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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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sich denn dazu verpflichtet gefühlt hätte. Aber dem war nicht so, obwohl die Leute V’rai immer erzählten, dass Bobbie Faye ihr wie aus dem Gesicht geschnitten sei, und sie war nun ganz sicher ein Landry-Kind.
    Aber vielleicht war sie ja doch Antoines Tochter. Keiner wusste es so genau. Etienne hatte sich jahrelang geweigert, sie anzuerkennen, doch V’rai glaubte aus ganz anderen Gründen, dass Antoine nicht Bobbie Fayes Vater war. Allerdings hatte sie in dieser Angelegenheit niemals offen Stellung bezogen, und soweit sie wusste, kannten ihre Schwestern die Wahrheit nicht.
    »Ich verstehe nicht, warum Etienne sie nicht einfach akzeptieren kann«, murmelte Aimee.
    »Sie hat immerhin auf ihn geschossen «, warf Lizzie ein. Lizzie konnte sich bei einem Streitgespräch problemlos für beide Seiten einsetzen und war so stets mit dem Ergebnis zufrieden.
    V’rai fühlte sich benommen, erschöpft, und vor ihren Augen wirbelten farbige Spiralen. Als Kind hatte sie lange genug gesehen, um sich noch erinnern zu können, wie die Dinge aussahen. Doch sie begriff auch, dass Teile der Visionen, die sie neuerdings hatte, erschreckend akkurat waren – viel zu akkurat, um den Erinnerungen einer Fünfjährigen entstammen zu können.
    »Sie hätte ihn erschießen sollen«, raunte Aimee, und V’rai hörte, dass sie nun auf sie zukam. »V’rai? Alles in Ordnung?«
    Die Finsternis verschwand, und V’rai stand jäh mitten im Gras. Überall waren grelle Lichter und Geschrei. Und viele Tote. Bobbie Faye lag zusammengekauert zu ihren Füßen.
    V’rai kippte stöhnend vornüber und bemerkte kaum, wie Aimee und Lizzie ihre eiskalten Arme packten.
    »Wir haben etwas losgetreten«, sagte sie. »Sie ist am falschen Ort. Der falsche Ort. Sie wird sterben, weil wir sie nicht an den richtigen Ort schicken können.«
    Lonan betrat das Apartment und ging zwischen den beiden Wachmännern hindurch. Sie wichen seinem Blick aus. Er hatte es nicht geschafft, die Frau zu schnappen. Zweimal in weniger als vierundzwanzig Stunden. Die Sache mit dem Kasino hätte sie überrumpeln müssen. Eigentlich hätte es ganz simpel sein sollen. Er hatte sie mithilfe ihres Ex dort hingelockt und auch mit einem zusätzlichen Mann – dem Scharfschützen – gerechnet, doch der zweite Kerl, der war nicht eingeplant gewesen. Die Anwesenheit des State Detective hatte ihn überrascht und ihn bei der Entscheidungsfindung eine halbe Sekunde gekostet. Diese halbe Sekunde hatte schon ausgereicht, um alles den Bach runtergehen zu lassen.
    Aber beim zweiten Mal, in der Scheune, da hatte er bei seinem eigenen Notfallplan versagt. Ganz zu schweigen davon, dass er auch noch Zimmer verloren hatte und dass Emon im Wald gefallen war.
    Er war zweimal hintereinander zum Narren gehalten worden. Zweimal bedeutete, dass er schon so gut wie tot war. Man enttäuschte Sean nicht zweimal. Doch lieber würde Lonan sich ihm aufrecht stellen, als davonzulaufen. Eine Flucht hatte noch niemanden vor Seans Zorn bewahrt. Lonan selbst hatte in der Vergangenheit dafür gesorgt, und er zweifelte keine Sekunde daran, dass Sean sicher noch jemand anderen hätte, der sich um ihn kümmern würde.
    Wut auf sich selbst stieg in ihm auf und wollte sich in Form von Gewalt gegen die Männer in seiner Umgebung Luft machen, aber seine Kumpel trugen keine Schuld an seinem Versagen. Ihm blieb noch ein As im Ärmel. Gleich hinter ihm kamen Dox und die anderen Männer, und sie hatten die Trophäe, die möglicherweise sein Leben retten würde. Nina, die beste Freundin. Sie hatten ihr Handschellen angelegt, sie war wach und lief aus eigener Kraft. Nach all dem, was er über diese höllische Bobbie Faye wusste, hätte er damit gerechnet, dass ihre Freundin gezetert und eine große Klappe riskiert hätte.
    Doch stattdessen blieb sie völlig cool. Komplett. Reines Eis .
    Bobbie Faye war verhört, verspottet, in Verhandlungen verwickelt, vorverurteilt und vorübergehend verhaftet worden, und das waren nur die positiven Punkte. Vier Stunden nach dem Tod des Jungen saßen sie, Trevor und Cam in einer Suite im Holiday Inn, die allein nach dem Aufkommen von Polizisten, SWAT -Leuten und FBI -Agenten zu urteilen, die dort herumrannten oder auf den Dächern in der Umgebung postiert worden waren, abgesehen vom Weißen Haus der sicherste Ort auf dem ganzen Planeten sein musste. Riles war verschwunden, um Gott weiß was für Trevor zu überprüfen. Bobbie Faye war einfach nur dankbar, dass er sie zur Abwechslung mal nicht finster

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