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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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ungefähr zur gleichen Zeit eine Firma gegründet und einen Lagerraum angemietet hat?«
    »Was sollte es sonst sein?«
    »Ist Ihnen irgendetwas über die Beziehung zwischen Wrentmore und einer Frau namens Valerie Calnero bekannt?«
    »Ich bin nicht mit Mr Wrentmores persönlichen Beziehungen vertraut.«
    »Was, wenn ich Ihnen sagte, dass Valerie Calnero nach seinem Tod   –«
    »Nach seinem angeblichen Tod.«
    »Dass Valerie Calnero nach seinem Tod etwas aus seinem Lagerraum entnommen hat. Und kurze Zeit später versucht hat, Tom Kristoll zu erpressen.«
    Barstow warf ihr einen herablassenden Blick zu. »In diesem Fall würde ich sagen, dass diese Calnero dringend einen Anwalt |280| braucht. Aber ich kann nicht sehen, was ihr Verhalten mit Mr Wrentmore zu tun hat.«
    »Ich bin sicher, Sie können die Sache einmal von unserem Standpunkt aus betrachten«, sagte Shan. »Sean Wrentmore hat eine rätselhafte Firma und ein unerklärliches Einkommen. Wenn wir jetzt den Aspekt einer Erpressung in den Raum stellen   –«
    »Sie sollten vorsichtig damit sein, was Sie in den Raum stellen«, unterbrach ihn Barstow scharf. »Haben Sie irgendeinen Beweis dafür, dass Mr Wrentmore sich der Erpressung oder irgendeines anderen Verbrechens schuldig gemacht hat?«
    Elizabeth schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Und wir würden gern in der Lage sein, diese Möglichkeit auszuschließen, damit wir uns anderen Fragen zuwenden können.«
    Barstow erhob sich hinter seinem Schreibtisch, griff nach Laura Kristolls Aussage und streckte sie ihnen entgegen. »Dann fahren Sie mit Ihrer Arbeit anderswo fort«, sagte er. »Mr Wrentmores Einkommen stammt aus absolut seriösen Quellen. Das kann ich Ihnen versichern.«
     
    Shan schwieg, während sie im Fahrstuhl nach unten fuhren und durch die Eingangshalle von Barstows Gebäude gingen. Erst als sie auf die Straße traten, sagte er: »Na ja, wenn er uns das versichert   …«
    Sie waren schon in Sichtweite der City Hall, als Elizabeths Handy klingelte.
    »Wo sind Sie?«, erkundigte sich Harvey Mitchum.
    Kaum hatte sie Auskunft erteilt, sagte er: »Haben Sie Zeit, mir einen Gefallen zu tun und bei Sean Wrentmore vorbeizufahren?«
    »Warum?«
    »Ich muss seine Schuhgröße wissen.«

|281| 30
    Mitchum hatte von einem Park am Ufer des Huron River aus angerufen. Elizabeth und Shan fuhren gemeinsam dorthin, ließen ihren Wagen auf einem Parkplatz am Fluss stehen und gingen einen breiten Kiesweg hinauf zu einer Stelle am Fuß eines Hügels, wo Mitchum mit einer großen, dünnen, schwarzen Frau Mitte fünfzig stand.
    Die Frau hatte einen Hund an der Leine, einen Mischling, der aber wohl zum größten Teil ein Windhund war. Für Elizabeth und Shan erklärte sie noch einmal, dass sie den Hund von der Leine gelassen hatte und er den Hügel hinauf in den Wald gerannt war. Er war lange weggeblieben und dann mit einem Schuh im Maul zurückgekehrt – einem weißen Laufschuh, der lehmbeschmiert war und voller Flecken, die nach Blut aussahen.
    Die Schuhgröße war 44.   Wrentmores Schuhe waren eine halbe Nummer kleiner – eine Überstimmung ließ sich damit noch nicht ausschließen. Dennoch hatte Elizabeth ihre Zweifel. Laura Kristoll zufolge hatte Wrentmore einen Schlag gegen den Kopf erhalten, es war daher nicht klar, wie sein Blut in den Schuh gelangt sein sollte. Ein Anruf bei David Loogan hätte sicher weiterhelfen können, wenn sie ihn erreicht hätte und er bereit gewesen wäre, Auskunft zu geben, aber als sie versuchte, ihn an den Apparat zu bekommen, schaltete sich, wie üblich, nur seine Mailbox ein.
    Schließlich blieb ihnen nichts anderes übrig, als mit der Suche zu beginnen. Mitchum, Shan und Elizabeth liefen den Weg zum Hügel hinauf und durchkämmten den Wald. Nach ungefähr einer Stunde kam auch Ron Wintergreen hinzu, der einen der |282| Polizeihunde mitbrachte. Um drei Uhr verabschiedeten sich Elizabeth und Shan. Shan war zu einem anderen Fall abberufen worden und setzte Elizabeth an der City Hall ab.
    Als sie wieder an ihrem Schreibtisch saß, verfasste Elizabeth einen Bericht über ihr Gespräch mit Wrentmores Anwalt, holte sich dann Wrentmores Post von Shans Schreibtisch und begann, sie Stück für Stück durchzugehen. Sie war immer noch damit beschäftigt, als Alice Marrowicz in einem geblümten Kleid, das wie ein verblichener Vorhang aussah, auftauchte.
    »Ich rufe die ganzen Hotels an«, sagte Alice. »Wir haben außerdem ein Fax mit David Loogans Foto und einer Personenbeschreibung

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