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Bold, Emely

Titel: Bold, Emely Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Curse-Vanoras Fluch
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aus.
    „Hallo Sean, was willst du?“
    „Ich brauche deine Hilfe.“
    „Meine? Ich soll dir helfen, nachdem du mich auf der Versammlung so in Schwierigkeiten gebracht hast?“
    „He, halt mal die Luft an! Ich habe dich doch nicht in Schwierigkeiten gebracht!“
    „Doch. Jetzt ist Cathal wütend und spricht nicht mehr mit mir, weil ihr euch gegen ihn gestellt habt.“
    „Es ist nun einmal Tatsache, dass wir dir, und nicht ihm unsere Treue schuldig sind. Außerdem, wann in den letzten zweihundert Jahren, haben wir denn von dir verlangt, dich gegen deinen Freund zu stellen? Noch nie! Aber diesmal irrt er sich! Du musst uns vertrauen.“
    „Ja, ja, wie auch immer. Was willst du?“
    Blair war kein Denker und auch kein Anführer. Er wollte sich nicht mit solchen Dingen belasten. Eigentlich wollte er nur seine Ruhe. Bisher hatte er meistens seine Ruhe, wenn er Cathal gefolgt war, doch da dieser jetzt ohnehin sauer auf ihn war, wollte er es sich nicht auch noch mit seinen Brüdern verderben.
    „Du sollst Payton finden. Ich denke, er ist auf dem Weg auf die Fair Isle, um dort einem Hinweis nachzugehen.“
    „Warum gehst du nicht selbst?“
    Mit dieser Frage hatte Sean gerechnet, und sich daher eine Antwort parat gelegt.
    „Aus zwei Gründen: Erstens bist du dann hier mal aus der Schussbahn, und Cathal wird sich schneller wieder beruhigen, wenn er sieht, dass er dich eigentlich braucht. Und zweitens finde ich, dass du dich mit Payton aussprechen solltest. Du kennst nur die Hälfte der Geschichte, und ich denke er sollte dir alles sagen, damit du, als unser Oberhaupt die richtigen Entscheidungen treffen kannst. Payton ist unser Bruder, und er braucht uns jetzt.“
    Blair hatte wirklich keine große Lust, sich auf die Suche nach Payton zu machen, doch andererseits würde sich vielleicht auch Nathaira wieder beruhigen, wenn er ihr für einige Tage aus dem Weg ginge. Und es interessierte ihn ja eigentlich schon, was es mit Payton und diesem Mädchen auf sich hatte, da sich plötzlich alles nur noch um sie drehte.
    „Na gut, aber ich sage dir gleich, sollte ich ihn dort nicht finden, dann soll er bleiben, wo der Pfeffer wächst. Warum musst du ihn überhaupt finden? Er wird spätestens in einer Woche wieder hier sein müssen, denn Cathal erwartet einen Bericht.“
    Sean fuhr sich energisch durchs Haar. Er war fest davon überzeugt, dass, sollte Payton erfolglos sein, er sicher nicht zurückkehren würde. Außerdem wusste Sean, dass Cathal gerade in diesem Moment dabei war, seine Reise in die USA vorzubereiten und er gar nicht erst die Absicht hatte, wirklich auf Paytons Informationen zu warten.
    „Du musst Payton von mir einen Brief geben. Es ist wirklich wichtig, dass er ihn bekommt. Bitte, Blair, du musst uns einfach vertrauen!“
    Blair, der noch einen letzten Blick auf seine Autozeitung warf, erhob sich schließlich und stemmte die Fäuste in die Seiten.
    „Also gut! Ich muss ja zugeben, dass ich vermutlich in den letzten zweihundert Jahren etwas gemütlich geworden bin. So ein kleines Abenteuer würde mir sicher nicht schaden.“
    Sean war erleichtert. Er hatte erwartet bei Blair härtere Geschütze auffahren zu müssen, und der schnelle Sieg war für ihn sehr überraschend.
    „Gut. Dann machen wir es so. Nimm auf jeden Fall dein Handy mit und melde dich bei mir, wenn du ihn gefunden hast. Und wenn möglich, dann sag Nathaira nichts davon.“
    „Pah, die ist ja genauso sauer wie Cathal. Seit der Versammlung habe ich sie nicht mehr gesehen. Ich denke es kann nicht schaden, wenn sie sich fragt, wo ich bin. Sie ist es mittlerweile schon zu sehr gewöhnt, mich immer da zu haben, wo sie mich haben will. Keine Sorge, ich mache mich gleich auf den Weg.“
    Zufrieden und ein klein wenig ruhiger brachte Sean seinen großen Bruder noch in dessen Zimmer. Dann machte er sich selbst daran, einen Flug nach Delaware zu buchen und seine Sachen zu packen. Als er die Klamotten in die Reisetasche gepackt hatte, öffnete er eine alte Truhe, die er seit unzähligen Jahren nicht mehr geöffnet hatte. Sein Kilt, eine Brosche mit dem Wappen der McLeans, die aus feinstem Horn geschnitzt war, ein dunkles Plaid und eine Felltasche lagen fein säuberlich gefaltet darin. Weiter unten fand er das Gesuchte. Sein Sgian dhu. Fast zärtlich strich er über das kleine Messer. Die mit Intarsien verzierte Klinge war noch ebenso scharf, wie an dem Tag, als er sie von seinem Vater Fingal überreicht bekommen hatte. Er war damals zehn Jahre alt

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