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Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Titel: Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanie McDonell
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Migräne im Bett gelegen. Sutro war in Russland und hatte seine Tournee fast beendet. Holderness saß im Publikum, und die kleine Gemma war bei Lolek, dem polnischen Kindermädchen, im Haus der Sutros in Sneden’s Landing, einem Platz oben am Hudson, wo man selbst einen Geräteschuppen nicht für unter vier Millionen Dollar bekam.
    Mildred hatte Hadley gedrängt, Lolek loszuwerden. Hatte gesagt, sie sei eine Zigeunerin, und man dürfe ihr nicht trauen. Aber Lolek hatte ausgezeichnete Referenzen von den besten Agenturen New Yorks und war das perfekte Kindermädchen gewesen. Sie hatte jahrelang in Polen Ballettunterricht genommen. Gemma liebte sie, und sie hatte gelernt, Nile aus dem Weg zu gehen, wenn er einen Tobsuchtsanfall bekam.
    Das Kindermädchen sagte, sie habe während der Vorstellung eine dringende Nachricht an Hadley hinterlassen. Nicht überraschend, dass sich niemand hinter der Bühne daran erinnern konnte, die Anrufe entgegengenommen zu haben.
    Lolek hatte angerufen, weil sie Gemma in die Notaufnahme gebracht hatte. Das Kind war plötzlich von einer rätselhaften Krankheit befallen worden und fieberte hoch.
    Als Hadley schließlich hörte, was vorgefallen war, fuhr Billy sie in die Klinik, aber bei ihrem Eintreffen war es bereits zu spät.
    Niemand wusste, was den Tod der kleinen Gemma verursacht hatte. In der Klinik ließ man Hadley eine Stunde warten, bevor man sie zu dem Leichnam vorließ, und dann wurde sie hysterisch. Sie verlangte, jede Person zu sehen, die während der wenigen Stunden vor Gemmas Tod etwas mit dem Kind zu tun gehabt hatte.
    Selbst Billys Macht als Star konnte die Klinikverwaltung nicht dazu bewegen, rascher zu arbeiten; zweifelsohne bereiteten sie sich auf die unausweichliche Klage vor und brachten ihre Papiere in Ordnung.
    An jenem Tag und auch danach blieb die Klinik bei ihrer Behauptung, dass die Zeit vor Gemmas Tod zu knapp gewesen war, um herauszufinden, was mit ihr nicht stimmte.
    Und Hadley verweigerte, irrational, die Zustimmung zu einer Autopsie.
    Später stellte Nile Sutro wenigstens einmal die Entscheidung seiner Frau nicht in Frage.
    Weit nach Tagesanbruch bestand Billy darauf, Hadley nach Hause zu bringen, aber als sie die Straße erreichten, die nach Sneden’s Landing führte, sagte Hadley, sie könne es nicht ertragen, ihr Haus zu betreten und mit Lolek zu reden. Sie dirigierte Billy zu einem nahe gelegenen Cottage, das ihrer Freundin Katie Allen gehörte. Katie und ihr Ehemann waren in East Hampton auf Besuch bei Katies Mutter, und Hadley wusste, wo der Ersatzschlüssel versteckt war.
    Nachdem Hadley in Katie Allens Gästezimmer auf dem Bett lag, erklärte Billy, dass Margo auf dem Weg zu Sneden’s war und er ins Krankenhaus zurückkehren würde, um sich um einige noch offene Details zu kümmern.
    In der Nacht von Gemmas Tod sagte Sutro seine restliche Tournee ab und flog mit einem Gulfstream III nach New York zurück, den ihm ein ehemaliger russischer Waffenhändler zur Verfügung gestellt hatte, der sich jetzt neu als Patron der Künste organisieren wollte.
    Nach seiner Landung brachte ihn sein Fahrer direkt zur Klinik und dann zu Sneden’s Landing, wo er über Lolek herfiel, und der anschließende wütende Streit hinterließ tiefe Kratzer auf ihrem Gesicht. Sutros Fahrer versuchte, dazwischenzugehen, und wurde deswegen gefeuert.
    Hadley und Margo waren zu dieser Zeit im Bestattungsinstitut, und bei ihrer Rückkehr waren das Kindermädchen und der Fahrer bereits weg.
    Niemand verstand, warum Hadley nicht darauf beharrte, Lolek zu befragen – die mit dem Fahrer unauffindbar verschwunden war –, bis Hadley sagte, sie würde die Geschichte glauben. Es war eine idiopathische Krankheit gewesen. Und nun war ihr Kind tot
    Hadley und Sutor trennten sich kein Jahr später. Er blieb im Haus auf Sneden’s Landing; sie mietete eine Wohnung im Stadtteil Chelsea in Manhattan.
    »Der Umzug in die Stadt nutzte nichts«, fuhr Margo fort, »weil du nicht arbeiten konntest. Dann hast du gehofft, wenn du New York verlassen würdest … du bist nach London zum Royal Ballet, aber du konntest nicht trainieren – du konntest nicht proben. Also bist du zurück. Du hast geglaubt, du könntest dir ein weiteres Jahr Auszeit nehmen und wärst immer noch jung genug, um wieder aufzutreten. Aber du bist nicht zurück.«
    Margo wandte sich mir zu und sagte: »Sie hat nie wieder getanzt.«
    Diese Neuigkeit machte ebenso wenig Eindruck auf Hadley wie Sloanes Beobachtungen, dass sie

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