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Bodyfinder - Das Echo der Toten

Bodyfinder - Das Echo der Toten

Titel: Bodyfinder - Das Echo der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Derting
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gehen mir einfach an die Substanz. Ich krieg einen Koller zu Hause, ich fühle mich wie eingesperrt. Und dann noch der Ball am Wochenende. Es ist einfacheine ätzende Vorstellung, hier zu hocken, während alle anderen ihren Spaß haben.«
    Jay fing an zu lächeln, und Violet wunderte sich über seine Reaktion. Aber dann begriff sie, dass er irgendwas im Schilde führte.
    »Was ist?«, fragte sie streng.
    Er grinste. Er verheimlichte ihr etwas, das war eindeutig.
    »Raus damit!«, sagte sie und sah ihn wütend an.
    »Ich weiß nicht …«, neckte er sie. »Ich bin mir nicht sicher, ob du das verdient hast.«
    Sie boxte ihm gegen den Arm. »Bitte, sag schon.«
    Er lachte. »Na gut. Ich ergebe mich. Du Grobian.« Er rieb sich den Arm an der Stelle, wo sie ihn getroffen hatte und tat so, als hätte er Schmerzen. »Und wenn ich dir nun sagen würde, dass …«, er hielt kurz inne und beugte sich näher zu ihr, »dass wir doch auf den Ball gehen?«
    Violet war sprachlos. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. »Ja klar, bestimmt«, sagte sie ironisch, »meine Eltern lassen mich kaum in die Schule, aber zum Ball darf ich.«
    »Sie wollten auch erst nicht, dass du hingehst, aber dann haben wir darüber geredet, und dein Onkel Stephen hat sich für uns eingesetzt. Das Footballspiel kommt überhaupt nicht infrage, da herrscht viel zu viel Trubel, und es gibt keine Eingangskontrolle. Aber der Ball findet in derSchule statt, in der Turnhalle. Da kommen nur Schüler und ihre Begleitung rein, und dein Onkel hat gesagt, dass er die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Also, solange ich verspreche, dich gut im Auge zu behalten … was ich tun werde, sind deine Eltern einverstanden, dass du hingehst.«
    Violet schaute auf ihren Knöchel, der zweifach mit elastischer Binde umwickelt und zu nichts zu gebrauchen war. »Aber ich kann nicht tanzen«, sagte sie niedergeschlagen.
    Jay hob ihr Kinn mit einem Finger an, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. »Es ist mir egal, ob wir tanzen. Ich möchte einfach nur mit dir zusammen sein.«
    Sie saßen da und schauten sich an und so viel Unausgesprochenes lag in ihren Blicken.

24. KAPITEL
    Violet brauchte nicht lange, um sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass sie auf den Ball gehen würde. Für sie konnte der Samstagabend gar nicht schnell genug kommen.
    Der Freitag rauschte nur so an ihr vorbei. In der Schule fand am späten Nachmittag eine Versammlung stand, auf der die Footballmannschaft vorgestellt wurde, und die Stimmung stieg von Minute zu Minute. Überall auf den Tribünen jubelten die Schüler der Mannschaft zu. Nur zu gern hätte Violet sich das Spiel angeschaut. Aber das war völlig ausgeschlossen.
    Als schließlich das Königspaar verkündet wurde, schwebte Lissy über den Parkettboden der Turnhalle, als hätte sie in ihrem Leben bisher nichts anderes gemacht. Violet schaute unauffällig zu Jay und fragte sich, warum er sie bloß der umwerfenden Lissy Adams vorgezogen hatte.
    Aber Jay sah nicht zu Lissy. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Violet, und er bemerkte ihren verstohlenen Seitenblick.
    »Sie ist nicht halb so schön wie du«, sagte er als Antwort auf ihre unausgesprochenen Zweifel.
    Sie stieß ihn leicht mit der Schulter an. »Halt die Klappe.« Aber sie musste doch lächeln.
    »Hört auf, ihr zwei! Das kann ja kein Mensch ertragen«, schrie Chelsea ihnen über den Lärm auf der Tribüne hinweg zu.
    Als die Versammlung vorüber war, schirmte Jay Violet, die auf ihren Krücken nur langsam vorwärtskam, von den Massen der hinausstürmenden Schüler ab. Auf dem Parkplatz ertönten Autohupen, trotz des kühlen Herbstwetters wurden Fenster heruntergelassen, Schlachtrufe schallten über den Schulhof.
    Jay fuhr Violet nach Hause, und sie dachte, er würde den Abend dort mit ihr verbringen. Doch zu ihrer Verwunderung verabschiedete er sich von ihr, nachdem er sie im Hausflur abgesetzt hatte.
    »Wo willst du denn hin?«, wollte Violet wissen, darum bemüht, ihre Frage möglichst beiläufig klingen zu lassen.
    Er zuckte nur die Schultern und sie hatte den Eindruck, dass er ihr auswich. »Ich muss dies und das erledigen. Bis morgen, okay?«
    Violet versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken lassen, als Jay sie zum Abschied küsste. Dann küsste er sie noch mal und noch mal. »Tschüs, Violet«, flüsterte er an ihrer Wange. »Ich liebe dich.«
    Der Abend ohne Jay schien kein Ende nehmen zu wollen. Violet fühlte sich unendlich einsam und immer wieder dachte sie daran, wie

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