Boeses mit Boesem
vor Angst. »Was kann ich tun, um die Sache in Ordnung zu bringen, Sir?«, fragte Andronescu.
»Erzählen Sie mir, wie Sie die Situation eingedämmt haben.«
»Die Männer, also die Angestellten, sind alle … entlassen worden«, sagte Andronescu. Er kämpfte offensichtlich mit der neuen Geschäftssprache, die der Korinther von ihm verlangte. »Alle Nachforschungen werden dort enden.«
»Mitarbeiter von mir werden überprüfen, ob mit der gebotenen Sorgfalt vorgegangen wurde«, sagte der Korinther. »Informieren Sie mich über den Rest.«
»Wir haben fünf und warten auf Lieferanweisungen. Drei befinden sich nicht in der Stadt. Zwei besuchen Verwandte in Minnesota und Oklahoma und der dritte ist geschäftlich in Chicago. Sollen wir ihnen folgen?«
»Nein. Schicken Sie mir die Details auf dem üblichen Wege, dann lasse ich das von Leuten vor Ort erledigen. Wie viele stehen dann noch aus?«
»Sechs. Wir arbeiten die Liste der Reihe nach ab, genau wie Sie es uns befohlen haben.«
Wieder eine Pause. Ich konnte Andronescu beinahe schwitzen hören.
»Gibt es noch irgendwelche anderen Unfälle oder Überraschungen, |253| von denen ich wissen sollte?«, fragte der Korinther.
»Nein, Sir. Alles verläuft, äh, nach Plan.«
»Gut. Dann hoffe ich um Ihretwillen, dass ich hier nie wieder vorbeikommen muss.«
Einer der Männer des Korinthers trat hinaus und beobachtete wieder die Straße.
»Sie brechen gleich auf«, meinte ich. »Bist du schon einmal jemandem im Wagen gefolgt?«
»Keine Sorge«, erklärte Iris. »Ich hatte eine unorthodoxe Kindheit, erinnerst du dich?«
»Haben Sie eine Frage?«, sagte der Korinther, der noch immer drinnen war.
Andronescu ließ sich Zeit. »Hat man Ihnen gesagt, warum wir das tun?«
»Nein.«
Der Korinther verließ das Beerdigungsinstitut, gefolgt von seinem zweiten Leibwächter. Andronescu kam nicht mit hinaus, um ihm nachzuwinken.
Iris ließ ihnen bis zur nächsten Kreuzung Vorsprung, bevor sie den Zündschlüssel drehte und ihnen folgte. Es war eine gemächliche Verfolgung in langsamem Tempo. Der Korinther hielt sich an die Seitenstraßen und fuhr tiefer nach Queens hinein, nicht zu seinem Schlupfwinkel in Brooklyn.
Iris schaute geradeaus und sagte während der ganzen Verfolgung kein Wort. Das lag nicht an der Konzentration. Das Gespräch über Task Order 2389 hatte zu sehr nach dem geklungen, was Salda zugestoßen war, um Zufall zu sein.
Nach ungefähr fünfzehn Minuten hielt der Wagen des Korinthers. Unser Glück blieb uns treu und es gab einen Parkplatz in der Nähe. Wir stellten uns dort hin und warteten. Unsere Beute verweilte fast zehn Minuten lang. Es machte mich nervös und ich wusste nicht warum.
Die hintere Wagentür ging auf und gleich danach schwirrte |254| mir der Kopf so, dass es gereicht hätte, den ganzen Staat mit Strom zu versorgen.
»Die kenne ich«, sagte Iris über die Frau, die halb aus dem Wagen gestiegen war.
»Ich auch«, erklärte ich. Es war Faye. Wir sahen die Hand des Korinthers, der sie am Arm festhielt. Sie hatten eine lebhafte Diskussion, halb im Wagen und halb auf der Straße.
»Ich muss sie ein paarmal im Waterfront gesehen haben«, meinte Iris. Das Waterfront war Club und Büro des Korinthers in Brooklyn. Nicht gerade das typische Lokal für brave Mädchen aus Queens. »Hast du sie auch dort gesehen?«
»Nein. Ich habe keine Zeit, es zu erklären, aber ich muss ihr folgen.«
»Du übernimmst sie und ich folge weiter ihm«, sagte Iris.
Ich nickte.
»Falls du irgendetwas herausfindest, besuch mich im Excelsior Hotel an der Spring Street. Mein Aufenthalt in der Kirche hat zu viele Leute in Gefahr gebracht.«
»Denk über das nach, was ich dir gesagt habe.«
»Wenn ich dir sagte, du solltest aufhören, deinen Freund zu suchen, und das Land verlassen, würdest du dann gehen?«
»Dein Freund ist tot.« Wenn ich Isaacs Leiche gefunden hätte statt Saldas, hätte ich herausbekommen wollen, wer ihn getötet hatte und warum. Iris war da nicht anders.
Ich öffnete meine Tür und kauerte mich hinter die Reihe geparkter Wagen. »Pass auf dich auf.«
Iris zwinkerte mir zu und ich schloss die Tür.
Faye hatte sich von dem Korinther frei gemacht und war losgegangen. Sein Wagen fuhr an und Iris folgte ihm. Ich verschwendete Zeit damit, ihr nachzusehen, wie sie in der Ferne verschwand, während sie einem der gefährlichsten Männer folgte, denen ich je begegnet war.
Ich blieb bei Faye. Ich konnte es mir nicht leisten, ihr zu nahe zu
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