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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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legen.
    »Nun, wie es aussieht, ist heute dein Glückstag, Violet.« Agnes strich mit dem Lauf ihrer Kanone, einer langläufigen Pistole mit breiter Mündung, über Violets Schulter. »Dein Freund zeigt Vernunft, wenigstens etwas Erfreuliches, nachdem ihr uns so viele Schwierigkeiten bereitet habt.«
    In dem Augenblick trat Moray durch die Tür. Auch er trug eine Waffe bei sich, ein langläufiges Gewehr, das ein wenig antiquiert wirkte, doch wie man am Gasometer, dem Dampfbehälter und den Gasabzügen erkennen konnte, hatte es eine kleine Modernisierung erfahren.
    »Schwierigkeiten ist gar kein Ausdruck.«
    Wieder diese grauenerregende quakende Stimme, die sie schon im Gang des Palastes gehört hatte.
    »Wie ist es Ihnen gelungen, an die Kapsel aus Broockstons Kehle zu kommen?«
    »Ich habe sie gestohlen«, entgegnete Violet stolz.
    »Wohl eher Ihr Butler. Wie schade, dass er von unseren Spinnen getötet wurde.«
    »Als ich ihn verließ, war er noch ziemlich am Leben!«
    »Glauben Sie wirklich, gegen mein Spinnenheer könnte Lady Sharpe etwas ausrichten? Sie war nicht einmal imstande herauszufinden, dass sich hinter ihrem Rücken eine Verschwörung zusammenbraut. Mal ganz zu schweigen davon, dass sie keinem Mitglied der Säulen das Leben retten konnte.«
    »Sie vergessen, dass mein Vater noch am Leben ist.«
    »Wobei die Betonung auf noch liegen sollte, denn wenn ich mit Ihnen fertig bin, wird er es nicht mehr lange sein.«
    »Spucken Sie keine großen Töne, Moray«, meldete sich Black zu Wort. »Noch ist die Königin am Leben. Und selbst wenn sie in dieser Nacht sterben sollte, werden Sie die Krone nicht auf Ihre Hohlbirne gesetzt bekommen.«
    »Ah, der verlorene Neffe. Was ist, Agnes, möchtest du ihn wieder liebevoll an deine Brust drücken?«
    »Das würde ich nie und nimmer zulassen«, brummte Hieronymus. »Wenn ich die Gelegenheit bekomme, euch beide hinter Gitter zu bringen, werde ich sie ergreifen. Immerhin habt ihr meine Verlobte auf dem Gewissen!«
    Moray schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Habe ich es dir nicht gesagt, Agnes? Er wird dahinterkommen, dass wir seine Kleine in die Luft gejagt haben. Du hättest ihm wirklich ein anderes Mädchen zuspielen sollen. Vielleicht eine der Debütantinnen vom Vorjahr.«
    Violet sah deutlich, wie sehr sich Hieronymus beherrschen musste. Unter anderen Umständen hätte er wohl versucht, Moray aus dem schlecht sitzenden Anzug zu schütteln, doch damit würde er ihren Tod riskieren, und das schien nicht seine Absicht zu sein. Wie hatte sie ihm je unterstellen können, sie töten zu wollen!
    »Diese Mädchen hätte ich nicht mit der Kneifzange angerührt, das weiß meine Tante.«
    »O ja, leider kenne ich deinen Sturkopf, mein Lieber. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass sich in dir solch ein guter Schauspieler verbirgt. Als labiler Kriegsveteran warst du wirklich sehr überzeugend. Bis zum heutigen Tag wusste ich nicht, dass du mir, deiner dich liebenden Tante, in den Rücken fallen würdest.«
    »Es muss schon sehr lange her sein, dass ich für dich so etwas wie Liebe empfunden habe«, entgegnete Black. »Und wenn du vorhattest, mir das Angebot zu machen, mich wieder auf deine Seite zu schlagen, so muss ich leider ablehnen.«
    Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete Violet, wie Lady Sissleby die Lippen zusammenkniff. Was würde jetzt folgen?
    »Also gut, wie du willst. Es bricht mir das Herz, deinem Vater schreiben zu müssen, dass sein Erbe bei einem tragischen Unfall umgekommen ist.«
    »Unfall? Vielleicht einer mit deinen Spinnen? Dein Geliebter muss ein ziemlich kranker Mistkerl sein.«
    »Wie kannst du es wagen!«
    »Das ist ja alles sehr rührend, aber könnte ich wohl die Hände runternehmen?«, meldete sich Violet zu Wort, die schon kein Gefühl mehr in ihren blutleeren Fingern hatte. »General Black wird ganz sicher nicht mehr die Seiten wechseln, und was auch immer Sie mir anbieten wollen, können Sie sich sowieso an den Hut stecken. Also, wo ist mein Vater?«
    Moray musterte sie aus schmalen Augenschlitzen, dann nickte er Lady Copper zu. »Gehen wir nach unten mit ihnen.«
    Damit zog er am linken Ringfinger des großen Engels, woraufhin sich sogleich eine Wendeltreppe vor ihnen auftat.
    »He, ich habe Ihnen eine Frage gestellt!«, protestierte Violet, doch Moray ignorierte sie.
    »Da runter!« Lady Sissleby versetzte Violet einen Stoß, der sie beinahe die Treppe hinunterbeförderte. Modergeruch stieg ihnen entgegen, die Luft war zum

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