Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
das?«
    »Natürlich. Und wo soll ich sie hinbringen?«
    »Das weiß ich auch nicht.« Er sah Honor an, die den Kopf schüttelte.
    »Der Krabbenkutter meines Dads war das einzige Ass, das ich im Ärmel hatte.«
    Tori mischte sich wieder ein. »Ich besitze ein Haus am anderen Ufer des Lake Pontchartrain. Am anderen Ende der Brücke. Wäre das weit genug?«
    »Wer weiß von dem Haus?«
    »Ehemann Nummer zwei. Ich habe es ihm bei der Scheidung abgehandelt. Das Haus im Austausch dafür, dass ich niemandem erzähle, wie er … Auch egal. Die Sache wurde ziemlich eklig. Jedenfalls wollte ich das Haus nur haben, um diesem Vollidioten eins auszuwischen. Ich fahre nur selten hin, eigentlich mag ich es nicht einmal besonders. Das letzte Mal war ich vor ein paar Monaten dort.«
    Honor hörte ihnen zu, aber ihr Blick war währenddessen auf Emily gerichtet, die immer noch die Sachen trug, die Honor ihr gestern Morgen in aller Eile übergeworfen hatte, bevor sie zu dritt aus dem Haus geflohen waren. Ihre Haare waren zerzaust. Auf ihrem Knie prangte ein dicker Fleck, und das Armloch ihres Oberteils war ausgerissen. In den letzten zwei Tagen hatte sie nur unregelmäßig und nicht besonders ausgewogen gegessen. Und sie hatte in einer engen, muffigen Koje geschlafen.
    Trotzdem wirkte sie völlig zufrieden, sorglos und herzzerreißend unschuldig angesichts der Gefahr, in der sie schwebten. Sie hatte einen Stock gefunden und zeichnete damit glücklich summend Muster in den Schlamm.
    »Sie wird was Frisches zum Anziehen brauchen«, bemerkte Honor.
    »Wir besorgen ihr alles, was sie braucht.« Tori tätschelte beruhigend Honors Arm. »Nach mir sucht niemand. Ich werde mich um alles kümmern.« Dann sah sie Coburn wieder an. »Aber ich halte erst zum Einkaufen an, wenn wir fast dort sind.«
    »Du darfst dabei aber keine Kreditkarte einsetzen. Hast du genug Bargeld dabei?«
    »Ich habe auch noch was«, rief ihm Honor ins Gedächtnis.
    »Wenn wir uns um eines keine Sorgen zu machen brauchen, dann um Geld«, versicherte ihnen Tori. »Ich kann jederzeit welches besorgen. Ich brauche nur zu fragen.«
    »Wen fragen?«, wollte Coburn wissen.
    »Meinen augenblicklichen Beau.«
    »Nein. Niemand darf wissen, wo ihr euch aufhaltet.«
    »Er würde es niemandem verraten.«
    »Doch, das würde er. Wenn ihn die richtigen Leute in die Finger bekommen, würde er alles verraten.«
    Er sagte das so eindringlich, dass Tori sofort ein ungutes Gefühl beschlich. »Dann legen wir alle zusammen und schränken uns ein.«
    Das schien ihn zu beruhigen, trotzdem betonte er noch einmal, dass Honor und Emily dringend untertauchen mussten, bevor sie jemand entdeckte.
    »Schon kapiert«, sagte Tori. »In diesem Auto würde mich sowieso kein Mensch vermuten.« Dann verdüsterte sich ihr Gesicht. »Nur um Stan mache ich mir Sorgen. Falls er noch einmal Verbindung mit mir aufzunehmen versucht und ich nicht reagiere, wird er den Braten riechen. Er weiß, dass Honor sich zuerst an mich wendet, wenn sie Hilfe braucht.«
    »Vielleicht vermutet er tatsächlich, dass sie bei dir ist, trotzdem kann er unmöglich wissen, wo ihr euch aufhaltet«, sagte Coburn.
    Tori wandte sich an Honor. »Ist das für dich in Ordnung? Ich kann Stan zwar genauso wenig ausstehen wie er mich, aber der Mann ist außer sich vor Sorge um dich und Emily.«
    »Ich weiß, es muss grausam wirken, dass wir ihn so im Dunkeln lassen.« Honor sah kurz zu Coburn hinüber, aber dessen Miene blieb verschlossen. »Trotzdem geht es nicht anders. Wenigstens vorerst nicht.«
    »Du hast bestimmt deine Gründe«, sagte Tori. »Trotzdem fürchte ich den Augenblick, in dem Stan herausfindet, dass ich dir dabei geholfen habe, aus der Gegend zu verschwinden.«
    »Ich komme nicht mit.«
    Honors Erklärung verschlug Tori die Sprache. Im Gegensatz zu Coburn. »Oh Scheiße, und wie du mitkommen wirst.«
    Sie hatte still mit sich gerungen und war zu dem Schluss gekommen, dass sie sich nicht einfach aus dem Staub machen würde, selbst wenn das sicher und vernünftig war. Im Lauf der letzten Tage war ihr klar geworden, dass sie die Nase voll hatte vom Vorsichtig- und Vernünftigsein.
    Seit Eddies Tod hatte sie sich immer wieder über Stans Übergriffe geärgert, aber nichts unternommen, um sich von ihm abzugrenzen. Stattdessen hatte sie ihm und anderen erlaubt, ihr beizustehen, sie durch schwere Zeiten zu geleiten und ihre Entscheidungen zu kontrollieren, als wäre sie ein Kind, das man ständig an die Hand nehmen musste.
    In ihrer

Weitere Kostenlose Bücher