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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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blickte zur Seite. »Nein«, sagte Doug, »ich habe nichts anderes zu tun. Ich helfe dir im Garten.«
    »Danke.« Sie biss noch einmal in den Hotdog.
    Das Telefon klingelte. Doug schob den Stuhl zurück und stand auf. »Ich gehe schon«, sagte er, eilte ins Haus und nahm den Hörer ab. »Hallo?«
    Eine Frauenstimme rief: »Hilfe! Um Himmels willen, helfen Sie mir! O Gott! Ich bin hier ganz allein!«
    Doug überlief eine Gänsehaut. »Wer ist denn da?«
    »Trish? Helfen Sie mir!«
    »Hier ist nicht Trish, hier ist ...«
    »O Gott, ich höre ihn schon!«
    »Was ist denn los? Ich ...«
    »Trish!«, kreischte die Frau.
    »Trish!«, brüllte Doug. »Komm her, schnell!«
    Sie stürzte ins Haus und riss Doug den Hörer aus der Hand. »Hallo?«
    »Er ist wieder da!«
    Trish erkannte die Stimme. Ellen Ronda. Sie hatte nicht mehr angerufen, seitdem Trish allein in dem Haus gewesen war. Nun war die Hysterie in ihre Stimme gekrochen, hatte sie völlig verändert, sodass Ellen vollkommen fremd klang. Die Frau am anderen Ende der Leitung war wahnsinnig geworden - eine bibbernde Verrückte, eine stammelnde Idiotin.
    »Was ist?«, fragte Trish aufgeregt.
    »Er verfolgt mich!«, schrie Ellen. »Mit einem Baseballschläger!«
    »Beruhigen Sie sich«, sagte Trish. »Bleiben Sie ...«
    Dann hörte sie das Klirren von zersplitterndem Glas.
    Dann das dumpfe Geräusch eines Baseballschlägers, der gegen eine Wand hämmerte.
    »Kommen Sie! Bitte!«, kreischte Ellen. »Bringen Sie die Polizei mit. Er ...«
    Es knackte laut, und die Leitung war tot.
    Trish ließ den Hörer fallen und ergriff Dougs Hand. »Komm schnell!«
    »Was ist denn?«
    »Ellen wird überfallen! In diesem Augenblick!«
    »Lass uns die ...«
    »Dafür ist keine Zeit!« Trish riss die Tür auf. »Du bleibst hier«, rief sie Billy zu. »Schließ die Türen ab! Bleib im Haus!« Sie zerrte Doug über die Veranda zum Wagen. »Nun fahr schon!«
    Doug fuhr so schnell er konnte, aber das Haus der Rondas war auf der anderen Seite der Stadt, und es gab keine Abkürzung. Der Bronco raste durch den Bach, dass das Wasser hoch aufspritzte, und rumpelte durch die ausgefahrene Spur. Als sie durch die Stadt rasten, weit über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, schien die Straße verlassen zu sein. Als sie am Postamt vorbeikamen, warf Doug einen raschen Blick hinüber. Der Parkplatz war leer. Selbst der Wagen des Postboten war verschwunden.
    Die Vordertür zu Rondas Haus stand weit offen. Doug brachte den Wagen rasch in der Auffahrt zum Stehen und rannte ins Haus, ohne auf Trish zu warten. Er hatte nichts in der Hand und verfluchte sich nun selbst, weil er keinen Wagenheber oder etwas anderes mitgenommen hatte, das man als Waffe benutzen konnte.
    Er lief durch das verwüstete Wohnzimmer, durchs Esszimmer ...
    Ellen lag auf dem Küchenfußboden. Nackt. Tot. Mit einer Hand umklammerte sie ein Messer. Sie war mit offenem Mund gestorben, hatte geschrien oder zu schreien versucht. Ihr Gesicht war zu einer Fratze des Terrors erstarrt.
    Aber es war nicht die obere Hälfte ihres Körpers, die Dougs Aufmerksamkeit auf sich zog.
    Er starrte fassungslos auf Ellens Leiche, als hinter ihm Trish hereinkam. Die Beine der alten Frau waren gebrochen, die Fußknöchel in einem unmöglichen Winkel verdreht. Ihr Bauch war aufgeschlitzt, und überall war Blut - auf ihren Beinen, auf dem Boden, auf dem Küchentisch, dick und dunkelrot.
    »Mein Gott!«, sagte Trish. »O Gott.« Sie stürzte ins Freie und musste sich übergeben.
    Doug versuchte, seine vibrierenden Nerven zu bezwingen, und rief die Polizei.
    Sie saßen in Bob Rondas Wohnzimmer und hörten die Geräusche der Polizisten und des Gerichtsmediziners. Doug ertappte sich dabei, wie er auf ein Foto von Bob Rondas, seiner Frau und den beiden Jungs starrte, das auf dem Sims des großen gemauerten Kamins stand. Neben Doug saß eine schweigende Trish. Doug hielt ihre Hand und drückte sie immer wieder, aber sie sagte nichts, und ihre Hand reagierte nicht. Hinter sich hörte er, wie jemand aus der Küche kam.
    »Wir kriegen ihn«, sagte Mike. »Diesmal kriegen wir ihn.«
    »Ist ein bisschen spät, finden Sie nicht?« Doug stand auf und drehte sich zu dem Polizisten um, doch seine Wut verflog, als er den Ausdruck tiefer Erschütterung auf dem Gesicht des jungen Officers sah.
    Mike schloss die Augen und hielt den Atem an. »Ja, das ist es«, sagte er dann. »Viel zu spät.«
    Der Gerichtsmediziner kam aus der Tür hinter ihm. Er war ein hagerer, sehniger

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