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Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman

Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman

Titel: Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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gefunden hatte, musste Anerkennung finden.
    Die beiden Grenzschutzbeamten, große, kräftige junge Kerle, wiesen auf die kleine Sitzgruppe und verschwanden. Wir setzten uns in die bequemen Sessel. Zigaretten lagen aus. Mich reizte die deutsche Marke. Ich steckte mir eine Zigarette an und rauchte in der frohen Erwartung wie bei einem Arzt, bei dem ich meine Probleme loswerden und Heilung finden konnte. Auf dem kleinen Türschild las ich »Botschaftssekretär«.
    Pekkeni grinste, griff in seine Jacke und hielt mir den Flachmann mit Absolut Vodka entgegen. Ich nahm einen kräftigen Schluck.
    Seit fast drei Wochen hatte ich weder Nachrichten gehört noch eine Zeitung gelesen. Ich langte nach einer Boulevardzeitung, die sicherlich von einem Besucher hier liegen gelassen worden war, denn das Datum war vergangen.
    Wie elektrisiert starrte ich auf eine Meldung, die im schwarzen Balkenfeld platziert war: »Bundeswehrkanone von Terroristen gestohlen!« Hastig las ich den Text.
    Von einem für Jadingen bestimmten Güterzug, der unter anderem mit Panzern, Raketenwerfern und Flugabwehrkanonen beladen war und auf ein Nebengleis rangiert werden sollte, ist in der Nacht auf unerklärliche Weise, dabei fachgerecht, ein Abschusskörper abmontiert worden. Die verantwortlichen Dienststellen stehen vor einem Rätsel. Das BKA wurde eingeschaltet. Der Verdacht, dass Terroristen beteiligt sein könnten, ist nicht von der Hand zu weisen.
    Ich schaute auf Pekkeni, der gelassen seine Pfeife rauchte.
    Hatten die Ereignisse mich zu sehr gefordert? Begann bereits jetzt meine Fantasie mit mir durchzugehen? Oder war wirklich alles nur ein Zufall?
    Ich legte die Zeitung ab und dachte an Upplewarf.
    Die Grenzschutzbeamten öffneten uns die Tür und wiesen uns an, den Raum zu betreten. Der Botschaftssekretär war jünger, als ich vermutet hatte. Er war schlank, wirkte städtisch und elegant.
    Pekkeni und ich versanken in den Sesseln vor dem kleinen Tisch, an den er sich setzte und uns freundlich anblickte.
    »Nun, Herr Beruto«, sagte er und legte Mitgefühl in seine Stimme, »da führt eine ganz tragische und düstere Geschichte Sie zu uns. Sie haben Schreckliches durchgemacht.«
    »Ja«, antwortete ich nur leise, denn ich wollte mich vor dem jungen Mann keineswegs ausheulen.
    »Die Formalitäten, die die Überführung Ihrer Freundin notwendig machen, werden von uns unbürokratisch erledigt. Ihr Freund und Vermieter, Herr Pekkeni, ist durch die finnischen Behörden in keiner Weise belastet worden. Sein Schuss auf den Mörder, der ebenfalls ein Bürger unseres Landes war, wird für ihn kein juristisches Nachspiel haben.« Ich nickte, ohne mir die Konsequenzen seiner Aussagen zu verdeutlichen. »Wir haben die Ergebnisse der Untersuchungen, die Beschlagnahme der gefälschten Reisepässe und der Dokumente an das BKA übermittelt. Wir müssen sämtliche Unterlagen der finnischen Polizei mit den Motiven des Mörders Ihrer Freundin im Zusammenhang sehen. Deshalb ist es unsere Aufgabe, Sie so schnell wie möglich in die Obhut unserer heimatlichen Behörden zu bringen.«
    Ich traute meinen Ohren nicht. »Verdächtigen Sie etwa mich?«, fragte ich entsetzt.
    »Davon kann keine Rede sein. Aber wenn hier in Finnland auf einen Bürger der BRD ein Anschlag verübt wird, und zwar von einem Landsmann mit tödlichem Ausgang, dann muss die Vertretung unseres Landes Sorge für die Aufklärung tragen. Dies sollte dann bei den heimatlichen Behörden erfolgen.«
    Ich nickte verwirrt, seiner Logik folgend. Aber meine Übermüdung, mein unterdrückter Schmerz, meine überforderte Fantasie, meine schreiende Seele suchten nach einem Ventil.
    Entschlossen sprang ich auf, riss die Tür auf, holte die Zeitung und wies auf die Schlagzeile, um die meine Gedanken kreisten.
    Der Vertreter meines Landes hörte sich meine Vermutungen sehr interessiert an, ebenso meine Schilderungen von dem Überfall auf der »Finnjet« und Gregors Tod.
    In sein bartloses, gepflegtes Gesicht zog ein tiefes Misstrauen. Ich war nicht der Meinung, dass ich nach all den Ereignissen unter Verfolgungswahn litt. Ich hatte ihn noch nicht ganz von meinen mich antreibenden Vorstellungen überzeugen können und ließ ihn deshalb teilhaben an Ennos Selbstmord, erwähnte meinen Freund Hartwig, der Pfarrer von Upplewarf war, und sich als Buchhalter mysteriöser Selbstmörder bewährt hatte.
    Plötzlich ergriff der Sekretär entschlossen das Telefon.
    »Einen Moment«, sagte er zu uns und sprach leise mit jemandem am

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