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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Apartment und zu Mrs. Gillettes Haus. Vielleicht haben wir etwas übersehen.«
    Die Übrigen sollten verschiedenen anderen Spuren folgen, angefangen von der Verrückten an der Cypress Street, die mindestens einmal täglich im Police Department anrief, weil sie Mussolini, Maria Callas oder Jesus gesehen hatte – vielleicht hatte sie Coburn ja mit einem davon verwechselt? –, bis zu dem Ehepaar vom Land, das bei der Heimkehr von einer zweiwöchigen Mittelmeerkreuzfahrt entdeckt hatte, dass während seiner Abwesenheit ein Auto aus der Garage gestohlen, die Küche durchsucht und das Apartment über der Garage von mindestens zwei Menschen bewohnt worden war. Allem Anschein nach erst in den letzten Tagen, denn die Handtücher im Bad waren noch feucht gewesen.
    Wahrscheinlich würde all das zu nichts führen, aber zumindest unternahm er etwas, statt nur abzuwarten, und er hatte keine Lust, dass ihm Hamilton vom großen bösen FBI eins auf die Finger gab. Er selbst, hatte er beschlossen, würde zu Mrs. Gillettes Schwiegervater fahren.
    Stan Gillette, der regelmäßig aus heiterem Himmel am Schauplatz des Geschehens auftauchte, schien einen direkten Draht ins Police Department zu haben. Eigentlich wäre zu erwarten gewesen, dass dieser Draht nach dem Tod seines Sohnes gekappt worden war. Aber das war nicht der Fall. Und das machte Crawford zu schaffen. Ziemlich. Wie viel wusste Gillette wirklich über Honors sogenannte Entführung? Und wie viel verschwieg er?
    Er wollte nicht bis Tagesanbruch warten, bevor er Gillette mit diesen Fragen konfrontierte. Er würde ihn einfach aus dem Bett holen und in die Mangel nehmen. Wer aus dem Bett gezerrt wurde, war benommen und desorientiert und machte eher Fehler, wie zum Beispiel Dinge zu verraten, die er eigentlich für sich behalten wollte.
    Doch als Crawford vor Gillettes Haus anhielt und sah, dass es strahlte wie ein Weihnachtsbaum, spürte er ein beklemmendes Kribbeln. Na schön, vielleicht stand Gillette als ehemaliger Marinesoldat in aller Frühe auf, aber gleich so früh?
    Crawford stieg aus dem Wagen und ging zum Haus. Die Haustür war nur angelehnt. Er zog die Dienstwaffe aus dem Holster. »Mr. Gillette?«
    Weil niemand antwortete, pochte er kurz mit dem Pistolenlauf gegen die Tür und schob sie auf, als keine Reaktion erfolgte. Das Wohnzimmer direkt dahinter sah aus, als wäre ein Wirbelsturm hindurchgefegt. Auf dem sandfarbenen Teppichboden leuchteten knallrote Blutspritzer und -schmierer.
    In der Mitte des Raumes saß Stan Gillette, der mit Klebeband an einen Küchenstuhl gefesselt war. Sein Kopf hing ihm auf die Brust. Er schien bewusstlos zu sein. Oder tot. Crawford schlich lautlos und eilig zu ihm, ohne dabei auf einen der Blutflecke zu treten, und sprach ihn leise an.
    Gerade als Crawford ihn erreicht hatte, hob der Mann stöhnend den Kopf. »Ist noch jemand im Haus?«, flüsterte der Deputy.
    Gillette schüttelte den Kopf und antwortete heiser: »Sie sind weg.«
    »Sie?«
    »Coburn und Honor.«
    Crawford fasste nach seinem Handy.
    »Was tun Sie da?«, wollte Gillette wissen.
    »Es melden.«
    »Vergessen Sie’s. Legen Sie auf. Ich lasse nicht zu, dass meine Schwiegertochter verhaftet wird wie eine gewöhnliche Kriminelle.«
    »Sie brauchen einen Krankenwagen.«
    »Vergessen Sie’s, habe ich gesagt. Es geht mir gut.«
    »Hat Coburn Sie so zugerichtet?«
    »Er sieht noch schlimmer aus.«
    »Und Mrs. Gillette hat ihm geholfen?«
    Seine Lippen schlossen sich zu einem dünnen, festen Strich. »Sie hatte ihre Gründe.«
    »Gute Gründe?«
    »Sie glaubt schon.«
    »Was glauben Sie?«
    »Holen Sie mich jetzt aus diesem Stuhl oder nicht?«
    Crawford schob die Waffe wieder in das Holster. Während er mit der Spitze seines Taschenmessers das Klebeband durchtrennte, schilderte ihm Gillette, was passiert war. Bis er alles erzählt hatte, war er befreit, stand stampfend da, um seine eingeschlafenen Füße aufzuwecken, und dehnte die Finger, um den Kreislauf in Schwung zu bringen.
    »Den USB-Stick haben sie mitgenommen?«, wollte Crawford wissen.
    »Und den Fußball auch.«
    »Was war auf dem Stick?«
    »Das wollten sie mir nicht verraten.«
    »Also, es muss etwas Wichtiges gewesen sein, sonst hätte sich Ihr verstorbener Sohn nicht solche Mühe gegeben, ihn zu verstecken.«
    Gillette ließ das unkommentiert.
    »Haben sie gesagt, wohin sie wollten?«
    »Was glauben Sie denn?«
    »Haben sie vielleicht eine Andeutung gemacht? Oder konnten Sie etwas aufschnappen?«
    »Sie hatten es

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