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Bold, Emely

Titel: Bold, Emely Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Curse-Vanoras Fluch
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Payton zurück. Ihm war die Lust auf ein Rennen vergangen. Er spürte das Unheil, das sich über ihnen allen zusammenbraute.

Kapitel 11
     
     
    Es war kurz vor acht. Aufgeregt stand ich in einem kurzen Jeansrock und einem braunen Shirt mit tiefem Ausschnitt an der Bushaltestelle. Ein schwarzes Halstuch kaschierte den offenherzigen Auftritt etwas. Ich weigerte mich strikt mir einzugestehen, dass ich den Rock heute in Inverness nur gekauft hatte, um Payton zu beeindrucken. Normalerweise trug ich lieber Hosen. Doch ich wollte extra gut aussehen. Ich hatte Payton vermisst. Nun, kurz vor unserem Wiedersehen, war ich wirklich aufgeregt. Den ganzen Tag hatte ich Zeit gehabt, mich zu fragen, warum er mich seinen Schatz nannte. Was hatte das zu bedeuten? War er etwa auch in mich verliebt? Womöglich würde es heute zu meinem ersten Kuss kommen! Bei dem Gedanken daran wurde mir ganz schwindelig.
    Der weiße Geländewagen kam ums Eck und hielt neben mir an.
    „Hallo Sam! Schön dich zu sehen.“
    „Hi!“
    Oh Gott! Payton sah ja in echt noch besser aus, als in meiner Erinnerung. Sein hellbrauner Schopf war lässig verstrubbelt und das Strahlen in seinen Augen verzauberte mich.
    Sobald ich angeschnallt war, fuhren wir los.
    „Was hast du dir denn heute für eine Geschichte ausgedacht, um dich mit mir zu treffen?“
    „Keine. Ich hab Roy einfach gesagt, ein wahnsinnig toller Typ hätte mich ins Pub eingeladen und er war echt total cool. Hat nur gesagt, ich müsse ja nicht gleich beim ersten Treffen herausfinden, was die Schotten unter ihrem Kilt tragen.“
    Payton lachte.
    „Oh, wenn ich geahnt hätte, dass dich diese Frage beschäftigt, dann hätte ich meinen Kilt angezogen.“
    Oh ja, da war es wieder! Mein Herz klopfte und meine Knie waren ganz weich.
    Wir waren nur fünf Minuten gefahren, schon steuerte Payton auf den kleinen Parkplatz vor dem Pub zu. Das schummrige Licht, das aus der Tür der Eckkneipe auf die Straße fiel, forderte die Vorbeikommenden zum Eintreten auf. Die Tür stand offen und Gitarrenmusik drang bis zum Parkplatz. Höflich ließ Payton mir den Vortritt und ich war erstaunt, wie viele Leute in dem engen Lokal waren. Ich schob mich etwas weiter in den Raum und war froh, Paytons Hand plötzlich auf meiner Schulter zu spüren. Er dirigierte mich in eine Ecke, wo ein Tisch frei war. In diesem Teil war es etwas ruhiger. Die Gäste scharten sich um den Tresen und die beiden Männer mit ihren Gitarren. Ich setzte mich und strich mir das Shirt glatt. Es war rauchig und heiß und wirklich eine lebendige, tolle Stimmung. Besser als die meisten Partys, auf die ich immer wieder von Kim geschleppt worden war. Eine stämmige Kellnerin balancierte ihr Tablett geschickt über die Köpfe der Gäste und stellte es dann bei uns ab, um unsere Bestellung aufzunehmen. Zwei Ale und einmal Fish `n Chips. Schließlich sollte ich heute die landestypische Kost kennenlernen und Payton ließ mir sonst nur Haggis zur Wahl. Doch er klärte mich freundlicherweise auf, dass es sich bei Haggis um mit Innereien gefüllten Schafsmagen handelte.
    Würg! Die Stimmung war aufgrund der Livemusik wirklich toll, doch für ein Gespräch musste man sich anschreien. Darum rutschte ich näher an Payton heran und beugte mich nah zu ihm hinüber.
    „Und, wie war das Treffen mit deinem Bruder?“
    Unauffällig schob sich Payton ein Stück von mir weg und zuckte die Schultern.
    „Ging so. Er nervt. Er möchte dich kennenlernen.“
    „Mich? Warum? Was hast du ihm denn von mir erzählt?“
    „Nichts Spezielles, er ist einfach neugierig.“
    Die Musik verstummte. Die Musiker machten eine Pause. Einige Trinksprüche wurden gerufen und die Humpen stießen aneinander. Einer der Musiker rief etwas in den Raum und die Leute lachten und wehrten ab.
    „Was sagt er?“, wollte ich wissen.
    „Er bietet an, jemand anderes könne in der Zwischenzeit weiter spielen. Hast du Lust?“
    Obwohl ich ganz gut war, wollte ich mich vor Payton lieber nicht blamieren.
    „Nein, nein! Aber was ist mit dir?“
    Er grübelte kurz. Dann nickte er.
    „Gut, ich habe zwar schon ewig nicht mehr gespielt, aber warum nicht?“
    Entschlossen stand er auf, nahm meine Hand und schob uns beide bis zum Tresen. Er nickte kurz dem lächelnden Musiker zu, verneigte sich vor den anderen Gästen und setzte sich auf den Schemel. Erst als halbwegs Ruhe eingekehrt war, räusperte er sich und stimmte dann ein gälisches Lied an. Obwohl ich die Worte nicht verstehen konnte, ging mir die

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