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Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Titel: Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanie McDonell
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Der Klinik zufolge war da nichts.«
    Meine Freundin.
    Schließlich, als wir uns der Klinik näherten, löste sich der Stau, und dort konnte Fallon den Wagen überall parken.
    »Okay, Nick«, sagte Goode, »bist du bereit?«
    »Ja«, erwiderte ich. »Aber das reicht mir nicht. Die einzige Person, die wusste, dass ich die Tänzerin aus der Klinik geschafft habe, ist tot. Jetzt weiß es Sykes.«
    »Er kennt deinen Namen nicht«, sagte Fallon. »Er braucht uns, also sind ihm die Hände gebunden. Er muss sich bedeckt halten – weil er bereits ziemlich in Schwierigkeiten steckt.«
    »Wird schwerfallen, sich mit gebundenen Händen bedeckt zu halten«, meinte Goode.
    Fallon kicherte, und Goode konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, das ihre zusammengepressten Lippen etwas lockerte.
    Eine solche Reaktion von Fallon erhielt sie selten. Andererseits sagte sie selten etwas Lustiges.
    »Sorg bloß dafür, dass keine Verbindung zu mir sichtbar wird«, sagte ich.
    »Habe ich dich nicht rausgehalten, als wir diesen Burschen von Chenvenko erledigt haben?«, fragte Fallon fast vergnügt. Es stimmte, er hat meinen Namen nie erwähnt. Aber er hatte den seinen auch nicht erwähnt. Da er zu der Zeit vom Dienst suspendiert war, lag es in seinem ureigensten Interesse, dass niemand erfuhr, dass er sich innerhalb von fünfzig Meilen von Brighton Beach aufhielt.
    Das NYPD erhielt einen anonymen Hinweis von Fallon, wo es nach einem Vorrat selbst gebauter Handgranaten suchen solle. Nach deren Auffinden verkündete die Polizei, dass der Tod von Chenvenkos Mann auf eine interne Schießerei zurückzuführen gewesen sei. Die Untersuchungen wurden lautlos begraben. Sie würden einander nie wegen eines toten Verbrechers etwas antun, es sei denn, sie könnten eine Verbindung zu Chenvenko bekommen, der so unangreifbar war, dass niemand auch nur ein Foto von ihm hatte.
    »Du musst es mir versprechen«, sagte ich.
    »Ich tu mein Bestes«, sagte er.
    »Das reicht nicht.«
    »Na ja, mehr haben wir nicht zu bieten«, fauchte Goode. »Vielleicht hättest du es dir zweimal überlegen sollen, bevor du dich auf ein unbekanntes Mädchen einlässt – wenn Rue nicht in der Stadt ist.«

19
    »Wann forderst du also deinen Gefallen wegen der 44 ein?«, fragte ich Fallon.
    »Heute«, erwiderte er und stellte den Impala in zweiter Reihe dem Bellevue gegenüber ab.
    Dann rannten wir drei zum Haupteingang. Das heißt, Fallon und ich rannten. Goode öffnete ihren Regenschirm und ging.
    Wir rutschten über den regenglatten Boden durch die belebte Eingangshalle auf eine Reihe von Aufzügen zu und sprangen hinein.
    Als die Aufzugtüren sich im achten Stock öffneten, sah ich vier Uniformierte, die etwa zehn Meter weiter den Flur hinab stationiert waren, und einen Typen in einem Anzug, der rasch auf uns zukam. Das war Sykes, Leiter der Sicherheitsabteilung des Bellevue, und er winkte, als würden wir vielleicht nicht erkennen, wer er war.
    Das wäre unmöglich gewesen, da er genauso aussah wie ein FBI-Agent im Ruhestand, was er ja auch war. Stämmig, rotgesichtig, weißhaarig und in einem Anzug. Er trug eine Anstecknadel mit der amerikanischen Flagge am Revers, und seine Krawattennadel zeigte ebenfalls die amerikanische Flagge. In seiner Brusttasche steckte ein grünes Seidentuch; eine andere Note.
    Fallon stellte mich als zivilen Beobachter vor.
    »Sie haben mir gesagt, sie hätten den Seemann«, sagte Sykes säuerlich, während er mich von oben bis unten betrachtete. »Einenhübschen jungen Seemann, der alten Dame zufolge. Dieser Bursche ist kein Seemann – wer sind Sie also, mein Junge?«
    »Wie ich Ihnen sagte«, meinte Fallon. »Ich habe den Seemann. Hier ist er, und er ist mein ziviler Beobachter.«
    »Ich habe nie zuvor von einem zivilen Beobachter gehört«, sagte Sykes.
    »Wir nehmen oft ihre Hilfe in Anspruch«, erwiderte Goode, während Fallon mir kichernd ins Ohr flüsterte: »Jung und hübsch, der ist echt gut.«
    »Was haben Sie gesagt, Detective?«, fragte Sykes.
    »Ich habe gesagt, machen wir weiter, Mr Sykes.«
    »Sehen Sie«, sagte Sykes, »die Klinikleitung ist auf dem Weg hier rauf, und Fernsehkameras kreisen wie Schakale um uns herum, und ich habe eine Klinik mit dreizehnhundert Betten und sechzehnhundert Patienten – Verkehrskollaps in der Notaufnahme …«
    »Ja, das Leben kann schon gemein sein«, sagte Fallon. »Wo liegt die alte Dame?«
    Wir vier eilten den Korridor entlang an Zimmer 848 vorüber, der jetzt ein Tatort war und wo

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