben stand: Trevor hatte ihr seinen Reichtum verschwiegen. Bobbie Faye hatte das Gefühl, als würde ihre ganze Welt auseinanderbrechen und im Nichts verschwinden. Wie schnell alle Geräusche im Zimmer verstummten. Das machte sie ganz schwindelig.
Zwei Gedanken krachten in ihrer Brust aufeinander und bombardierten ihr Herz mit einem Wirbelsturm aus Gefühlstrümmern: Nina wurde als Geisel genommen, und Trevor hat mir etwas monumental Wichtiges vorenthalten . Sie konnte nicht in Worte fassen, wie sehr der Verrat sie schmerzte. Er brannte wie Säure in ihrer Seele.«Wir müssen uns darauf konzentrieren, welche Beeinträchtigung die neue Entwicklung für uns bedeutet«, sagte ASAC Brennan. Bobbie Faye glotzte den Mann in seinem makellosen Anzug fassungslos an.
Beeinträchtigung . Was für eine beschissene Art, die Situation zusammenzufassen. Er hatte es ungefähr genauso emotionslos von sich gegeben, wie er auch auf eine abgesagte Frühstücksverabredung reagiert hätte.
»Das da ist meine beste Freundin«, warf sie ihm vor. »Ich würde meinen, das ist verdammt noch mal unheimlich beeinträchtigend.«
Irgendetwas ging hier vor. Eine seltsame Stimmung lag in der Luft, und einige FBI -Agenten und Mitglieder des SWAT -Teams schienen ebenfalls irritiert zu sein, das ASAC Brennan ausgerechnet Beeinträchtigung gesagt hatte. Trevor dagegen schien nicht im Mindesten befremdet.
»Wir wissen es nicht genau«, sagte Trevor schließlich zu dem ASAC . »Wir können es nicht wissen. Möglicherweise hat er sie sich nur geschnappt, weil sie Bobbie Fayes beste Freundin ist.«
»Wenn er über sie Bescheid weiß … «, setzte der ASAC an, sah dann zu Bobbie Faye und verstummte. Stattdessen wandte er sich an einen der Beamten und fragte: »Steht die sichere Leitung?«
Wir wissen was nicht genau? Was zum Teufel ?
Sie sah sich nach Trevor um und stellte fest, dass er bei der Imitation von Granit eine völlig neue Stufe erreicht hatte. Der kleine, nervös zuckende Muskel in seinem Kiefer schob Überstunden, angefeuert von abgrundtiefem, unverfälschtem Zorn.
»Was meinst du damit, dass wir es nicht genau wissen? Was … ?« An der Tatsache, dass Trevor dreißig Millionen Dollar besaß, musste sie vorerst wie ein Schnellzug vorbeirauschen, denn sonst würde ihre Welt komplett aus den Fugen geraten. »Was verschweigst du mir sonst noch ?«
Er schien abzuwägen, zum Donnerwetter, er wog ab , was er ihr verraten konnte, obwohl das dort in den Händen dieses Monsters ihre beste Freundin war und obwohl eine Bombendrohung wie ein Damoklesschwert über ihren Köpfen hing und sie das Einzige war, was Sean forderte, um sich an Trevor zu rächen und sie alle leiden zu lassen. Just in diesem Moment bekam ASAC Brennan offenbar eine Verbindung über seine sichere Leitung.
»Agent in Schwierigkeiten«, sagte er zu jemandem am anderen Ende der Leitung, und Bobbie Faye fuhr wie von der Tarantel gestochen erst zu ihm herum und dann wieder zu Trevor.
»Agent? Schwierigkeiten? Wer?«
ASAC Brennan nickte Trevor zustimmend zu, und der wiederum nickte in Richtung des Fernsehbildes von Nina, das Riles wieder auf den Schirm geholt hatte.
»Bin ich hier im Alle-verarschen-Bobbie-Faye-Universum gelandet? Nina ist eine Agentin ?«
»Sie arbeitet nicht für uns«, erklärte Trevor. »Sie hat einen Vertrag … mit einer anderen Behörde. Schon seit dem College.«
Bobbie Faye blickte sich im Raum um, und
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