Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
Vom Netzwerk:
seine Nähe doch ziemlich angenehm. Zu angenehm, um sich zu beschweren. Sie sahen einander in die Augen, ihre Gesichter waren nur wenige Inches voneinander entfernt. So nahe, dass sie sich beinahe küssen könnten … aber sie wusste ja, dass er sie nicht küssen wollte. Außerdem hatte sie keine Zeit, sich über diesen kleinen Vorteil ihrer ansonsten alles andere als rosigen Lage zu freuen.
    Nicht mal einen Lidschlag später flog die Tür der Gruft auf. Violet erblickte gerade noch ein kupferbraunes, ein silbergraues und ein goldgelbes Kleid, dann flog auch schon eine Ladung blauer Bohnen über sie hinweg.
    Wütend feuerten die drei Frauen aus allen ihnen zur Verfügung stehenden Rohren. Jede von ihnen hatte in jeder Hand jeweils eine Pistole oder ein Gewehr.
    Und was nun?, hätte sie Black am liebsten gefragt und sich heulend auf den Boden geworfen, doch dieser wirkte nicht sonderlich beunruhigt, nicht einmal, als einige der Kugeln nur eine Armlänge entfernt neben ihnen einschlugen.
    Als die erste der Frauen ihre Munition verschossen hatte, riss er seinen Maverick hoch und gab eine Salve auf Lady Gold ab. In die Körpermitte getroffen taumelte sie zurück. Ihre beiden Begleiterinnen schienen nicht damit gerechnet zu haben, dass Black zurückschießen würde. Nachdem sie Lady Gold noch einmal entsetzt angestarrt hatten, zogen sie sich hinter die Tür zurück.
    »Vorwärts!«, rief Black. »Jetzt wird’s lustig!«
    Das bezweifelte Violet, doch ihr blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Das Erste, was sie sah, als sie in die Gruft stürmte, war ein riesiger Engel, der flehend die Hände nach dem Hereinkommenden ausstreckte. Oder wollte er ihn willkommen heißen? Was der Künstler mit seiner Darstellung im Sinn gehabt hatte, konnte sie nicht mehr herausfinden, denn nun stürmten die beiden Furien auf sie zu. In den Händen hielten sie lange, leicht gebogene Schwerter, beinahe ein Unding in einer Zeit, in der alles technisiert war.
    Black feuerte auf die Frau im silberfarbenen Kleid, doch diese duckte sich rasch unter der Ladung weg und stieß dann ihr Schwert gegen Hieronymus’ Brust. Der General parierte die Klinge mit seiner Kanone, schaffte es aber nicht, die Mündung in eine günstige Schussposition zu bringen. Ehe Violet ihm mit ihrem Schirm zu Hilfe kommen konnte, bekam sie es mit Lady Copper zu tun.
    Nur mit Mühe entging sie den schnellen Schwerthieben der Frau, die sie immer weiter gegen den Engel drängte.
    War Lady Copper etwa in irgendeiner Weise modifiziert worden?
    Zeit, um nach künstlichen Gelenken oder anderen Hinweisen zu suchen, hatte sie indes nicht, da Lady Copper, offenbar in der Absicht, sie zu töten, energisch ihre Waffe gegen Violet schwang. Als diese mit ihrem Schirm parierte, zerfetzte das scharfe Metall den Stoff, und Violets Hand wurde dermaßen zurückgeworfen, dass sie den Finger nicht an den Blitzauslöser bringen konnte.
    Gerade als es brenzlig wurde, fuhr eine zweite Klinge dazwischen. Offenbar hatte Hieronymus ebenfalls noch einen altmodischen Dolch unter der Jacke oder im Stiefel getragen. Während Black nun Lady Copper übernahm und sich ein altmodisches Fechtduell mit ihr lieferte, blieb Violet nicht viel Zeit zum Durchatmen. Lady Silver war kurz bewusstlos gewesen, doch sie rappelte sich wieder auf und stürmte auf Violet zu!
    Zuerst wollte Violet einfach nur schreien, doch dann entsann sie sich der Kräfte des Schirms. Dem Schwerthieb von Lady Silver ausweichend betätigte sie den Ladeknopf. Bei all dem Taft in diesem Raum, der die Atmosphäre noch zusätzlich auflud, dauerte es nur wenige Augenblicke, bis er bereit war.
    Wie ein geübter Fechter fing Violet den Schwertstreich mit ihrem Schirm auf – und drückte den Auslöser. Der hellblau leuchtende Blitz schlängelte sich um die Klinge, und bevor Lady Silver die Waffe loslassen konnte, traf sie der Blitz und ließ sie mit abstehenden Haaren zu Boden gehen.
    Glücklich über ihren Sieg jubelte Violet – und spürte nur wenige Augenblicke später etwas Hartes, Kaltes an ihrem Hals. »Aufhören!«
    Black erstarrte. Violets Herz stolperte. Sie hatte nicht mitbekommen, dass jemand hinter ihr aufgetaucht war.
    »Ich muss schon sagen, dass du mich enttäuschst, mein Junge!«
    Lady Sisslebys Stimme tönte eisig durch die Gruft. »Leg deine Waffe weg, sonst töte ich deine kleine Freundin!«
    Black sah bedauernd zu Violet, dann hob er die Hände und ging langsam in die Hocke, um den Maverick auf den Boden zu

Weitere Kostenlose Bücher