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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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sich vor mir versteckt .«
    Crawford ließ sich nicht einschüchtern. Er wich keinen Zentimeter zurück. »Sie haben die Gerüchte gehört, dass Coburn ein FBI-Agent ist.«
    Er stellte das als Tatsache hin. Stan erwiderte nichts darauf.
    Crawford zog vielsagend die Stirn in Falten. »Kommen Sie schon, Mr. Gillette. Sie haben das Gerücht gehört. Was halten Sie davon?«
    Stan würde diesem Mann gegenüber, dem er nicht viel zutraute, weder etwas zugeben noch abstreiten. »Mir geht es ausschließlich darum, dass meine Schwiegertochter und meine Enkelin wohlbehalten zurückkehren. Ich werde Sie jetzt allein lassen und weiter nach den beiden suchen.«
    Crawford trat einen Schritt zur Seite, um Stan den Weg zu verstellen. »Ein paar Punkte will ich zuvor noch klären.« Er schwieg kurz und sagte dann: »Offenbar hatte Mrs. Gillette Zugriff auf ihr Handy. Warum hat sie nicht die Polizei angerufen, wenn sie wirklich gefunden werden wollte? Oder Sie? Hätte sie nicht eher das getan, statt ihre kleine Tochter mit ihrem Handy spielen zu lassen?«
    Stan behielt mühsam seine stoische Miene bei. »Sie haben gesagt, Sie hätten ein paar Punkte.«
    »Sie sollten sich gut überlegen, mit wem Sie sich verbünden.«
    »Warum?«
    »Weil ich einen ersten ballistischen Bericht erhalten habe. Die Kugel, die Fred Hawkins tötete, passt nicht zu denen, die in der Lagerhalle abgefeuert wurden.«
    Stan fand sofort eine Erklärung. »Bestimmt hat Coburn die Waffen weggeworfen, die er in der Lagerhalle verwendet hat. Wahrscheinlich liegen sie in irgendeinem Bayou. Fred hat er dann mit einer anderen Waffe erschossen.«
    »Oder«, schränkte der Deputy gedehnt ein, »er ist nicht der Schütze aus der Lagerhalle.«

29
    S ie ist eine echte Granate.«
    Bis zu dieser Bemerkung war fünf Minuten kein Wort im Wagen gefallen. Selbst Emily hatte ihr selbst erfundenes Spiel mit Elmo aufgegeben, hing schlaff und träge auf Honors Schoß und trug ihren Teil zu dem bedrückenden Schweigen bei.
    Coburn sah Honor an. »Wie bitte?«
    »Ihnen werden die Augen rausfallen, wenn Sie Tori sehen. Sie ist eine echte Granate.«
    »Vor allem«, widersprach er gepresst, »ist Tori nicht hier.«
    »Sie kommt schon noch.«
    »Wir warten seit über einer Stunde auf sie.«
    »Sie hat eben viel zu tun.«
    »Um sechs Uhr morgens?«
    »Ihr Fitnessclub öffnet so früh.« Sie wusste zwar, dass Tori das Studio morgens meist nicht selbst öffnete, aber sie versuchte Coburn und vielleicht auch sich selbst Mut zu machen, dass Tori noch auftauchen würde. »Irgendwann wird jemand den Anrufbeantworter im Studio abhören. Wenn wir auf dem Handy angerufen hätten …«
    »Das haben wir schon besprochen.«
    Allerdings. Er hatte weder gewollt, dass sie auf Toris Privathandy anriefen, noch, dass Honor selbst ihre Freundin anrief. »Ich will alles, was dieser Anruf nach sich ziehen könnte, auf meine Kappe nehmen«, hatte er ihr erklärt.
    »Trotzdem könnte man Tori und mich der Beihilfe zu einer Straftat anklagen.«
    »Du könntest ja behaupten, ich hätte dich mit deinem Kind dazu erpresst.«
    »Das könnte ich sogar unter Eid beschwören.«
    »Siehst du?«
    Seither warteten sie auf ein Zeichen von Tori. »Sobald sie die Nachricht erhält, wird sie kommen«, versicherte ihm Honor. »Wir brauchen nur Geduld.«
    Allerdings sah er so aus, als wäre seine Geduld schon erschöpft gewesen, sobald sie hier angekommen waren. Er sah sich noch einmal um und stieß nicht zum ersten Mal beim Ausatmen leise Flüche aus, die Emily besser nicht zu hören bekam. »Wir sitzen hier wie die lebenden Zielscheiben. Von allen Seiten zu sehen.«
    »Was hast du denn von einem geheimen Treffpunkt erwartet?«
    »Dass er ringsum Wände hat«, feuerte er zurück.
    »Hier sind wir sicher. Außer Tori und mir weiß niemand von diesem Ort.«
    »Vielleicht hat sie diesen dämlichen Code vergessen.«
    »Auf keinen Fall.«
    »Was hat er überhaupt zu bedeuten?«
    »Dass Ken ein Trottel ist.«
    Wieder zischte er einen obszönen Fluch.
    Okay, der Satz war wirklich albern, wenn man bedachte, wie alt sie inzwischen waren. Aber als sie und Tori erstmals ihren Eid damit bekräftigt hatten, waren sie noch kichernde Mädchen gewesen. Danach hatten sie diesen Code während ihrer ganzen Teenagerzeit verwendet, um sich gegenseitig wissen zu lassen, wann die eine die andere brauchte. Er bedeutete: »Lass alles stehen und liegen und komm, das ist ein Notfall.«
    Natürlich hatten sich die Notfälle während ihrer Zeit auf der

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