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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Sekunden hatte Coburn die Küche durchquert und stand in der Garage. Er schaltete das Licht ein, zwängte sich um Gillettes Auto herum und kletterte eilig die Leiter zum Hängeboden hinauf. Er riss den Karton auf, kippte ihn aus und fing den Fußball auf, bevor er vom Hängeboden rollen und auf den Garagenboden springen konnte. Er schüttelte ihn, aber es bewegte sich nichts darin.
    Mit dem unter den Arm geklemmten Ball kehrte er ins Wohnzimmer zurück. Unter Honors und Gillettes gespannten Blicken drückte er den Ball, als wollte er eine Melone auf ihre Reife testen. Schließlich entdeckte er eine unbeholfen zusammengeflickte Naht, die sich deutlich vom fabrikgefertigten Rest des Balles unterschied, hob Gillettes Messer vom Boden auf und trennte damit den Faden auf. Dann schlug er den gelösten Lederlappen zurück.
    Ein USB-Stick fiel in seine Handfläche.
    Er sah Honor eindringlich an. Die Daten auf diesem Stick würden ihren verstorbenen Mann ent- oder belasten, aber Coburn wollte lieber nicht darüber nachdenken, wie sich dieser Fund auf Honor auswirken würde. Ein ganzes Jahr hatte er auf Marsets Laderampe geschuftet, weil er auf so einen Fund gehofft hatte, und jetzt hielt er ihn endlich in der Hand.
    Gillette verlangte nach einer Erklärung für den USB-Stick und wollte wissen, was er zu bedeuten hatte. Statt zu antworten, verschwand Coburn im Schlafzimmer, fuhr den Computer aus dem Stand-by hoch und schob den Stick in den Port. Eddie hatte sich nicht die Mühe gemacht, ein Passwort anzulegen. Auf dem Stick war nur eine einzige Datei gespeichert, die sich öffnete, sobald Coburn sie anklickte.
    Er überflog den Inhalt und erklärte Honor, als sie zu ihm ins Schlafzimmer kam, aufgeregt: »Das sind die Namen der wichtigsten Beteiligten und Firmen entlang der I-10 von hier bis Phoenix, wo die meisten Schmuggelgüter aus Mexiko verladen werden. Aber noch besser ist, dass auch die Namen der bestochenen Beamten verzeichnet sind.
    Und die Informationen sind ziemlich sicher korrekt, denn ich erkenne einige Namen wieder. Marset hatte Geschäftsverbindungen mit ihnen.« Er deutete auf einen Namen auf der Liste. »Hier haben wir einen Typen an einer Lkw-Waage, der auf der Gehaltsliste des Bookkeepers steht. Da haben wir einen Autohändler aus Houston, der die Lkws liefert. Zwei Bullen aus Biloxi. Mein Gott, sieh dir das nur an.«
    »Eddie muss ewig gebraucht haben, um all das zusammenzutragen. Woher hat er das alles?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob er diese Informationen aus edlen oder weniger edlen Absichten gesammelt hat, aber jedenfalls hat er uns eine Menge geliefert. Zum Teil sind die Beteiligten nur mit Spitznamen verzeichnet – Pudge, Rickshaw, Shamu. Dieser Diego ist mit einem Sternchen markiert. Er muss besonders wichtig für die Organisation sein.«
    »Steht darin auch, wer der Bookkeeper ist?«
    »Nicht, soweit ich erkennen kann, aber es ist eine Menge Material. Hamilton wird sich vor Freude in die Hose machen.« Er zog das Handy aus der Hosentasche und versuchte es anzuschalten, erkannte aber sofort, dass der Akku leer war. »Scheiße!« Eilig zog er Freds Handy aus der Tasche und legte den Akku ein. Als es aktiv wurde und er aufs Display sah, stutzte er.
    »Was ist denn?«, fragte Honor.
    »Doral hat dreimal angerufen. Innerhalb der letzten Stunde.«
    »Das ergibt doch keinen Sinn. Warum sollte er Fred anrufen wollen?«
    »Das wollte er auch nicht«, stellte Coburn nachdenklich fest. »Er wollte mich anrufen.« Plötzlich überkam ihn eine düstere Vorahnung, und seine eben noch empfundene Euphorie verflog. Er drückte auf die Ruftaste.
    Doral war beim ersten Läuten am Apparat. Übertrieben fröhlich verkündete er: »Hallo, Coburn. Schön, dass du endlich zurückrufst.«
    Coburn blieb stumm.
    »Hier möchte dir jemand Hallo sagen.«
    Coburn wartete ab und spürte, wie ihm das Herz im Hals zu schlagen begann.
    Dann sang Elmo sein Lied aus dem Handy.

43
    A ls Honor das Lied hörte, schlug sie die Hände vor den Mund und begann, in ihre offenen Hände zu schreien.
    Coburn schrie nicht, obwohl ihm danach zumute war. Ein ihm völlig fremdes Gefühl ließ sein Innerstes vereisen, und verblüfft erkannte er, dass es Angst und wie mächtig sie war. Plötzlich begriff er, warum sie so starke Antriebskräfte entfaltete, warum sie mutige Männer in winselnde Memmen verwandelte, warum Menschen in ihrem Angesicht ihren Gott, ihr Land, einfach alles verrieten, nur um von ihr befreit zu werden.
    Vor

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