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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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seines Teppichbodens anzusiedeln war.
    Er hielt drei zusammengeheftete Seiten zwischen seinen dünnen Fingern. Seine Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengezogen, |277| während er sie las. Die Seiten enthielten Laura Kristolls Aussage über den Tod Sean Wrentmores. Elizabeth und Shan saßen schweigend da, bis Barstow fertig war.
    Er legte die Seiten auf den Tisch und sagte: »Ich habe aus Höflichkeit zugestimmt, mit Ihnen zu sprechen, und nur mit größtem Widerwillen.«
    »Das wissen wir zu schätzen«, sagte Elizabeth. »Die Höflichkeit.«
    »Den Widerwillen nicht«, fügte Shan hinzu.
    »Dieses Schriftstück« – Barstow zeigte auf die Aussage – »basiert auf bloßem Hörensagen. Mrs Kristoll berichtet von Ereignissen, die ihr von ihrem verstorbenen Ehemann beschrieben worden waren. Und Sie bitten mich, dieses Protokoll als Beweis für den Tod von Mr Wrentmore gelten zu lassen. Ich bin aber keineswegs dazu geneigt. Haben Sie irgendeinen anderen Beweis? Einen körperlichen Beweis?«
    Shan nickte. »Wir haben Blutspuren auf dem Fußboden von Kristolls Arbeitszimmer gefunden. Die Blutgruppe ist identisch mit der Sean Wrentmores.«
    »Das ist alles andere als stichhaltig«, sagte Barstow.
    Elizabeth beobachtete eine Spinne, die am Rand des Posteingangsordners auf dem Schreibtisch des Anwalts entlangkroch.
    »Wir haben«, sagte sie, »außerdem die Aussage von einem Freund Tom Kristolls – namens David Loogan   –, der eigenen Angaben zufolge dabei mitgeholfen hat, die Leiche Sean Wrentmores zu beseitigen.«
    »Handelt es sich um jenen David Loogan, dessen Bild gestern auf der Titelseite der
News
abgebildet war, jenen David Loogan, der im Zusammenhang mit einem anderen Totschlag gesucht wird?«
    »Das ist richtig.«
    »Dann ist er wohl kaum ein glaubwürdiger Zeuge.«
    Die Spinne hatte die Tischkante erreicht und begann herabzukriechen.
    |278| »Haben Sie Grund zur Annahme, dass Sean Wrentmore am Leben ist, Mr Barstow?«, hakte Elizabeth nun ein.
    »Sie haben mir keinen plausiblen Grund für die Annahme genannt, er sei tot.«
    »Wann haben Sie das letzte Mal mit ihm gesprochen?«, fragte Shan.
    »Das ist bestimmt mehrere Wochen her. Acht Wochen? Zwölf? So um den Dreh. Aber das ist nicht ungewöhnlich. Wir müssen ja nicht ständig in Kontakt sein.«
    »Nun ja, seine Nachbarn haben ihn seit einem Monat nicht mehr gesehen«, sagte Shan. »Seine Eltern haben seit noch längerer Zeit nicht mehr mit ihm gesprochen.«
    »Sean Wrentmore ist ein selbstständiger erwachsener Mann. Er kann kommen und gehen, wie es ihm gefällt, und er muss auch nicht auf seine Eltern hören.« Barstow hielt die offenen Hände hoch. »Aber lassen wir das einmal beiseite. Sie glauben, er ist tot. Ich weiß nichts von seinem angeblichen Tod. Ich kann Ihnen nichts sagen, was Ihnen weiterhelfen könnte.«
    Shan rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Was können Sie uns über die Innocent Man GmbH sagen?«
    »Ich kann Ihnen überhaupt nichts über die Innocent Man GmbH sagen«, erwiderte Barstow.
    »Sie haben die Unterlagen zusammengestellt, mit deren Hilfe die Firma gegründet wurde. Das steht im Handelsregister.«
    »Richtig.«
    »Was für ein Geschäft betreibt Innocent Man?«
    Der kleine Mund des Anwalts verzog sich mürrisch. »Mr Wrentmore ist mein Klient. Es ist mir nicht gestattet, mit Ihnen darüber zu sprechen.«
    »In den Unterlagen ist die Rede von einer Beratungsfirma«, sagte Shan.
    »Dann können Sie sicher sein, dass sie genau das ist.«
    »Was für eine Art von Beratung hat Sean Wrentmore denn angeboten? Wen hat er beraten?«
    |279| »Ich habe Ihnen bereits erklärt, dass ich nicht über die Geschäfte meines Klienten spreche.«
    »Innocent Man hat Sean Wrentmore jeden Monat fünftausend Dollar überwiesen. Woher kam dieses Geld?«
    »Es steht mir nicht frei, das zu beantworten.«
    »Ist es zu Teilen vielleicht von Tom Kristoll gekommen?«, mischte sich Elizabeth wieder ein.
    Barstows Gesicht war unergründlich. »Es ist mir nicht gestattet, das zu beantworten.«
    Elizabeth erhob sich aus ihrem Stuhl und ging zum einzigen Fenster in dem Zimmer. Die Jalousien waren voller Staub und Spinnweben.
    Sie sagte: »Mr Barstow, ist Ihnen bekannt, dass Sean Wrentmore seit fünf Jahren einen Lagerraum gemietet hatte?«
    Er sah sie ausdruckslos an. »Nein.«
    »Dann haben Sie also auch keine Vorstellung davon, was er dort in jenem Lagerraum gelagert haben könnte?«
    »Nein.«
    »Halten Sie es für einen Zufall, dass er

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