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Böser Engel

Böser Engel

Titel: Böser Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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haben?«, erkundigte ich mich.
    »Nein«, antwortete er. »Weil ich ja weggerannt bin. Ich hab’s bis zur Kirche geschafft, wo mich dann der große Typ einkassiert hat. Vermutlich hat er da gewartet. Genau, wie du es vorhergesagt hast.«
    »Stell sich das mal einer vor«, sagte ich.
    »So haben sie mich am Ende doch noch erwischt«, beendete Chester seine kleine Geschichte. »Wie war es denn bei dir?«
    »Hör zu, Kleiner«, meldete sich Fon Pyre zu Wort. »Wegrennen scheint ja eine deiner großen Stärken zu sein. Dann erzähl uns doch mal, wie du einen zweiten Polizeiwagen abhängen würdest.«
    »Weiß nich’«, sagte Chester. »Schneller fahren?«
    »Warum fragst du?«, wollte ich von Fon Pyre wissen und spürte ein flaues Gefühl im Magen.
    »Weil wir Gesellschaft bekommen haben«, erklärte der Dämon und deutete durch die Heckscheibe. »Seht selbst.«
    Sofort blickte ich in den Rückspiegel. Hinter uns war tatsächlich ein Polizeiwagen, der beständig näher kam. Jetzt schaltete er auch noch die Sirene und die Lichthupe ein.
    »Verdammter Mist, Herrgott noch mal!«, fluchte ich und merkte, wie ich langsam panisch wurde.
    »Stuart!«, ermahnte Chester mich. »Der Herr mag es nicht, wenn du …«
    »Nicht jetzt, Chester!«, schrie ich.
    »Drück auf die Tube!«, ging Fon Pyre dazwischen. Ohne weiter darüber nachzudenken, trat ich das Gaspedal durch.
    »Damit reiten wir uns nur tiefer in die Scheiße«, sagte ich. »In diesem Moment geben sie über Funk durch, dass sie die Verfolgung aufgenommen haben. Wahrscheinlich fordern sie eine Straßensperre oder so etwas an. Würde mich nicht wundern, wenn sie auch noch Hubschrauber einsetzen.«
    »Totaler Schwachsinn«, entgegnete Fon Pyre abfällig. »Du siehst zu viel fern.«
    »Wieso bist du dir so sicher, dass sie keine Verstärkung aus der Luft bekommen?«
    »Weil dieses Auto«, meinte Fon Pyre und klopfte gegen die Anzeigentafel, »schon fast auf dem letzten Tropfen läuft.«
    »O nein!«, kreischte Chester. »Was machen wir denn jetzt?«
    »Ich hätte da einen Plan«, säuselte der Dämon, »aber ihr müsst beide meine Anweisungen befolgen. Ohne Wenn und Aber.«
    »Einverstanden«, sagte ich. Das Ganze gefiel mir zwar nicht, aber ich wusste, dass uns nicht mehr viele Möglichkeiten blieben.
    »Tauscht die Plätze«, wies Fon Pyre uns an.
    »Was?«, rief Chester.
    »Jetzt!«, brüllte der Dämon. »Schnell! Ich kümmere mich so lange um das Gaspedal.« Mit diesen Worten schoss Fon Pyre in den Fußraum. Sobald er das Gaspedal übernommen hatte, gab er uns ein Zeichen.
    Es gestaltete sich um einiges schwieriger, als es sich anhörte, aber wir schafften es schließlich. Ich rutschte nach vorne, während Chester sich hinter mich zwängte, um mich griff und die Hände an das Lenkrad legte.
    Unter anderen Umständen hätte ich es genossen, Chester so nah hinter mir zu spüren. Sein Körper war warm und muskulös und …
    »Beweg dich!«, riss Fon Pyre mich aus meinen Träumen. Blitzschnell rutschte ich auf den Beifahrersitz und zog die Beine nach.
    »Und jetzt?«, fragte ich, nachdem Chester das Gaspedal von Fon Pyre übernommen hatte.
    »Mach die Beifahrertür auf«, erklärte Fon Pyre mir. »Beeil dich!«
    »Okay«, sagte ich und kam seinem Befehl nach.
    »Ausgezeichnet«, bemerkte Fon Pyre. »Ach, und Chester?«
    »Ja?«, antwortete er.
    »Tschau!«
    Mit einer schnellen und kraftvollen Bewegung packte Fon Pyre mich. Ehe ich wusste, was hier vor sich ging, sprang er aus dem fahrenden Wagen. Und riss mich mit. Mit einem gellenden Schrei sah ich den Straßenrand auf mich zurasen. Gleich würde ich aufschlagen.
    Doch so weit kam es nicht. Rechtzeitig streckte Fon Pyre die Beine aus und kam schlitternd zum Stehen, während er mich wie eine zerbrechliche Vase in die Höhe hielt.
    Im selben Augenblick brausten unsere Verfolger an uns vorbei.
    »Was zum Teufel …?«, begann ich, riss mich von Fon Pyre los und baute mich vor ihm auf. »Warum hast du das getan?«
    »Um dir das Leben zu retten«, antwortete der Dämon achselzuckend. »Während die Polizei hinter dem Fluchtwagen her ist, können wir uns gemütlich aus dem Staub machen.«
    »Aber was ist mit Chester?«, fragte ich.
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Wie willst du ihn denn retten?«, wollte ich wissen.
    »Ich habe nicht vor, ihn zu retten«, kam die Antwort. »Du bist der Einzige, den ich beschützen muss.«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an, drehte mich weg und lief los. Es war aussichtslos, den Wagen

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