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Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman

Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman

Titel: Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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anderen Ende der Leitung. Dann legte er den Hörer wieder auf die Gabel. »Wir sind für solche Geschichten einige Etagen zu tief untergebracht«, sagte er.
    Pekkeni ahnte nur den Inhalt unserer Unterhaltung und folgte meinem Beispiel. Er nahm seine Tasche, und wir gingen zum Aufzug.
    Als wir den Aufzug verlassen hatten, faszinierte mich das Panorama von Helsinki. Der Korridor lag unter einer Glaswölbung, die auf einer Mauer in Brusthöhe ruhte.
    Das Zimmer, das wir betraten, glich einer Penthousewohnung. Perserteppiche dämpften die Schritte. Edle Hölzer zierten die Wände, während die Beton-Glasfassade eines Hotels den Blick auf die Bucht von Helsinki einengte. Ich vergaß für Sekunden meinen Kummer und suchte das blaue Meer nach Schiffen ab.
    Ich hatte den Mann übersehen, der mit grauem Haar und zerfurchtem Gesicht vieles hinter sich gebracht haben musste, bevor er sich für die letzten Jahre hinter das elegante Schreibmöbel gesetzt hatte.
    »Was darf es sein?«, fragte der Sekretär und wies uns gleichzeitig die Sessel an.
    »Kaffee«, sagte ich, und Pekkeni nickte.
    Der graue Botschafter behielt seinen Platz hinter seinem fürstlichen Schreibtisch.
    Ich blickte mich um, entdeckte die wertvollen Gemälde. Ein Land wie meines kann sich ja schließlich nicht lumpen lassen, dachte ich. Und dennoch vertrieben mir die Strapazen, die ich mitgemacht hatte, den Respekt vor dem Mann, der hier sein hohes Amt versah.
    Schließlich hörte er sich meine Geschichte an. Als ich am Ende auf den Diebstahl der Kanone verwies und ihm klarzumachen versuchte, dass ich die Männer aus Upplewarf damit in Verbindung brachte, sagte der Botschafter: »Sie werden doch zugeben, Herr Beruto, dass Ihre Geschichte verworren klingt. Sie haben hier in unserem Gastland ein tragisches Geschick verkraften müssen. Mein Beileid von dieser Stelle.«
    Der Sekretär servierte Pekkeni und mir einen Kaffee.
    »Herr Botschafter, es ist doch klar, dass die Geschichte nicht so einfach abgetan werden kann!«, sagte ich verzweifelt.
    Der sture grauhaarige Mann fuhr fort: »Wir haben alle Daten bereits an das BKA weitergegeben. Sie lassen uns mit Ihren verrückten Vorstellungen nicht einmal Zeit, auf eine Antwort zu warten!«
    Ich trank den Kaffee und sah, wie der Botschafter bemüht war, uns loszuwerden.
    »Herr Botschafter, Sie sind der Vertreter des Landes, in dem ich als Oberstudienrat Schüler unterrichte, und mein Eid auf unsere Verfassung hat mich dazu verleitet, Recherchen nachzugehen, die nicht nur einen alten Freund das Leben gekostet hat. Legen Sie Ihre Dünkel ab und handeln Sie!«
    Ich war außer mir und war gleichzeitig mit ihm aufgesprungen. Ich musste mich zügeln. Meine Nerven hatten dem ständigen Druck nicht standhalten können.
    Mein Blick suchte zur Beruhigung durch die Glasfenster nach Befreiung in der Meeresbucht.
    Der plötzliche Einschlag einer Kugel ließ uns zusammenfahren.
    Das Klirren des Glases hatte Pekkeni aus seiner Ruhehaltung gerissen. Die Scheiben waren kugelsicher, und ich sah, wie Pekkeni mit seinen gebräunten Händen auf das Projektil zeigte. Das Geschoss, das mich das Leben hätte kosten können, war nur wenige Zentimeter groß. Es saß im weichen Plastiküberzug und hatte an der kugelsicheren Glasschicht Risse hinterlassen.
    Der Botschafter stand schlotternd vor seinem Schreibtisch. Ich sah, wie der Sekretär den Knopf der Alarmanlage drückte.
    Gesprächsfetzen flogen hin und her.
    Das heulende Surren von Polizeisirenen drang zu uns hoch.
    Ich saß mit Pekkeni im Sessel, während draußen Sicherheitstruppen die Deutsche Botschaft abriegelten. Um uns herum hasteten Männer und führten den Botschafter nach unten.
    Ich verspürte keine Angst. Es wäre mir gleichgültig gewesen, wenn der Schuss des Heckenschützen mich zu Erika, Anja oder Elke ins Jenseits befördert hätte. Aber ich war zum Leben verdammt und dazu, Qualen, die hinter mir lagen, zu vergessen.
    Ich blickte auf Pekkeni, der ruhig, als ginge ihn dies alles nichts an, seine Beine abgespreizt hatte und gelassen im Sessel saß.
    Es war erst wenig Zeit vergangen, als ich den Diebstahl der Flugabwehrkanone in meine Theorie eingeflochten hatte. Oder war der Mörder Nonninga nicht allein gewesen und hatte einen Vollstrecker im Gefolge, der die Schlussstriche ziehen musste?
    Ich langte nach einer Zigarette und trank den erkalteten Kaffee.
    Man hatte uns vergessen. Es dauerte eine Weile, dann erschien der Sekretär und bat uns, ihn zu einer Besprechung zu

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