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Body Farm

Body Farm

Titel: Body Farm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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brauche, ist ein Wagen«, sagte ich. Mein Herz schlug stärker.
    »Fragt sich, wo man hier einen mieten kann. Vielleicht am Flughafen?«
    »Das wird der Grund sein, warum Sie beim FBI sind. Auf so etwas muß man kommen.«
    Seine Finger glitten zu meiner Hand hinunter, und er streichelte sie mit dem Daumen. Ich hatte schon immer gewußt, daß wir irgendwann zu diesem Punkt gelangen würden. Schon als er mich bat, als Ärztin mit ihm in Quantico zusammenzuarbeiten, war ich mir dieser Gefahr bewußt gewesen. Damals hätte ich nein sagen können.
    »Haben Sie große Schmerzen?« fragte ich ihn. »Morgen früh, weil ich einen Kater haben werde.«
    »Es ist Morgen.«
    Ich lehnte mich zurück und schloß die Augen, als er mein Haar berührte. Ich spürte, wie sich sein Gesicht näherte, wie zuerst seine Finger den Konturen meines Halses folgten, dann seine Lippen. Er berührte mich, als sei das schon immer sein Wunsch gewesen. Dunkelheit breitete sich in den Tiefen meines Inneren aus, und in meinem Blut tanzten tausend Lichter. Unsere Küsse brannten. Ich wußte, das war sie, die unverzeihliche Sünde, die ich nie beim Namen hätte nennen können. Aber es kümmerte mich nicht. Irgendwo ließen wir unsere Kleider fallen und gingen ins Bett. Wir waren vorsichtig wegen seiner Wunden, aber sie hinderten uns nicht, und wir liebten uns, bis die Morgendämmerung über den Horizont kroch. Danach saß ich auf der Veranda und beobachtete, wie das Sonnenlicht sich über die Berge ergoß und das Laub färbte, und ich stellte mir vor, wie Wesleys Hubschrauber aufstieg und über mir kreiste, ähnlich einem Tänzer in der Luft.

6
    Die Niederlassung von Black Mountain Chevrolet lag mitten in der Stadt, direkt gegenüber der Exxon-Tankstelle. Officer Baird setzte Marino und mich dort um 7.45 Uhr ab.
    Offenbar hatte die hiesige Polizei in sämtlichen Läden herumerzählt, die »Feds« seien da und wohnten »inkognito« im Travel-Eze. Ich fühlte mich in meiner Rolle als Promi weder besonders wohl, noch kam ich mir besonders gut getarnt vor, als wir die Autofirma mit einem neuen silbernen Caprice verließen. Anscheinend stand alles, was auch nur annähernd mit der Autofirma zu tun hatte, vor dem Ausstellungsraum und sah uns nach.
    »Irgendwer hat Sie Quincy genannt«, sagte Marino und packte ein Steak-Sandwich von Hardee's aus.
    »Man hat mir schon Schlimmeres nachgesagt. Haben Sie eine Vorstellung, wieviel Salz und Fett Sie sich gerade einverleiben?«
    »Ja. Ungefähr ein Drittel von dem, was ich mir einzuverleiben gedenke. Das hier sind drei Sandwiches, und ich habe vor, eins von diesen verdammten Dingern nach dem anderen zu essen. Um Ihrem Kurzzeitgedächtnis auf die Sprünge zu helfen: Ich habe gestern nicht zu Abend gegessen.«
    »Deswegen müssen Sie nicht gleich grob werden.«
    »Wenn mir Essen und Schlaf fehlen, werde ich eben grob.«
    Ich wollte ihm nicht auf die Nase binden, daß ich noch weniger Schlaf als er bekommen hatte, doch ich vermutete, er wußte es ohnehin. Er sah mir heute morgen nicht in die Augen, und ich hatte das Gefühl, daß sich hinter seiner Reizbarkeit tiefe Niedergeschlagenheit verbarg.
    »Ich habe so gut wie überhaupt nicht geschlafen«, setzte er hinzu. »Die Wände sind verdammt dünn in dem Laden.«
    Ich klappte die Sonnenblende herunter, als könnte das mein Unbehagen mildern, schaltete das Radio ein und drückte die Stationstasten, bis ich bei Bonnie Raitt landete. Marinos Leihwagen wurde gerade mit Polizeifunk und Scanner ausgerüstet und würde erst gegen Abend fertig sein. Ich sollte ihn vor Denesa Steiners Haus absetzen, irgendwer würde ihn dann später dort abholen.
    Ich saß also am Steuer, während Marino aß und Anweisungen gab. »Langsamer«, sagte er und sah auf die Karte. »Hier links, das müßte jetzt die Laurel sein. Okay, die nächste geht es rechts ab.«
    Wir bogen nach rechts ab. Direkt vor uns lag ein See, moosgrün und nicht größer als ein Footballfeld. Der Picknickbereich und die Tennisplätze lagen verlassen da, und das gepflegte Clubhaus sah auch nicht so aus, als sei es zur Zeit in Betrieb. Die Bäume, die das Ufer säumten, wurden mit dem Ende des Herbstes braun, und vor meinem inneren Auge erschien ein kleines Mädchen mit einem Gitarrenkasten, das bei hereinbrechender Dämmerung heimwärts eilte. Dann sah ich einen alten Mann, der hier an einem Morgen wie diesem angelte, und ich sah seinen Schrecken über den Fund im Gebüsch.
    »Ich fahre später noch einmal her und sehe mir

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