Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
wenn sie über dieses Thema sprachen. »Doch, das warst du.«
Danach hatte er immerhin den SEC -Pokal und die Nationalmeisterschaft gewonnen, weshalb sie keine Skrupel hatte, ihm diese eine Niederlage unter die Nase zu reiben.
»Ach ja? Na, dafür bist du in diesem Spiel hier mies.«
Sie blinzelte irritiert. Für einen Augenblick dachte sie, er meinte Sean und das Katz-und-Maus-Folterspiel, das er veranstaltete, doch dann merkte sie, dass er sie unter Druck setzen wollte. Das tat er schon seit vier Monaten, seit seinem Geständnis im Krankenhaus in jener Nacht, als sie angeschossen worden war, seit ihrer Genesung, seit sie mit Trevor zusammengekommen war und seit Trevor ein Heim für sie beide gefunden hatte.
»Ich will nicht mit dir streiten«, sagte sie. »Könntest du vielleicht bis morgen damit warten, dich wie ein Idiot aufzuführen?«
Seufzend fuhr er sich mit den Händen durchs Gesicht.
»Nein«, sagte er sanft und zärtlich. »Denn du reagierst nur. Du entscheidest nicht. Ich weiß es, und ich weiß, dass du es auch weißt. Du willst nicht zugeben, dass du dich geirrt hast, und du willst dich nicht mit deinen Gefühlen befassen. Du bist verdammt noch mal viel zu loyal und schadest dir damit nur selbst.«
»Blödsinn.«
»Ach ja? Dann erklär mir mal das mit Alex.«
»Das ist unfair.« Sie war eigentlich nur mit Alex ausgegangen, um Cam auf sich aufmerksam zu machen. Sie hatte keine Ahnung, dass Cam in ihr mehr sah, als nur eine gute Freundin, denn egal, was sie auch versuchte, er ließ sich nicht dazu animieren, sie um eine Verabredung zu bitten. Bobbie Faye hätte ihn ja auch selbst gefragt, aber leider waren alle doofen Cheerleader und LSU -Tussies hinter ihm her, und er moserte immer über die Weiber, die plötzlich in seiner Wohnung auftauchten. Bobbie Faye wollte nicht einfach ein x-beliebiger Groupie sein. Er sollte den ersten Schritt machen. Irgendwann hatte sie schließlich entnervt aufgegeben, und zu diesem Zeitpunkt hatte sie Alex in einer Bar kennengelernt und festgestellt: Heiliger Bimbam, ein attraktiver Typ, und er war nicht Cam, absolut kein Vergleich (und würde sie deshalb auch nicht ständig an das erinnern, was sie nicht hatte) und zack , ehe sie sichs versah, waren sie und Alex zusammen.
Und sie stritten sich. Es waren gigantische, lautstarke, schreckliche Auseinandersetzungen. Sie spitzten sich zu bis zu einem Punkt, an dem Cam als ihr bester Freund die Nase voll hatte und eines schönen Tages bei ihnen auftauchte, Bobbie Fayes sämtlichen Kram aus Alex’ Wohnung räumte, Alex drohte, ihn einen Kopf kürzer zu machen, und Bobbie Faye mitteilte, dass sie ab sofort zusammen seien.
Sie widersprach nicht, denn sie begriff, dass er nun endlich durchschaut hatte, wie ihre Gefühle für ihn ausgesehen hatten, ehe sie mit Alex zusammengekommen war. Oder ihm war endlich aufgegangen, dass, wenn er ihren Beste-Freunde-Status nicht veränderte, es auch sonst keiner tun würde.
»Du irrst dich, es ist nicht … «
Obwohl er unter großer Anspannung stand, sprach er sehr sanft mit ihr. »Du hast Alex nicht geliebt. Das weißt du genau so gut wie ich. Du hast dich stur geweigert zuzugeben, dass etwas nicht in Ordnung war, weil du Angst hattest, einzugestehen, was du dir tatsächlich wünschst. Ich hatte Angst, dass wir unsere Freundschaft ruinieren würden, denn die war mir am wichtigsten. Aber wir haben es riskiert. Wir haben es versaut – ich habe es mit Lori Anns Verhaftung versaut, damit hätte ich anders umgehen müssen – , aber wir haben unsere Freundschaft wieder aufgebaut, obwohl keiner von uns es für möglich hielt. Wenn du uns nur eine Chance geben würdest, dann könnten wir beide zusammen alles überstehen.«
»Cam. Nein … Trevor ist nicht Alex.«
»Ach nein? Mach die Augen auf , Baby. Cormier ist so dermaßen wie Alex, dass es schon nicht mehr lustig ist.« Er zählte die einzelnen Punkte an seinen Fingern ab. »Er hat dich so weit isoliert, wie es nur irgend möglich war, ohne dich auf eine einsame Insel zu schicken, und es würde mich wirklich schockieren, wenn er nicht, maximal fünf Minuten nachdem dass hier vorüber ist, mit dir ein Boot besteigen würde. Er ist gefährlich, geheimnisvoll, er hat dich niemals seiner Familie vorgestellt, er verdient seinen Lebensunterhalt damit, Leute umzubringen, und er ist ein Kontrollfreak. Ich verstehe ja, dass du dich ihm gegenüber zu Dankbarkeit verpflichtet fühlst. Du stehst in seiner Schuld, und er arbeitet verdammt
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