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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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geschehen ist. Ich hätte weitaus größere Schwierigkeiten gehabt, meine Anwesenheit dort zu erklären. Ich habe mich in der Tat ziemlich an die Wahrheit gehalten. Ich hatte keine echte Wahl, da ich schon einmal im Büro gewesen war und davon ausgehen musste, dass die Sekretärin mich wiedererkennt. Ich habe ihr meinen richtigen Namen genannt und ihr gesagt, dass ich ein bisschen Arbeit für Sie erledige – ein paar Manuskripte lese.«
    »Das machen normalerweise die Praktikanten.«
    »Na ja, jetzt leiten Sie die Redaktion, und Sie haben eben Ihren eigenen Stil«, erwiderte Beccanti. »Von den Schlüsseln habe ich nichts gesagt. Nur, dass Sie da gewesen wären und mich reingelassen hätten. Sie war nicht gerade überzeugt. Ich habe ihr nahegelegt, Sie anzurufen, wenn sie noch irgendwelche Fragen hätte – deshalb habe ich gefragt, ob jemand angerufen hat. Ich habe ihr gesagt, ich sei ohnehin für diesen Abend fertig, und bin gegangen. Ich glaube, sie war erleichtert.«
    Beccanti machte eine Pause und drehte langsam die Bierflasche auf dem Tisch. »Ich habe nichts mitgenommen«, sagte er. »Da gab es nichts. Falls Tom noch weitere Verstecke in seinem Büro hatte, habe ich sie jedenfalls nicht gefunden. Ich habe an jeder nur möglichen Stelle nachgeschaut, habe jedes Buch auf den Regalen durchgeblättert. Nichts.«
    Beccanti nahm einen Schluck aus der Flasche. »Sie wollten, dass ich nach irgendeiner Verbindung zu Wrentmore suche, und ich bin mit der halb garen Vorstellung hin, zu entdecken, dass man ihn aus dem Archiv der
Gray Streets
entfernt hatte. |166| Aber da gibt es eine Ablage für ihn, genau wie für alle anderen Autoren. Manuskripte von jeder Geschichte, die er für die Zeitschrift geschrieben hat, dazu etwas Geschäftskorrespondenz. Ich habe das nicht mitgebracht. Sie können sich die Sachen selbst mal anschauen. Ich glaube nicht, dass es irgendetwas bringen wird.«
    »Ich würde nicht davon ausgehen, dass die ganze Ablage fehlt«, sagte Loogan. »Aber wenn man etwas daraus entfernt hätte, würden wir das gar nicht merken.«
    »Das stimmt«, sagte Beccanti. »Wrentmore steht jedenfalls auch immer noch auf der Website. Ich habe das, während ich dort war, auf Toms Computer nachgeprüft. Seine Geschichten und auch seine biografische Notiz sind immer noch gespeichert. Ein Foto gibt es nicht, aber vielleicht gab es nie eins.«
    »Ein Foto brauche ich nicht«, sagte Loogan. »Ich habe eins in seinem Schreibtisch gefunden. Es passt. Sean Wrentmore war der Mann, den Tom und ich begraben haben.« Er berichtete Beccanti über seinen Besuch in Wrentmores Wohnung, über das Gespräch mit der Nachbarin Delia Cross, über den zwölfhundert Seiten langen Roman, von dem Delia erzählt hatte –
Lügner, Diebe und unschuldige Menschen
, und über ihre Fahrt zu Wrentmores Lagerraum und die rätselhafte leere Stelle, wo vielleicht ein Karton gestanden haben könnte.
    »Was, glauben Sie, war in dem Karton?«, fragte Beccanti.
    »Wer weiß?« Loogan lief in der Küchen hin und her. »Vielleicht war es nur ein Exemplar von Wrentmores Roman, und er wollte, dass Delia Cross für den Fall, dass ihm etwas passiert, den Versuch macht, ihn zu veröffentlichen.«
    »Sie sagten, sie hat ihn gelesen. Heißt das nicht, dass sie schon ein Exemplar hatte?«
    »Er hat ihn ihr auf einer Diskette gegeben. Aber er konnte natürlich nicht sicher sein, dass sie sie behält. Wenn er wollte, dass sie ihn veröffentlicht, dann hätte er gewährleistet, dass sie einen Ausdruck hat.«
    |167| Beccanti schüttelte den Kopf, als wollte er für Klarheit sorgen. »Aber was immer auch in dem Karton war, wir gehen davon aus, dass jemand nach dem Mord an Wrentmore in diesen Lagerraum gegangen ist und es mitgenommen hat. Richtig?«
    »Ja.«
    »Wer konnte das gewesen sein? Wer wusste von dem Lagerraum?«
    »Wrentmore selbst und seine Nachbarin. Wir wissen nicht, wer sonst noch davon wusste.«
    »Sie reden um das Offensichtliche herum, David. Sie wollen nichts Schlechtes über die Toten denken. Tom hätte dort hinfahren können. Er hat Wrentmores Wohnung durchsucht und hat sie dann auch noch mal für alle Fälle von mir durchsuchen lassen. Vielleicht hat ihn etwas, das er dort gefunden hat, zu dem Lagerraum geführt. Was auch immer in diesem rätselhaften Karton war, er hätte es an sich genommen haben können. So wie er Wrentmores Computer aus der Wohnung mitgenommen hat – und wer weiß was sonst noch.«
    Loogan lehnte sich an den Küchentresen. »Mir

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