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Boese Maedchen sterben nicht

Boese Maedchen sterben nicht

Titel: Boese Maedchen sterben nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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erahnen. Nakita war kein Finsterengel, aber ich verstand, warum er sie das fragte.
    »Du kannst Tammy nicht aufspüren. Ich habe nämlich ihre Resonanz geändert«, schaltete ich mich ein und meine nackten Füße wurden feucht, als ich durch das Gras um den Grabstein herum auf ihn zuging. »Und du wirst sie auch nicht töten. Du wirst mir helfen, sie zu finden, Engel, und dann werden wir sie nicht sensen. Wir werden mit ihr reden und ihr einen anderen Weg aufzeigen, ihr klarmachen, dass sie ihre Seele retten kann, bevor sie ganz verloren ist. So regeln wir die Dinge hier unten jetzt. Barnabas hat vor Jahren auf diese Weise jemanden gerettet. Und wir haben es gerade letzten Monat auch bei jemand anderem geschafft. Es ist möglich!«
    »Das Leben ist vergänglich. Mit einer Seele darf man nicht leichtfertig umgehen«, sagte er und wich zurück.
    »Wenn Tammys Seele verloren ist, dann werden wir sie retten, aber vorher werden wir nicht leichtfertig ihr Leben verschwenden!«, erwiderte ich und senkte dann die Stimme, bevor noch jemand die Polizei rief, weil er auf dem Friedhof seltsame Geräusche gehört hatte. »Ich bin die schwarze Zeitwächterin«, sagte ich und drängte ihn rückwärts, bis er an einen Grabstein stieß. »Mein Vorgänger hat mich getötet und ich habe überlebt. Die Schwarzflügel haben versucht, mich bei lebendigem Leib aufzufressen, und ich habe überlebt. Ich werde die Dinge ändern.« Mein Herz hämmerte wie verrückt. »Und du wirst mir dabei helfen. Kapiert?«
    Er sagte nicht Ja. Aber er sagte auch nicht Nein. »Wer bin ich?«, herrschte ich ihn an.
    »Du bist die schwarze Zeitwächterin«, murmelte er und seine Miene wechselte von Trotz zu einer Art widerstrebender Einsicht. »Nakita, das ist doch vollkommener Schwachsinn. Hast du ihr nicht gesagt, dass man am Schicksal nichts ändern kann?«
    »Natürlich hab ich das«, erwiderte Nakita, die an einem Grabstein Handstand übte und jetzt kopfüber auf uns zukam. Dann schlug sie ein Rad und landete in Kampfpose. »Und dann hat sie das Gegenteil bewiesen. Wir haben Ace gerettet.«
    »Barnabas …« Demus’ Stimme klang jetzt beinahe weinerlich.
    Der Engel, der noch immer auf sein Schwert gestützt dastand, verzog den Mund zu einem halben Lächeln. »Guck es dir einfach erst mal an«, riet er ihm. »Aber wenn du versuchst, Tammy zu töten, kriegst du es mit mir zu tun.«
    Demus verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, aber sein Blick wirkte resigniert. »Warum wartet ihr dann nicht einfach, bis Ron ihr einen verfluchten Schutzengel verpasst, und damit hat sich die Sache?«, fragte er streitlustig. »Wenn ihr unbedingt ihr Leben retten wollt, dann lasst das doch ihn machen.«
    »Weil wir ihr nicht einfach nur das Leben retten wollen, sondern auch ihre Seele«, erklärte ich, aber ich hatte keine Ahnung, wie ich ihm das begreiflich machen sollte. Hier ging es um den freien Willen und darum, dass man eine Wahl treffen konnte, aber Engel kapierten das einfach nicht. Wie Barnabas gesagt hatte, Engel sehen alles in Schwarz-Weiß, aber die Welt der Menschen ist kunterbunt.
    Demus ließ sich im Schneidersitz ins Gras sinken. »Bei den Plattfüßen der Seraphim, ich blick da nicht durch.«
    Josh schüttelte den Kopf über den verwirrten Engel und setzte sich vorsichtig auf einen zerbrochenen Grabstein. »Nicht nur anstrengend, sondern auch ein bisschen schwer von Begriff«, flüsterte er mir zu und ich lächelte.
    Barnabas ließ sein Schwert verschwinden und entspannte sich sichtlich, als Demus langsam nachgab. »Also, was sollen wir zu ihr sagen?«, fragte er dann. »Ohne dass sie dir gleich wieder die Polizei auf den Hals hetzt. Ich meine, sie denkt schließlich wirklich, dass du das Feuer gelegt hast, oder? Soll ich das vielleicht aus ihrem Gedächtnis löschen?«
    »Nein«, sagte ich schnell und begann mit gesenktem Kopf im nassen Gras auf und ab zu stapfen. »Das ist ja gerade der Grund, warum Zielpersonen sich nie ändern. Wenn ihr ihnen einfach das Gedächtnis löscht, wissen sie doch gar nicht mehr, was sie ändern sollen.« Ich blieb stehen und hob den Kopf. »Tammys Gedächtnis ist tabu, für alle. Verstanden?«
    Demus stöhnte und legte den Kopf schief. »Das ist die verrückteste Vollstreckung, die ich je erlebt habe.«
    Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. »Das liegt daran, dass das hier keine Vollstreckung ist. Sondern eine Rettungsaktion.«
    Demus starrte zu den Sternen hinauf und murmelte: »Das funktioniert doch nie im

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