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Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman

Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman

Titel: Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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wirkte abstoßend. Wir warteten.
    Am liebsten hätte ich Pekkeni um einen Schluck aus seiner Wodkaflasche gebeten oder vor lauter Langeweile und Gespanntheit sein Fladenbrot gegessen, um eine Abwechslung zu erfahren.
    Die junge Frau mit den asiatischen Augen erschien mir wie ein Lichtblick. Sie legte ihrem Chef die Protokolle vor, der sie mit missmutigem Gesichtsausdruck durchlas. Ich sah, wie seine Hand langsam vom Schreibtisch hochfuhr und ihr mit einem Zeichen bedeutete, sich zurückzuziehen.
    Die Finnin nickte und sagte: »Auf Wiedersehen und alles Gute.«
    Ich war ihr dankbar, denn ich musste das Gefühl loswerden, hier als Angeklagter zu sitzen, während der Mörder bereits durch Pekkeni gerichtet war. An die große Schuld, die mich belastete, wollte ich jetzt nicht denken, denn hätte ich Elke in dem Scheinfrieden ihres bäuerlichen Anwesens gelassen, könnte sie heute noch von der Führung ihres Hofes träumen. Aber, und das entlastete mich, ohne Enno.
    Ich folgte dem Wink des trockenen Beamten und setzte meine Unterschrift dorthin, wo sein dicker Zeigefinger das Protokoll berührt hatte. Zur Verblüffung des misstrauischen Beamten unterschrieb ich das Protokoll mit meinem Gottvertrauen, das ich allem Beamtentum entgegenbrachte, ohne den Inhalt prüfend nachzulesen.
    Pekkeni ging da vorsichtiger zu Werke. Er las seinen Text mit tiefer Gelassenheit, dann unterschrieb er. Auch Tanno Paronen, der ja als Zeuge und Vertreter der Behörde fungierte, setzte erst nach einem ausführlichen Studium seinen Namen unter das Dokument.
    Mein Pass steckte in der Innentasche der ausgefransten Jeansjacke des Kommissars, der uns zum Aufzug führte. Wir verließen das Polizeigebäude. Der Polizist stand bereits am Volvo und schloss die Türen auf. Ich kroch mit Pekkeni wieder auf die Rückbank. Der Wagen wendete auf dem Steinpflaster und fuhr unter den neugierigen Blicken der Passanten davon.
    Wir fuhren mitten durch die verstopfte Innenstadt. Das Treiben der Großstadt lenkte mich ab, und ich wollte nicht daran denken, dass sich der Volvo einem Hospital nähern würde, um mich zu den sterblichen Überresten meiner geliebten Elke zu bringen.
    Ich wusste, dass Elke nun bei Erika und meiner kleinen Anja war. Auch Enno und Gregor waren bei ihnen. Dieser Gedanke beruhigte mich.
    Als der Volvo einen kleinen Hügel hochfuhr, dann unter schattigen Bäumen hielt, las ich zu meiner Freude auf dem Schild, das die Farben Schwarz-Rot-Gold trug und die Form einer Ellipse hatte: »Botschaft der Bundesrepublik Deutschland«.
    Ein Gefühl einer Heimkehr überfiel mich.
    Wir schritten durch einen Vorpark. Tanno Paronen, der vor mir und Pekkeni ging, schien meine aufkommende Hektik zu spüren, denn er beschleunigte seine Schritte.
    Die Männer, die neben dem Pförtner saßen, waren Grenzschutzbeamte in Zivil, das verrieten ihre sportlichen Körper und ihre wachsamen Blicke.
    Paronen hielt den Beamten seinen Ausweis hin. Die Grenzschutzbeamten nickten uns zu und verließen kurz mit Paronen die Eintrittshalle.
    Ich wartete geduldig mit Pekkeni und gab ihm durch Gesten zu verstehen, dass ich mich darüber freute, dass er bei mir blieb.
    Paronen kam in Begleitung eines deutschen Botschaftsangehörigen zurück. Er gab mir einen Klaps auf die Schulter, grinste mir Mut zu, sprach ein paar Sätze mit Pekkeni und verließ das Gebäude.
    »Guten Tag, Herr Beruto«, vernahm ich Worte in meiner Muttersprache. »Wir sind informiert. Herr Pekkeni ist Ihr Freund.«
    Ich nickte und mir tat es gut, dass der Beamte Pekkeni so tituliert hatte. Ich war stolz auf die vornehme, gediegene Atmosphäre auf dem langen mit Teppich belegten Korridor, der mit seitlichen Leuchtern ausgeleuchtet wurde. Repräsentierte doch dieses Gebäude ein Staatswesen, das sich durch Leistungen aus einem Trümmerhaufen gebildet hatte. Neidlos konnte man es in die Spitzenpositionen der westlichen Demokratien einreihen. Liberales und soziales Denken fußten auf einer mustergültigen Verfassung.
    Ich fühlte mich verpflichtet, in diesem Sinne zu kämpfen, selbst wenn ich einem Phänomen an Hartwigs und Gregors Seite aufgesessen sein und Elkes Tod sich als ein zufälliger Mord entpuppen sollte, weil Nonninga irgendein Päckchen nicht bekommen hatte, das mit einer Reise nach Kleinasien zu tun hatte.
    Ich betrachtete Elkes Mord als ein Opfer für das, was hier solide allen gezeigt wurde. Die geschichtliche Tragik wollte ich nicht vergessen, aber dass ein neuer Geist hier seinen Niederschlag

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