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Bodensee - Piraten auf der Spur

Bodensee - Piraten auf der Spur

Titel: Bodensee - Piraten auf der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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besser und schärfer. Der bärtige Pirat mit der Augenklappe kaperte diesmal ein rotes Schiff ohne Segel. Er stürmte in die Kajüte und tauchte ein paar Sekunden später wieder auf. Der Besitzer des Bootes war bisher mit dem Rücken zur Kamera gestanden. Nun drehte er sich um, und Dominik drückte die Taste „STEHKADER“.
    „Ich glaube... das ist er... der Mann, der nur eine Augenbraue hat“, flüsterte der Junge aufgeregt. „Ich erkenne ihn an dem gelb-blau gestreiften Hemd. Das hat sich auch im Wasser gespiegelt. Damals... im Bootshaus.“
    Dominik vergrößerte das Bild, aber trotzdem konnte die Bande keine Einzelheiten im Gesicht des Mannes erkennen. Dafür wurden sie auf einen schwarzen Gegenstand aufmerksam, den der Pirat in der Hand hielt. Es war zweifellos ein Revolver. Diesmal aber ein moderner und keine uralte Feuerwaffe.
    „Der Seeräuber hat den Bootsbesitzer bedroht“, dachte Lilo laut. Dominik ließ das Band weiterlaufen. Der Mann bückte sich nun und händigte dem Piraten zwei Schachteln aus. Es handelte sich dabei um Pappkartons, wie man sie oft im Supermarkt sah. Der eine war lila, der andere hatte ein rot-blaues Muster. Wieder zoomte Dominik den mittleren Bildausschnitt heran. Dadurch wurde er vergrößert, und die Knickerbocker-Bande konnte einige Details besser identifizieren.
    „Das ist eine Schokoladenkiste“, rief Lilo. „Da gibt es für mich keinen Zweifel. In so einer Schachtel waren die Schokoladentafeln, die ich geschenkt bekommen habe. Den anderen Karton habe ich auch schon im Kaufhaus in Kitzbühel gesehen. Käse ist darin verpackt...“
    Poppi konnte sich nur noch wundern. „Die Seeräuber müssen aber ziemlich ausgehungert sein, wenn sie Schokolade und Käse mit vorgehaltener Pistole fordern.“
    Dominik war gerade etwas anderes durch den Kopf gegangen. „Wenn der Mann auf dem Schiff wirklich ,Mister Eine-Augenbraue’ ist... bedeutet das, er gehört nicht zu den Bodensee-Piraten! Als er uns im Bootshaus fast ertränkt hätte, hat er aber so getan, als wäre er ein Bodensee-Pirat.“
    „Klingt verwirrend, aber einleuchtend“, stimmte ihm Axel zu.
    Mehrere Fragen blieben an diesem Abend unbeantwortet: Wieso waren die Bodensee-Piraten wild auf Schokolade und Käse? Wer versteckte sich hinter der Maske der Piraten? Wozu das ganze Spektakel?
    Die Junior-Detektive hatten im Trubel auch völlig Dotty Dollarkoller vergessen. Wo war sie geblieben? Gab es eine Verbindung zwischen ihr und dem Mann, der nur eine Augenbraue hatte?
    „Morgen“, beschloß Lieselotte, „morgen müssen wir mindestens auf eine Frage eine Antwort finden!“
    Sie sollten nicht nur eine Antwort finden, sondern auch etwas anderes...

Ist er’s oder ist er’s nicht?
     
    Orlof bellte und wedelte. Wie ein Ziegenbock sprang er um den Frühstückstisch herum. Er wollte die Knickerbocker-Bande unbedingt dazu bringen, ihm ein Stückchen Semmel oder Käse zu überlassen.
    „Ruhe!“ rief Poppi streng. „Gebettelt wird nicht!“
    Der große, schlanke Hund mit dem seidigen Fell setzte sich ruckartig nieder. Mit seinen schwarzen Augen schaute er das Ersatzfrauchen treuherzig an. Diesem Blick konnte Poppi einfach nicht widerstehen. „Na gut“, seufzte sie und verfütterte ein Butterbrot an ihn. „Ein Dienstagmorgen ohne Sorgen“, grunzte Axel zufrieden und streckte sich.
    Berta, die gerade mit frischem Toast in den Garten trat, hatte die letzten Worte aufgeschnappt. Fragend runzelte sie die Augenbrauen. „Dienstag? Freunde der Sommerbühne, auf meinem Kalender ist es bereits Mittwoch!“
    Lieselotte richtete sich erschrocken auf. „Mittwoch?“ rief sie wie ein Echo.
    „Mittwoch!“ bekräftigte Tante Berta.
    „Mittwoch?“ fragte Lilo noch einmal ungläubig.
    „Mittwoch!“ antwortete Berta abermals. „Wie lange sollen wir das Mittwoch-Spielchen eigentlich noch fortsetzen?“ erkundigte sie sich grinsend.
    Lieselotte warf einen schnellen Blick auf die Uhr. „Können wir in ungefähr 50 Minuten in Bludenz sein?“ fragte sie Berta.
    Diese wiegte zweifelnd den Kopf. „Nun ja... mit sehr viel Glück schaffen wir es. Wieso?“
    „Weil ich heute um 10 Uhr in der Schokoladenfabrik erwartet werde! Mit Axel, Poppi und Dominik!“
    Wie auf Kommando sprangen nun alle auf und rannten wild durcheinander. Das Ganze sah wie ein Film aus, der schneller abgespielt wurde.
    Im Eilzugtempo waren alle gewaschen und angezogen. Dann ging’s los!
    Mit nur 10 Minuten Verspätung traf die Knickerbocker-Bande mit Tante

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