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Bobby Z

Bobby Z

Titel: Bobby Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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noch
nie so drastisch war und wissen, wie sie damit umzugehen haben. Sie fahren One
Way ein Stück in Richtung Süden auf dem Pacific Coast Highway und lassen ihn
einfach stehen.
    Jetzt haben die Kollegen in Dana Point ein Problem.
    Das Problem des Mönchs ist dagegen nicht so einfach zu lösen.
    Er bekommt seinen Milchkaffee und seinen Economist und setzt
sich vor einem Cafe mit Buchladen ins Freie, kann sich aber nicht so recht auf
die Zukunft des Eurodollars konzentrieren.
    Wenn Bobby wieder zurück ist, überlegt er, wenn die willkürlich
umherschwirrenden Elemente des Universums sich tatsächlich in genau der Weise
angeordnet haben, die bedeuten würde, dass One Way ausnahmsweise recht hat,
dann gilt es, einige interessante und beunruhigende Fragen zu klären.
    Warum zum Beispiel hat Bobby nicht Kontakt mit ihm aufgenommen? Per
Fax, per Computer, per Kurier oder mittels einer Nachricht in dem uralten
toten Briefkasten am Gehweg von Dana Point?
    Ist es möglich, dass Bobby, der Wunderknabe, Lunte gerochen hat? Dass
er den Verrat des Mönchs durchschaut hat? Und wenn Z tatsächlich zurück ist, wo
ist er dann?
    Und was, um Himmels willen, soll er mit ihm machen?
     
    Johnson geht davon aus, dass Bobby Z untergetaucht ist. Entweder das,
oder er wandert irgendwo orientierungslos in der Pampa herum, und in ein oder
zwei Tagen werden sie ihn tot auffinden. Was Brian vielleicht fuchsen würde,
Johnson aber ziemlich kaltlässt, weil es ihm nach einer Weile doch reichlich
auf die Eier geht, den ganzen Tag in der Wüste herumzureiten und Rojas und
seinen drei compadres beim Herumschnüffeln zuzusehen.
    Sie haben Bobbys Fährte an dem Felsabhang aufgenommen. Schien nicht
allzu viel Sinn zu machen, hinunterzuklettern und nachzuschauen, was von den
Holzköpfen übriggeblieben ist, die mit dem Humvee über die Kante geflogen
sind. Und selbst so betrunken, wie er war, konnte Rojas Johnson immer noch
versichern, dass der Weiße, nach dem sie suchten, nicht mit dem Motorrad über
die Klippe geflogen ist. Er ist zusammen mit dem kleinen Jungen Richtung Westen
gegangen, und irgendwann haben die Spuren des Kindes aufgehört.
    Man brauchte kein gottverdammter Indio zu sein, um sich diese Spuren
anzusehen und zu dem Schluss zu kommen, dass der Mann den Jungen auf den
Rücken genommen hat und ihn trägt. Die Fußabdrücke im Sand sind ab diesem Punkt
viel tiefer.
    Also ist Bobby Z noch unterwegs, aber ein ganzes Stück langsamer, als
er müsste. Johnson hat Rojas und seine Kumpel im Eiltempo vorausgeschickt,
während er selbst gemächlich hinter ihnen herreitet.
    Lass Rojas ihn einholen und festnageln, und dann wird Johnson sich
überlegen, wie zum Teufel sie ihn zurückverfrachten sollen.
    Weil dieser alte Mex ihn partout lebend haben will.
    Sie sind ihm jetzt in westlicher Richtung auf den Fersen, erst durchs Flachland
und dann in die Ausläufer des Gebirges hinein und in einen Canyon hinauf, und
die Indianer sind plötzlich wie elektrisiert, weil sie an den Spuren erkennen
können, dass ihre Beute langsamer wird. Johnson sieht ihnen zu, wie sie ein
ganzes Stück vor ihm zugange sind, wie Hunde auf der Hätz.
    Rojas erklimmt gerade die Wand des Canyons, als er abrupt
stehenbleibt und nun offenbar eine Spur in der Gegenrichtung verfolgt. Johnson
nutzt die Pause, um seine Sonnenbrille an seinem Hemd abzuputzen, während die
Indios beratschlagen. Er setzt die Brille gerade rechtzeitig wieder auf, um zu
sehen, wie einer der Indios zu Boden geht, als hätte ihn eine Kugel getroffen.
    Scheiße, denkt Johnson, ich habe nicht mehr an das fehlende Gewehr
gedacht.
    Er fragt sich noch, wo zum Teufel ein mit Dope dealender Beach Boy so
gut schießen gelernt hat, dann lässt er sich, obwohl er selber wahrscheinlich
außer Schussweite ist, von seinem Pferd gleiten und sucht sich einen
Felsbrocken, um sich dahinter zu verbergen.
    Scheiße, denkt Johnson, als er zusieht, wie Rojas und der andere
Indianer eilig Deckung suchen. Sieht ganz so aus, als könnte es ein langer Tag
werden.
     
    »D as ist ein
richtiges Gewehr, oder?«, fragt Kit.
    »Sieht nur so aus«, antwortet Tim, ein bisschen besorgt
über das, was sich direkt unter ihnen im Tal abspielt. Einer der Fährtensucher
liegt am Boden, die anderen beiden hocken hinter Felsen.
    »Ist doch ein richtiges«, beharrt Kit. »Der Mann da ist hingefallen,
als du geschossen hast.«
    »So lauten die Regeln«, erwidert Tim. »Ich hab dir sowieso gesagt, du
sollst nicht rausgucken.«
    »Ist das Blut an

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