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Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Titel: Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Rain , Scott Nicholson , H.T. Night
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hätten die Dämonen den Boden erobert und neue Opfer gefunden.
    Parker hatte bekommen, was sie wollte: ein Festgelage.
    Auch ich hatte bekommen, was ich wollte: ebenfalls ein Festgelage, spendiert von dem sitzengelassenen Gastgeber, den sie mir großzügigerweise überlassen hatte.
    Ich hätte mir sagen können, damit seien wir quitt, und Cloudland für immer den Rücken zukehren. Auf diese Weise hätte ich ihr die Macht, nach der sie so gegiert hatte, und die Herrschaft über ihre Dämonenherde und Erasmus Cole gewährt, den Mann, den sie für ihren Vater ausgegeben hatte.
    Doch mein Blut brodelte noch immer, wenn ich nur daran dachte, wie unverschämt sie mich betrogen hatte, wie sie das unschuldige Opfer gespielt und mich so dazu gebracht hatte, ihr zu helfen.
    Und obwohl ich schon seit so vielen Jahren kein Mensch mehr war und obwohl sich an der Stelle, wo einst ein Herz voller Leidenschaft geschlagen hatte, nur noch ein kaltes Loch befand, brannte in mir ein rasendes Verlangen nach Rache.
    Ohne eine Waffe in der Hand, mit der ich eine acht Meter große Statue hätte niederstrecken können, musste ich einen Weg finden, zu ihr hinaufzugelangen.
    Ich trat aus meinem Versteck und rannte auf eines der Gebäude zu, wobei ich mit den Armen in der Luft herumfuchtelte, als wäre ich eine von Erasmus Coles Schülerinnen. Ich trug zwar keine Robe mehr. Doch für einen geflügelten Dämon frisch aus den Tiefen der Hölle war ein flüchtender Mensch genauso gut wie der andere.
    Ich zog den Kopf ein , als hätte ich Angst, tatsächlich aber wollte ich verhindern, dass ein paar Klauen meinen Hals verletzten. Noch hatte ich keinen Dämon entdeckt, der sich am Fleisch seiner Opfer labte. Vielmehr schienen sie sehr erpicht darauf, ihrer neuen Göttin zu dienen, doch der Anblick und der Geruch von Blut macht so viele von uns zum Monster.
    Anstatt mich in den Gebäuden in Sicherheit zu bringen, rannte ich direkt auf den Erdwall zu.
    Es dauerte nicht lange, bis ich das Flattern von einem Paar Flügeln hörte und hinter mir ein Dämon aus der Luft herabstürzte. Ich spannte mich an und spürte, wie sich Klauen in meine Schultern gruben, fest genug, um mich in die Höhe zu heben, jedoch nicht mit einer solchen Gewalt, dass sie mein Shirt zerfetzt oder meine Haut verletzt hätten.
    Kurz bevor meine Füße den Boden verließen, langte ich nach unten und ergriff den Gegenstand, nach dem ich gesucht hatte: den Zeremonienpfahl, den Parker fallen gelassen hatte.
    Ich wurde in die Luft gehoben . Irgendjemand schrie. So laut und mädchenhaft wie der Schrei war, konnte es sich nur um eine der blonden Schülerinnen handeln. Aber nein, es war die »Antwort«, Erasmus Cole, der sich unter einem der Dämonen hin und her wand wie ein Regenwurm. So viel zum Thema persönliches Wachstum durch Selbstbefähigung …
    Mit dem Pfahl in der Hand entspannte ich mich und ließ mich von dem Dämon durch die kühle Nacht tragen. Hoch oben in der Luft, ohne dass die Zweige der Bäume mir den Blick versperrten, hatte ich freie Sicht auf die vollkommene Pracht des funkelnden Mount Shasta und konnte verstehen, warum so viele Menschen seiner mystischen Aura verfielen.
    Doch im Moment musste ich mir um eine andere Aura den Kopf zerbrechen. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich als nächstes auf Parkers Speisekarte stand.
    Plötzlich flog der Dämon, der sich Erasmus Cole geschnappt hatte, schnurstracks auf das Maul der Steinstatue zu. Wahrscheinlich war es ein ehrgeiziger Speichellecker, der hoffte, sich so einen Platz direkt neben dem Thron zu ergattern.
    Welch e Ironie. Nun lernte Erasmus am Ende doch noch, was ein Opfer wirklich bedeutete. Allerdings bezweifelte ich, dass er die Lektion zu schätzen wusste. Der Dämon legte ihn genau zwischen die knarrenden Basaltlippen, die sich daraufhin mit einem lauten Dröhnen schlossen.
    Ich war nahe genug dran, um zu sehen, wie sich Erasmus’ Augen vor Schock und Schmerzen weiteten. Bevor er seinen letzten Atemzug aushauchte, schaute er mich an, und ich hätte schwören können, dass er lächelte, als würde es ihn insgeheim freuen, dass er zumindest nicht alleine als Parkers kleiner Mitternachtssnack endete.
    Doch das Grinsen erstarb in einem letzten Schrei, und Parker schmatzte und zutschte, entzog ihm sämtliche Lebenssäfte und schickte sie hinunter in den riesigen Bauch der Bestie. Das frische Futter verlieh der Statue weitere Stärke. Sie riss das Maul auf zu einem Röhren und ließ dabei Erasmus ’ geschundenen

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