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Bokeh

Bokeh

Titel: Bokeh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Auch wenn er andere Abwechslung braucht? Mein Magen, mein Herz sagen nein. Nicht dran denken. Wenn er nur zu mir zurückkommt, dann … Und wenn nicht? Wenn ich ihn irgendwann verliere? Nein. Das werde ich nicht. Ganz gewiss nicht.
    „Alles okay?“ Dirk schlägt die Augen auf. Er muss die Anspannung in meinem Körper bemerkt haben. „Du denkst über uns nach, oder?“
    Mist, der Mann ist einfach zu gut im Gedankenlesen.
    „Ein wenig“, gebe ich zu, male Kreise um seine Brustwarzen. Sonst mag ich nicht lange herumliegen mit trocknendem Sperma auf dem Bauch und dem schweren Duft von Sex in der Luft. Mit ihm schon.
    „Hast du Angst hiervor?“ Er sieht mich an, lässt mich schon wieder nicht ausweichen. Ich beginne, diesen Blick zu fürchten. Es ist so schwer, nicht flüchten zu können und gleichzeitig weiß ich, dass ich es ihm sagen kann. Ohne das Gesicht zu verlieren.
    „Dass dies nur ein Traum ist. Dass es nicht andauern wird.“ Rau meine Stimme, schwerfällig mein Eingeständnis. Ich ziehe die Lippen ein und zwinge mich, seinem Blick standzuhalten. „Ich habe so lange … gewartet und nun … Ich weiß nicht, ob es ...“ Nervös zucke ich die Schultern. „Bisher hatte ich nie viel Glück, da wird man vorsichtig.“
    „Ich weiß es auch nicht.“ Nachdenklich sieht er mich an und seufzt. „Meine bisherigen Beziehungen waren nicht wirklich von Dauer. Ich bin kein einfacher Mensch.“
    Ich will ihm widersprechen, doch er verschließt meine Lippen mit seinen, umfasst mein Gesicht plötzlich und meint: „Flieg nicht zurück. Komm mit mir. Lass uns am Montag mit dem Auto zurückfahren. Ich möchte mehr von dir erfahren, dich besser kennen lernen, Zeit mit dir verbringen. Bisher kenn ich nur mein Model.“
    „Meinst du, da ist wirklich so viel mehr kennenzulernen?“ Optimist. So tiefgründig bin ich wirklich nicht. Allerdings reizt mich die Idee. Mit ihm alleine zu sein, reden und … natürlich alles andere zu tun. In Ruhe, ehe das echte Leben uns wieder hat.
    „Oh ja. Der ganze Joschi. Mein Joschi. Du faszinierst mich absolut. Ich weiß schon lange, dass ich bi bin und auch Männer anziehend finde, jedoch keinen so wie dich.“
    „Weil ich weiblich aussehe?“ Der Gedanke ist da, nistet unangenehm im Hinterkopf. Dirk lacht auf.
    „Dieses Androgyne, ja, das mag ich durchaus. Aber für mich bist du in erster Linie ein Mann. Ich mag dich nicht, weil du fraulich aussiehst. Du riechst, agierst und bist einfach ein Mann.“
    „Manche sehen das anders …“ Ich muss an Caleb denken und an einige andere Pleiten. Ich gebe nur auf dem Laufsteg oder auf Fotos eine Frau. Ich kann mich auch glaubhaft in einen biertrinkenden Bauarbeiter verwandeln und wäre es dennoch nicht. Im Bett und im realen Leben bin ich voll und ganz Mann und wer dort etwas anderes in mir sieht, hat Pech gehabt. Ich habe einen prächtigen Schwanz und große Eier und ich weiß verdammt gut, was ich damit anfangen kann.
    „Ich nicht. Ich mag gerade deine Versatilität, ich mag dich“, erklärt Dirk und stiehlt mir erneut einen atemraubenden Kuss. „Lass es uns zwei versuchen.“ Wie soll ich nicken, wenn er sich gleichzeitig über mich rollt und überall zu küssen beginnt? Ich glaube, er weiß auch so, dass ich absolut einverstanden bin.
    Also kein bequemer Rückflug am Montag. Dann denke ich, ist er mir noch ein wenig was schuldig und wo wir gerade im Bett sind …

    23 Ganz nah am Feuer

    Die Haut an meinem Hals fühlt sich kochend heiß, fast schon wund an. Dirk hat schnell herausgefunden, dass ich besonders an der Kehle und am Schlüsselbein empfindlich bin, und nutzt es weidlich aus.
    Unter seinen unaufhörlichen Küssen erholt sich mein intimster Freund sehr schnell wieder. Dirk küsst gierig, lässt seine Zunge und Lippen meinen Körper von oben nach unten immer weiter erkunden. Er ist gut, viel besser, als jeder zuvor. Ich liege auf dem Rücken und lasse ihn gewähren, die Hände wahlweise in die Bettdecke gekrallt oder in seine Haare.
    Ich gebe zu, ich mag es sehr so verwöhnt zu werden, ich liebe es, wie er mich zielstrebig in Besitz nimmt. Mir gefällt es, mich ihm total hinzugeben. Daran ist nichts unterwürfig oder weiblich. Das mag ich einfach.
    Devot bin ich deswegen ganz sicher nicht, war ich noch nie. Für solche Dinge kann ich mich nicht erwärmen. Fesselspielchen, okay, aber wer mich schlägt oder mir Schmerzen bereitet, muss definitiv mit dem entsprechenden Echo rechnen. Das war schon in der Schule so. Und heute habe

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