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Boeses mit Boesem

Boeses mit Boesem

Titel: Boeses mit Boesem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
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genommen: die Sozialversicherungsnummer, die Geburtsurkunde, einfach alles. So was geschieht im ganzen Land.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe etwas gefunden. Ein Dokument. Falls es echt ist, und das glaube ich, ist das Heimatschutzministerium in die Sache verwickelt. Aber ohne Billigung der Ältesten würde es eine solche Operation niemals durchführen.«
    »Warum machen die das?«, fragte Iris. »Und warum gerade jetzt?«
    |250| »Ich weiß es nicht. Wenn der Heimatschutz Saldas Netzwerk aufgerollt hat, hat er dort wahrscheinlich jemanden eingeschleust. Das bedeutet, dass man auch über dich Bescheid weiß.«
    »Ich kann hier noch nicht weg.«
    »Verdammt, Iris, wenn sie über dich Bescheid wissen, kommen sie dich holen. Das ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Nicht nur die Agenten sind verschwunden«, sagte Iris. »Ehefrauen, Ehemänner und ganze Familien sind weg. Manche von unseren Leuten haben ihre Kinder in Afrika gelassen, nur sicherheitshalber. Was soll ich denen denn sagen, Felix? Was soll ich ihnen sagen, wenn sie mich fragen, wo ihre Eltern sind?«
    Ich hatte keine Antwort, weder für sie noch für Faye, wenn sie nach Isaac fragte.
    »Bitte, Felix«, sagte sie und drückte mir die Hand. »Lass uns nicht mehr reden. Leiste mir einfach eine kleine Weile Gesellschaft.«
    Ich stimmte zu, indem ich den Mund hielt. Wir warteten. Wir beobachteten das Beerdigungsinstitut. Iris sagte nichts und ich auch nicht. Neben ihr zu sitzen war genug.
    Eine Stunde später hielt eine teure schwarze Limousine mit getönten Scheiben vor dem Beerdigungsinstitut. Zwei Gorillas stiegen aus. Sie trugen Panorama-Sonnenbrillen, Ohrhörer und dunkle italienische Anzüge, deren Schnitt den kugelsicheren Westen darunter Platz bot. Es war Geheimdienst-Schick und es hätte etwas Komisches gehabt, wären sie nicht so schwer bewaffnet gewesen. Einer beobachtete scharf die Straße, während der andere seinem Chef die hintere Tür öffnete.
    Der Korinther stieg aus. Er wirkte klein neben seinen Leibwächtern. Aus der Ferne hätten der konservative schwarze Anzug und die bewaffneten Bodyguards einen zu der Fehleinschätzung verleiten können, es handele sich um ein hochrangiges |251| Regierungsmitglied. Bei näherem Hinsehen fiel jedoch auf, dass seine Kleidung die finanziellen Möglichkeiten jedes Staatsdieners weit überstieg, und kein Amtsträger hätte den Blick gleichgültiger Machtvollkommenheit hinbekommen, der auf dem alterslosen, herkunftslosen Gesicht des Korinthers festgewachsen war.
    »Das hat nichts mit dem Korinther zu tun, hm?«
    Iris zuckte die Schultern. »Du hast mir nie erzählt, was für eine Geschichte es zwischen euch gab«, meinte sie.
    »Wie schon gesagt, ich habe früher Leute für ihn gesucht.«
    »Das kann nicht alles sein.«
    »Sagen wir einfach nur, dass ich meines Wissens der einzige Mensch bin, der Hand an ihn gelegt hat und immer noch lebt.«
    Der Korinther ging nach drinnen. Iris schaltete mit dem Empfänger zwischen den Wanzen, die sie angebracht hatte, hin und her und wir hörten eine Mischung aus Rauschen und gedämpften Stimmen, bis sie eine Wanze ganz in der Nähe des Gesprächs fand.
    »Sie haben mir nicht gesagt, dass Sie kommen.«
    Ich erkannte die Stimme nicht, aber es musste Andronescu sein. Jetzt störte der Geruch im Wagen mich nicht mehr so sehr. Dem Zittern in Andronescus Stimme meinte ich anzuhören, dass der Gangsterboss sich gerade in die Hosen machte.
    »Wenn ich es Ihnen erzählt hätte, hätte das bedeutet, dass ich kommen wollte«, sagte der Korinther. Seine Stimme hatte noch immer diese bedrohliche Gelassenheit. »War irgendetwas an Task Order 2389 unklar?«
    »Nein, Sir«, antwortete Andronescu. »Wir haben gemacht, was Sie uns gesagt haben   …«
    »Ich hatte Ihnen aufgetragen, das Fleisch vor der Lieferung ein wenig weich zu machen, um zu sehen, was dabei herauskommt. Das hätte zu anderen Erträgen führen können. Ich |252| habe klipp und klar Zurückhaltung von Ihnen verlangt. Stattdessen haben Sie das Fleisch vernichtet. Es sollte frisch geliefert werden; die Task Order war in dieser Beziehung eindeutig.«
    »Es gab einen Unfall   …«
    »Das ist mir egal«, sagte der Korinther. »Man hat mich aufgefordert zu erklären, warum wir nicht nur das Versprochene nicht liefern konnten, sondern der Kadaver auch noch gefunden wurde, und zwar in einem offensichtlich beschädigten Zustand. Es gefällt mir ganz und gar nicht, Erklärungen abgeben zu müssen.«
    Die Stille im Raum troff

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