Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Boese Maedchen sterben nicht

Boese Maedchen sterben nicht

Titel: Boese Maedchen sterben nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
Leben.«
    Mein Magen knurrte und ich drehte mich in Richtung der verlassenen Straße um. »Ich bin sicher, dass Tammy unsere Mühe zu schätzen weiß.« Er irrte sich. Es würde funktionieren. Das musste es einfach.
    »Nie im Leeeeben«, sang Demus vor sich hin und Nakita warf einen Stein nach ihm.
    »Halt die Klappe!«, fauchte sie, als Demus sich duckte und der Stein hinter ihm an einem Grabstein zersplitterte. »Sie ist die schwarze Zeitwächterin und du hörst ihr gefälligst zu!«
    »Ist schon gut, Nakita«, sagte ich und spürte, wie plötzlich ein Adrenalinschub meine Müdigkeit vertrieb. »Er hört sich genauso an wie du am Anfang. Er wird sich schon noch dran gewöhnen.«
    Barnabas fuhr sich mit einer Hand durch seine Locken und sein Blick fiel auf meine nackten Zehen. »Es gibt nur ein Problem«, sagte er und sah besorgt Nakita an.
    »Und das wäre …?«, fragte ich ungeduldig, denn meine nicht vorhandenen Schuhe konnten es wohl kaum sein.
    »Dein Amulett«, sagte er und sein Blick wanderte kurz auf den Stein und dann zurück zu mir. »Ich glaube, es funktioniert nicht mehr richtig.«
    »Was soll das heißen?«, fragte ich und griff nach dem Stein, als könnte er sich jeden Moment in Luft auflösen.
    Barnabas zuckte mit den Schultern. »Das soll heißen, dass Grace seit fünf Minuten auf dich einredet und du kein Wort davon zu hören scheinst.«

9
    »Nein!«, schrie ich und verstärkte den Griff um mein Amulett, als Josh sich aufrichtete und besorgt die Augenbrauen zusammenzog. »Ich hab sie doch eben noch gehört!« Nicht besonders gut, zugegeben, und gesehen hatte ich sie überhaupt nicht. »Und die Zeitlinien kann ich schließlich auch sehen!«, fügte ich hinzu und rief sie mir vor mein geistiges Auge.
    Dann aber durchströmte mich eine Welle von Panik und ich starrte Barnabas an. Alles, was ich hinter meinen geschlossenen Lidern sehen konnte, war ein verschwommenes Glühen, wie der Abdruck eines grellen Lichtscheins auf der Netzhaut. »Sie sind fast nicht mehr da!«, jammerte ich. »Sie haben mich abgeschnitten. Die Seraphim haben mich von euch abgeschnitten. Kein Wunder, dass ich vorhin keinen von euch erreichen konnte. Versuch mal, mit mir zu reden, Barnabas. Los!«
    Barnabas sah mich gequält an. »Das hab ich schon. Die ganze Zeit. Madison, ich glaube nicht, dass sie dich von uns abgeschnitten haben.«
    »Dann hat sich eben meine Aura verändert.« Ich wusste, dass ich sinnloses Zeug brabbelte, aber ich konnte nichts dagegen tun. Josh war aufgestanden, aber ich war total aufgelöst und ließ nicht zu, dass er mich anfasste, als er mir die Hand auf die Schulter legen wollte.
    »Das würden wir aber sehen und könnten dann unsere Gedanken darauf abstimmen«, sagte Nakita. Sie stand jetzt neben Barnabas. Ich glaube, es war das erste Mal, dass sie einer Meinung waren.
    Demus legte sich ins Gras zurück und starrte in die Sterne, als wäre ihm das alles total egal. »Als ob ein weißer Todesengel eine schwarze Zeitwächterin hören würde«, sagte er spöttisch.
    »Barnabas kann es«, sagte Josh streitlustig.
    »Außerdem bin ich kein weißer Engel«, fügte Barnabas hinzu und die Wut in seiner Stimme riss mich aus meinen eigenen panischen Gedanken. Ich starrte ihn an und er senkte den Blick, so als schämte er sich. »Nicht mehr.«
    Mein Mund klappte auf und für einen kurzen Moment vergaß ich meine Angst. Er hatte es zugegeben. Barnabas hatte das letzte bisschen, was von seinem weißen Todesengeldasein noch übrig war, losgelassen. Seine Augen lagen auf meinem Amulett und ich ließ es los, sodass es locker vor meiner Brust baumelte. »Wenn sie mich nicht abgeschnitten haben, muss es irgendwie kaputtgegangen sein, als ich meinen Körper wiederbekommen habe«, sagte ich. »Verdammt, was meint ihr, wie lange es dauert, bis es wieder funktioniert?«
    Nakita wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum und wich einen Schritt zurück. »Ist ja gut!«, zischte sie vermutlich Grace zu, denn es hätte mich ziemlich überrascht, wenn Nakita auf einmal angefangen hätte, Selbstgespräche zu führen. »Halt nur einen Moment mal den Mund, ja?« Seufzend drehte sie sich zu mir um. »Grace sagte, mit deinem Amulett ist alles in Ordnung.«
    Ich sah rüber zu Josh und wünschte mir fast, ich hätte mir meinen Körper nie zurückgeholt. Er senkte den Blick. Aber es war nicht seine Schuld. Ich hatte die Entscheidung ganz allein getroffen. »Dann haben sie mich doch abgeschnitten begann ich.
    »Nein«, widersprach

Weitere Kostenlose Bücher