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Bodensee - Piraten auf der Spur

Bodensee - Piraten auf der Spur

Titel: Bodensee - Piraten auf der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Rücken, daß er husten mußte.
    „Wollt ihr wirklich nachschauen, wohin der Steg führt?“ fragte Poppi. Ihre Stimme klang sehr unsicher und ängstlich.
    „Klar!“ sagte Lilo fest entschlossen. Auch sie hatte ein etwas mulmiges Gefühl im Bauch, aber sie nahm es nicht allzu ernst. Axel war nicht sicher, ob sie das Richtige taten. „Was ist, wenn uns der Mann ohne Augenbraue auf dem Steg entgegenkommt? Was sollen wir dann machen?“
    Lilo zuckte mit den Schultern. „Entweder ins Wasser springen oder davonrennen!“ schlug sie vor. „Und wer sich jetzt nicht traut mitzukommen, der soll lieber hierbleiben. Schluß – aus – Ende der Durchsage!“
    Sie wollte gerade auf den Steg springen, als sie laute, polternde Schritte hörte, die sich näherten.
    „Das ist er!“ flüsterte Poppi entsetzt. Sie war kreidebleich im Gesicht geworden.
    „Steht nicht herum! Das Wasser ist hier seicht. Wir waten ein Stück ins Schilf hinein und verstecken uns. Aber nicht zu nahe beim Steg!“ zischte Lilo den anderen zu.
    Die vier Kinder hatten nicht einmal mehr Zeit, ihre Schuhe auszuziehen. Hastig sprangen sie in den See und versanken bis zu den Knien im Schlamm. Sie versuchten, möglichst wenig zu plätschern, als sie sich zwischen den Schilfhalmen durchzwängten.
    Lilo gab den anderen ein Zeichen stehenzubleiben. Regungslos verharrten sie nun im Wasser.
    Das Knarren und Krachen des Holzsteges verriet ihnen, daß der Mann bereits sehr nahe war.
    Im Laufschritt eilte er zum Ufer.
    Als die vier Junior-Detektive kurz darauf einen Motor aufheulen hörten, atmeten sie erleichtert auf. In großer Eile raste der Wagen davon.
    „Jetzt ist der Weg frei“, stellte Lilo freudig fest. So schnell wie möglich watete sie zum Ufer zurück und lief zu dem Steg. Ihre Freunde folgten dem Superhirn.
    Mit schnellen Schritten trabten die vier über die Holzbretter, die immer weiter hinaus auf den See führten. Links und rechts von ihnen wiegten sich die langen, grünen Halme und Blätter im Wind.
    „Eine Hütte... eine Hütte auf Pfählen!“ rief Lieselotte leise und blieb stehen. Es handelte sich um ein niederes Häuschen aus Holz, das sich am Ende des Steges befand. Auf Zehenspitzen tappten die Knickerbocker-Kumpel näher heran. Axel knabberte aufgeregt an seiner Unterlippe. Dominik hatte weiche Knie, und Poppi umklammerte Orlofs Halsband.
    Lieselotte schlich mutig zur Tür. Mehrere Metallbügel und Schlaufen waren am Rahmen angebracht. Merkwürdigerweise hing kein einziges Schloß daran. Das Mädchen konnte die Tür mühelos öffnen.
    Lautlos schwang die Holztür auf. Neugierig streckten nun alle vier Knickerbocker die Köpfe ins Innere der Hütte.
    Die Fensterläden waren verschlossen, und es war ziemlich düster.
    „Dort!...“ Poppi schrie leise auf und schluckte fest. Lilo blickte in die Ecke, auf die ihre Freundin deutete und erschrak. An einen Sessel gefesselt, saß ein Mädchen mit bunten Zöpfchen. Ein breites Heftpflaster war über seinen Mund geklebt.
    „Das... das ist Dotty... Dotty Dollarkoller!“ stieß Dominik hervor. Fassungslos betrachtete die Knickerbocker-Bande die Gefangene.
    „Wir Idioten!“ rief Lilo nach ein paar Sekunden. „Wir stehen da herum. Los, befreien wir die Arme!“
    Die Augen von Dotty strahlten, als die vier zu ihr stürzten, und Axel die Schnüre mit seinem Taschenmesser durchschnitt. Vorsichtig zog Lilo das Pflaster vom Mund des Schlagersternchens.
    „Endlich... endlich... ich... das alles...“ Mehr brachte Dotty nicht heraus. Sie brach in Tränen aus und schluchzte hemmungslos vor sich hin.
    „Das ist der Schock...“, flüsterte Lieselotte den anderen zu. „Wir müssen sie jetzt schnell von hier wegbringen. Geht mit ihr voraus, ich schaue mich noch rasch in der Hütte um. Vielleicht finde ich einen Hinweis auf den Mann oder die Bodensee-Piraten.“
    Axel und Dominik stützten Dotty und halfen ihr auf. Schwankend stolperte sie zur Tür.
    „Ihhhhh!“ kreischte sie plötzlich und brach zusammen.
    „Oh nein“, hörte Lilo Axel stöhnen. Mit zwei Schritten war sie bei ihm und schaute auf den Steg hinaus.
    Draußen stand ein Mann und hielt eine Pistole an Orlofs Kopf. Poppi brachte vor Schreck kein Wort heraus. Sie kauerte vor der Tür auf dem Steg und hatte die Hände auf den Mund gepreßt. Dominik stand zitternd neben ihr...

Ein Schuß fällt...
     
    Für ein paar Augenblicke war nur das ferne Geschnatter von Enten zu hören. Rund um die Hütte herrschte atemlose Spannung.
    „Das ist aber

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